Noch zwei Jahre Bauzeit und dann ist alles fertig Spatenstich fürs Lehrschwimmbecken

St. Ingbert · Für den Neubau auf dem Gelände des „blau“ in St. Ingbert gibt es Geld vom Land. Bauzeit bis Ende 2022.

 Er brachte nicht nur viel Geld nach St. Ingbert, sondern machte auch mit beim Spatenstich zum Bau des neuen Lehrschwimmbeckens auf dem Gelände des „blau“: Bauminister Klaus Bouillon (Vierter von links).

Er brachte nicht nur viel Geld nach St. Ingbert, sondern machte auch mit beim Spatenstich zum Bau des neuen Lehrschwimmbeckens auf dem Gelände des „blau“: Bauminister Klaus Bouillon (Vierter von links).

Foto: BeckerBredel

Tritt nur ein, bring‘ Geld herein: Getreu diesem schönen Motto nehmen Kommunalpolitiker liebend gern gewisse Termine wahr – wie etwa den am Mittwochmittag. Da kam Bau- und Innenminister Klaus Bouillon mit einem dicken Scheck nach St. Ingbert. Pünktlich war er, der Empfänger des Geldes,  allerdings nicht. Für jede Minute Verspätung, so der Gast aus der Landeshauptstadt in blendender Laune, bekomme der Chef im Rathaus 100 000 Euro abgezogen. Dann aber eilte Ulli Meyer strammen Schrittes schon herbei und parierte belustigt die Witze seines Parteifreundes. Und er freute sich über dessen Zuwendung, die die Bauarbeiten am „blau“ genannten Schwimmbad ein gutes Stück voranbringen.

OB Meyer sprach von einem „wichtigen Tag für die Kinder in St. Ingbert“. Künftig könne an (fast) allen Tagen im Jahr hier das Schwimmen erlernt werden. Im Beisein auch des Geschäftsführers der städtischen Bäderbesitzgesellschaft, Hubert Wagner, erfolgte dann der Spatenstich für das neue Lehrschwimmbecken.

Wagner gab einen Überblick über die Bäder-Historie in der Kommune. So wurde, am Standort des „blau“ im Jahr 1908 das erste öffentliche Freibad in St. Ingbert errichtet. Die Wände des Schwimmbeckens waren damals noch mit Holzbohlen versehen. Aufgrund von Kriegsschäden wurde es mit Stahl und Beton 1924 erneuert. Mitte der 1950er Jahre erfuhr die Freizeiteinrichtung eine grundhafte Erneuerung mit einem 50-Meter-Schwimmbecken und Zehn-Meter-Sprungturm, und das Hallenbad an der Gustav-Claus-Anlage wurde errichtet. 1962 kam das Lehrschwimmbecken an der Südschule hinzu, elf Jahre später das Lehrschwimmbecken an der Rischbachschule und das Hallenbad in Rohrbach. „Damit war St. Ingbert mit Wasserflächen sehr gut versorgt“, meinte der Chef der Bäderbesitzgesellschaft an die versammelte Gästeschar gerichtet. Das alte Hallenbad wurde 2001 geschlossen, das Hallenbad in Rohrbach vier Jahre später. Und schließlich am 15. September 2005, also vor fast genau 15 Jahren, wurde feierlich das neue Hallenbad in St. Ingbert eröffnet.

Das Land unterstützt den Bau des Lehrschwimmbeckens in diesem Jahr mit einer ersten Fördertranche in Höhe von einer Million Euro. Im nächsten Jahr sind eine weitere Million und im darauffolgenden Jahr rund 980 000 Euro zur Bewilligung vorgesehen. Insgesamt wird der Neubau mit 2,98 Millionen Euro gefördert. Bis Ende 2022, so informierte Hubert Wagner, soll der Neubau fertig sein.

Das Becken mit einer Wasserfläche von etwa 16,6 mal 10 Meter ersetzt das in den 1970er Jahren errichtete Lehrschwimmbecken in der Rischbachschule und dient vorrangig dem schulischen Unterricht.

Das Freibad wird auch neu gestaltet und das Hallenbad erweitert. Hierfür sind insgesamt 6,5 Millionen Euro veranschlagt. Ein neues Kinderplantschbecken und eine zusätzliche Doppelrutsche sollen das  schmucke Bad noch attraktiver machen. Hubert Wagner sprach am Mittwoch von insgesamt 310 000 Badegästen, die jährlich das „blau“ an der Arthur-Kratzsch-Straße aufsuchen und sich in den Fluten der Wasserwelt vergnügen.

Noch eine schöne Info ganz nebenbei: die Kalkstein-Verkleidung des abgerissenen Sprungturms soll in irgend einer Form in das neue Lehrschwimmbecken integriert werden. Eine prima Idee.

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