St. Ingbert braucht Tagesmütter

St. Ingbert. Wohin mit den lieben Kleinen, wenn Mama wieder arbeitet? Diese Frage stellen sich viele Eltern, die Kinder unter drei Jahren haben. Zu den Großeltern, in die Krippe oder doch lieber zur Tagesmutter? An die 100 saarpfälzische Kinder werden derzeit von einer Tagesmutter betreut - überwiegend handelt es sich dabei um Kinder unter drei Jahre

 Tagesmütter spielen mit den Tageskindern in den eigenen Räumen. Foto: Steigner/Saarpfalz-Kreis

Tagesmütter spielen mit den Tageskindern in den eigenen Räumen. Foto: Steigner/Saarpfalz-Kreis

St. Ingbert. Wohin mit den lieben Kleinen, wenn Mama wieder arbeitet? Diese Frage stellen sich viele Eltern, die Kinder unter drei Jahren haben. Zu den Großeltern, in die Krippe oder doch lieber zur Tagesmutter? An die 100 saarpfälzische Kinder werden derzeit von einer Tagesmutter betreut - überwiegend handelt es sich dabei um Kinder unter drei Jahre. Prinzipiell werden allerdings Kinder bis 14 Jahre von Tagesmüttern betreut."Unser Tagespflegepersonal deckt nicht nur die Kernbetreuungszeiten ab, sondern auch Randzeiten, zum Beispiel nach dem Kindergarten, nach der Schule oder auch wenn die Ganztagsbetreuung in Kindergarten und Schule nicht ausreicht", erklärt Marion Reugels vom Jugendamt des Saarpfalz-Kreises beim Besuch in unserer Redaktion. Rund 80 Kindertagespflegepersonen, es sind überwiegend Frauen, betreuen derzeit im Saarpfalz-Kreis den Nachwuchs anderer. Acht von diesen Pflegestellen sind in St. Ingbert. Fünf in Mitte, eine in Rentrisch, eine in Hassel und eine in Oberwürzbach. "Besonders in St. Ingbert haben wir wirklich Bedarf an Tagespflegepersonal", sagt Reugels.

Erfreulich findet die Sozialpädagogin, dass es mit der Tagespflege mittlerweile in Richtung eines eigenen Berufsbildes geht. "Auch die Gesetzgebung ist einen Schritt weiter. Heute darf eine Tagesmutter auch krank werden oder in Urlaub gehen und das Geld fließt weiter", so Reugels.

Sie berichtet, dass wenn eine Tagespflegeperson ein Kind ganztags betreut und auf eine Stundenzahl von 35 Stunden kommt, die Betreuerin damit 500 Euro monatlich verdienen kann. "Dieser Betrag erhöht sich, wenn zum Beispiel auch Nachtzeiten abgedeckt werden." Eine Tagesmutter kann maximal fünf Kinder gleichzeitig betreuen. "Diese Arbeit kann wunderbar erfüllen. Die Männer und Frauen können kreativ und selbstständig ihre Tagespflegestellen organisieren."

Interessant für berufstätige Eltern, die ihr Kind einer Tagesmutter anvertrauen wollen, ist, dass alle - einkommensunabhängig - einen Förderantrag stellen können und die Tagesmutter somit nicht teurer als eine Kita ist. "Das Jugendamt zahlt den vollen Beitrag an die Tagesmutter und setzt dann den Beitrag für die Eltern fest", informiert Reugels. Für Geringverdiener gibt es die Möglichkeit, einen weiteren Antrag zu stellen, um eventuell beitragsfrei gestellt zu werden, oder den zu zahlenden Betrag nochmal absenken zu können. Ab fünf Stunden pro Woche fördert das Jugendamt die Tagespflege. Wer sein Kind weniger als fünf Stunden abgibt, zahlt einen Babysittersatz. "Wichtig ist, dass die Eltern daran denken, sich frühzeitig um eine Tagespflege zu kümmern und auch die Eingewöhnungszeit einplanen", so die Sozialpädagogin weiter, die sowohl den Eltern als auch den Tagesmüttern beratend zur Seite steht. Deshalb weiß sie auch, dass der Bedarf an Tagespflegepersonal weiter steigt. "Das wird immer mehr - vor allem wegen der flexiblen Betreuungszeiten." Deswegen sei auch die Qualifizierung der Leute so wichtig.

"Wir versuchen, den Eltern ein Rundum-sorglos-Paket zu bieten. Sie sollen keine Angst haben, mit Kind berufstätig zu sein", so Reugels abschließend.

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Foto: Saarpfalz-Kreis

Auf einen Blick

Das Jugendamt des Saarpfalz-Kreises bietet für Männer und Frauen, die sich für die Betreuung von Kindern ausbilden lassen wollen, wieder einen Qualifizierungskurs an. Der nächste Kurs beginnt am 18. September und wird bis 19. Februar kommenden Jahres dauern. Ort der Schulung ist das Haus der Begegnung in Homburg/Erbach, Spandauer Straße. Während der Kurszeit, dienstags und donnerstags von acht bis zwölf Uhr, wird eine Kinderbetreuung angeboten.

Die Nachfrage berufstätiger Eltern nach einem Betreuungsplatz für ihre Kinder ist hoch, besonders im Raum St. Ingbert, Homburg und Bexbach.

Interessierte melden sich bei Marion Reugels, Telefon (06841) 1 04 81 19, Marion.Reugels@saarpfalz-kreis.de, oder bei Claudia Göpfrich, Telefon (06841) 1 04 80 78, Claudia.Goepfrich@saarpfalz-kreis.de. ywi

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