Spielplatz versinkt im Grünen

Oberwürzbach · Oberwürzbach ist ein grüner Stadtteil - sein ländlicher Charakter gilt unter Einwohnern als das größte Plus für die Lebensqualität. Auf dem Spielplatz an der Kita grünt es aber stärker als es manchem lieb ist.

 Kaum noch Platz zum Spielen auf dem Spielplatz: Louis versinkt im Wildwuchs. Foto: Oliver Bergmann

Kaum noch Platz zum Spielen auf dem Spielplatz: Louis versinkt im Wildwuchs. Foto: Oliver Bergmann

Oberwürzbach. Louis gehört mit seinen zweieinhalb Jahren zu den jüngeren Oberwürzbachern. Gerne geht er mit seiner Mutter Lisa auf den örtlichen Spielplatz um dort zu schaukeln, zu rutschen oder zu klettern - sich also mal richtig auszutoben. Aber das ist im Moment gar nicht so einfach. Um nämlich auf den Hügel zu der großen Rutsche zu gelangen, muss sich der Kleine erst durch einen gefühlten Urwald durchlagen. Die Gräser und zum Teil stacheligen Pflanzen reichen ihm bis zur Hüfte.Oder er nimmt den Weg über die hölzerne Hängebrücke, doch die wurde längst von Brennnesseln beschlagnahmt. Seine Mutter beobachtet das mit Sorge. "Ich bin eigentlich nicht so empfindlich, aber hier können ja auch Zecken und Bienen lauern." Den Humor hat die junge Mutter noch nicht verloren. Es ist ja ein Abenteuer-Spielplatz. Aber es ist abenteuerlich, überhaupt erst einmal zu den Spielgeräten zu gelangen." Plan B liegt auch schon parat. "Vielleicht gehen wir in Zukunft häufiger im Winter auf den Spielplatz, da wächst das Gras nicht so schnell."

Häufig trifft sie sich auf dem Spielplatz mit einer Freundin, die dann ihre Drillinge mitbringt. Die letzte Begegnung liegt aber schon eine Weile zurück. "Wo soll sie denn ihre Krabbeldecke ausbreiten? Sogar auf den Sitzsteinen vor der Rutsche kann man kaum noch sitzen." Mit diesem Anliegen und der Bitte, den Wildwuchs zurückzuschneiden, wandte sie sich auch schon an die Stadt. Doch aus dem Rathaus hieß es nur, dass es an Geld und Personal fehle, das Spielplatz-Gelände aber in zwei Wochen bestimmt an der Reihe wäre. Diese zwei Wochen sind inzwischen längst vergangen.

Stadtsprecher Peter Gaschott wird konkreter. "Unsere Grünflächen-Experten aus der Abteilung Umwelt und Biosphäre sorgen eigentlich dafür, dass auf den Spielplätzen im gesamten Stadtgebiet alle vier bis sechs Wochen gemäht wird. Oberwürzbach wäre in der vergangenen Woche an der Reihe gewesen, doch dann ist ein Großflächen-Mäher kaputt gegangen. Wir hängen im Zeitplan also etwas hinterher." In den kommenden Tagen soll aber auch auf dem Oberwürzbacher Spielplatz der Rasenmäher brummen. obe

"Es ist ein Abenteuer, überhaupt erst einmal zu den Spielgeräten zu gelangen."

Lisa Miljanic,

Louis' Mutter

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