Schutzengel helfen in St. Ingbert Hilfswelle für Schmetterlingskind Moritz

St. Ingbert · Die Blieskasteler Schutzengel haben mit einer Spendenübergabe bei „ihrem Schmetterlingskind“ Moritz Lauer ein weiteres Hilfsprojekt in St. Ingbert zum Abschluss gebracht. Der achtjährige Schüler leidet seit seiner Geburt an der unheilbaren, lebensverkürzenden „Schmetterlingskrankheit“ (Epidermolysis bullosa), bei der die Haut geschwächt und so verletzlich wie ein Schmetterlingsflügel ist.

 Spendenübergabe (von links): Der Vorsitzende des Schutzengelvereins Klaus Port , Moritz und Katja Lauer.

Spendenübergabe (von links): Der Vorsitzende des Schutzengelvereins Klaus Port , Moritz und Katja Lauer.

Foto: Peter Geble

Ursache der Erkrankung ist eine Mutation bestimmter Gene, die für den Zellaufbau der Haut notwendig sind. Die Verbindung der Hautschichten ist nur unzureichend ausgebildet, es lagert sich Flüssigkeit ein, und am und im ganzen Körper entstehen ständig Blasen und sehr schmerzhafte Wunden.

Leider sind deshalb Herumtollen mit anderen Kindern und Sport sowie viele andere Aktivitäten für Moritz tabu. Denn bereits leichte Stöße und Berührungen seiner Haut führen zu Blasen, Wunden und großen Schmerzen. Zu Moritz´ Alltag gehören dauerhaft eine schmerzhafte Wundversorgung, stundenlange Verbandswechsel sowie seine spezielle Ernährung, da die Wundheilung viel Energie verbraucht. Arztbesuche und längere Behandlungen in der Uniklinik Homburg und einer Salzburger Spezialklinik nehmen viel Zeit in Anspruch. Es ist zu befürchten, dass die Haut mit zunehmendem Alter immer schlechter heilt und die Vernarbungen zu Verwachsungen führen. Als Folge droht einer immer geringer werdende Bewegungs-Autonomie.

Wie die Blieskasteler Schutzengel beim Kennenlernen von Moritz Anfang 2019 von seinen Eltern Katja und Thomas erfahren haben, ist trotz intensiver Forschung ein medizinischer Durchbruch nicht in Sicht. Von daher machen neben speziellen Salben und weichen Verbandsmaterialien insbesondere Schmerztherapien und Kühlung das Leben mit der schlimmen Krankheit wenigstens etwas erträglicher. Der Einbau einer leistungsstarken Klimaanlage in der kompletten Wohnung der Familie war deshalb ein „Wunschtraum“, jedoch wegen der immensen Kosten von über 15 000 Euro finanziell nicht zu stemmen. Als die rührigen Schutzengel von dem Sachverhalt Kenntnis erlangten, war klar, dass sie der sympathischen Familie und insbesondere Moritz bei dem Vorhaben helfen.

Mit dieser Zielsetzung haben sie ihren 9. Schutzengellauf im Mai zum Sammeln von Spendengeldern für Moritz genutzt. Dank zahlreicher Läuferinnen und Läufer und großartiger Resonanz vieler Menschen in unserer Region freuen sich die Schutzengel, dass sie von dem beeindruckenden Erlös ihres Spendenlaufes die 15 649 Euro kostende hochwertige Klimaanlage im Hause Lauer komplett finanzieren konnten.

Die Schutzengelverein-Vorstandsmitglieder Klaus Port und Peter Geble hatten vor Ort noch eine besondere Überraschung „im Gepäck“, indem sie Familie Lauer für die aktuellen umfangreichen Renovierungsmaßnahmen ihres Anwesens (unter anderen ein behindertengerechtes Badezimmer für Moritz) eine Bargeldspende in Höhe von 2000 Euro überreichten.

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