Ministerpräsident gratuliert zum Jubiläum Seit 50 Jahren im Geschäft: Millimeterarbeit im Büro Werny
Blickweiler/Spiesen-Elversberg · Seit 50 Jahren besteht das Vermessungsbüro Werny in Spiesen-Elversberg. Die Geschäftsführer wohnen in Blickweiler. Zum 50. Firmengeburtstag gratulierte auch Ministerpräsident Tobias Hans.
Seit exakt 50 Jahren ist das Vermessungsbüro Werny in Spiesen-Elversberg mit seiner Fachkompetenz weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus bekannt. Gründer Volker Werny ist ebenso in Blickweiler wohnhaft, wie die Söhne Erik und Olav, die gemeinsam im Jubiläumsjahr das renommierte Vermessungsbüro führen. „Wegen der Corona-Pandemie gab es nur in kleinem Kreis eine 50-Jahr-Feier. Wir freuen uns daher, dass unser Ministerpräsident Tobias Hans sich vor Ort über unsere Vermessung aus Leidenschaft informiert“, begrüßte Volker Werny (82) den Landeschef und stellte zusammen mit Sohn Erik die Firma vor.
„Ich wurde zum 1. Januar 1971 durch den Minister für Finanzen und Forsten als öffentlich bestellter Vermessungsingenieur zugelassen, die erste Niederlassung war in Spiesen in der Hauptstraße“, erklärte der Seniorchef.
Der Beginn seiner Tätigkeit habe überwiegend darin bestanden, Grenzsteine zu setzen oder Grundstücke in Baustellen aufzuteilen, etwa bei den ersten größeren Projekten: dem Baugebiet „Auf Bellem/Kurklinik“ in Blieskastel-Lautzkirchen oder dem „Betzelhübel“ in Ottweiler, mit über 200 Bauplätzen in dieser Größenordnung heute eine Seltenheit.
Zwei Auszubildende und ein Mitarbeiter arbeiteten als Männer der ersten Stunde an diesen Projekten mit, zur Not sprang Ehefrau Christa als Helferin in die Bresche.
1995 wurden die heutigen Geschäftsräume in Elversberg bezogen, 2018 die GmbH gegründet, rund 50 Mitarbeiter sind heute im Bereich der gewerblichen und hoheitlichen Vermessung tätig. 151 junge Menschen wurden ausgebildet, zunehmend seien auch mehr Frauen als Fachkräfte im technischen Bereich dabei.
„Kein Auszubildender blieb ohne Job, einige wanderten zu Kunden ab“, hält Erik Werny erfreut fest. Neben Industrie und Handel nutze auch das Land die Werny-Leistungen. Als eines der ersten Vermessungsbüros in Deutschland – rund 1500 sind zugelassen – arbeitete Werny schon früh mit Laser-Scannern, für die sich Tobias Hans beim Rundgang durch das Gebäude besonders interessierte. „Wir investieren regelmäßig in modernste Technologien, um im Wettbewerb ein Stück voraus zu sein. Mit der Lasertechnik lassen sich Projekte in den großen Industriebetrieben wie Saarstahl oder Dillinger Hütte vermessen und in einer 3D-Animation auf dem Bildschirm darstellen. Millimetergenau und in dreidimensionaler Ansicht können so Gebäude, Denkmäler oder Tunnel betrachtet werden, ohne das Objekt je berührt zu haben“, erklärte Volker Werny und nennt als Beispiel den Wiederaufbau der durch einen Brand zerstörten St. Josefkirche in St. Ingbert oder Krankenhäuser vor der Renovierung mit Schaffung eines neuen Raumkonzeptes.
Neben der Leitungsdokumentation (Gas, Wasser, Strom, Abwasser, Glasfaserausbau) seien auch öfters Drohnen im Einsatz, jüngst bei der Sanierung der Ludwigskirche in Saarbrücken. Das Knowhow des Büros Werny führte zu Messungen im Ausland, der entfernteste Auftrag nach Südkorea.
Gute Kontakte bestehen auch nach Polen, wo zeitweise eine Niederlassung unterhalten wurde. In der Pfalz sind im Büro in Ramstein-Miesenbach, das Olav Werny leitet, 15 Beschäftigte tätig.
Volker Werny war 20 Jahre der Vorsitzende des Bundesverbandes der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure des Saarlandes, Erik leitet seit sieben Jahren die Landesgruppe Saar. Der Ministerpräsident zeigte sich nach 90 Minuten mit vielen Informationen beeindruckt und stellte heraus, dass das Familienunternehmen Werny für das nächste Jahrzehnt bestens aufgestellt sei.