Sparpläne bedrohen Bücherbörse

Hassel. Auf die siebte "St. Ingberter Bücherbörse" hat sich Hassel für diesen Herbst gefreut. Ob es das Ereignis im St. Ingberter Stadtteil aber in diesem Jahr geben wird, scheint mehr und mehr fraglich. Dieter Wirth, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Hassel, glaubt jedenfalls nicht mehr an ein Happy End für die Bücherbörse

 Dieter Wirth (rechts) auf der Bücherbörse im Gespräch mit einem Besucher. Wirth fürchtet, die Börse fällt aus. Foto: Kerstin Keller

Dieter Wirth (rechts) auf der Bücherbörse im Gespräch mit einem Besucher. Wirth fürchtet, die Börse fällt aus. Foto: Kerstin Keller

Hassel. Auf die siebte "St. Ingberter Bücherbörse" hat sich Hassel für diesen Herbst gefreut. Ob es das Ereignis im St. Ingberter Stadtteil aber in diesem Jahr geben wird, scheint mehr und mehr fraglich. Dieter Wirth, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Hassel, glaubt jedenfalls nicht mehr an ein Happy End für die Bücherbörse. Der Heimatverein stemmt sie im zweijährigen Turnus in Zusammenarbeit mit dem Ortsrat. Der hatte in seiner jüngsten Sitzung auf die prekäre Situation hingewiesen: Der städtische Zuschuss von 6000 Euro ist derzeit nicht gesichert. Die Stadtverwaltung hatte dem Gremium mitgeteilt, die Summe sei im Rahmen des Unterausschusses Haushaltskonsolidierung als Einsparpotential für 2010 vorgeschlagen worden. Albert Zitt, SPD, brachte das auf die Palme: "Warum hier einsparen, während andere Veranstaltungen mit Geld zugeschmissen werden?" Der Ortsrat jedenfalls war sich einig, hinter der Bücherbörse zu stehen. Doch während um die Sparbemühungen im St. Ingberter Haushalt gerungen wird, läuft den Organisatoren die Zeit davon. Dieter Wirth: "Es ist jetzt noch ein halbes Jahr bis zum Termin. In den Vorjahren haben wir ein Jahr Vorlauf gehabt. Die Bücherbörse ist etwas anderes als ein Flohmarkt. Wir haben ein gewisses Niveau, brauchen eine Messebaugesellschaft und müssen die Anbieter zeitig ansprechen." Er bekomme derzeit ständig Anfragen, wie es um den Termin bestellt sei. Ohne den Zuschuss der Stadt könne die Bücherbörse mit einem Budget von 8000 bis 9000 Euro unmöglich laufen, erläutert Wirth. Und etwas bitter fügt er hinzu: "Wir reden heute überall davon, Kinder sollten wieder mehr lesen. Aber in der Politik zählt dann doch nur das Geld." Ortsvorsteher Markus Derschang hat auch wenig Hoffnung: "Wir wollten die Bücherbörse auf den Oktober vorziehen, um weniger vom Wetter abhängig zu sein. Jetzt sind wir zeitlich sehr im Verzug. Ich gehe davon aus, dass sie in diesem Jahr nicht stattfindet."1999 gab es die erste "St. Ingberter Bücherbörse" in Hassel. Buchverlage, Buchhandlungen, Autoren, Antiquariate, Büchereien und Geschichtsvereine aus dem Saarland und der Pfalz waren dazu eingeladen. Nach dem Auftakt zeigte die zweite Börse im Folgejahr, dass der Aufwand enorm war. Wirth: "Wir hatten uns deshalb für einen zweijährigen Rhythmus entschieden." Grundgedanke war es, gerade den kleineren Buchverlagen aus dem näheren Umfeld eine Plattform zu geben. Dennoch, sagt der Vereinsvorsitzende, sei die Bücherbörse offen für alle Arten Bücher. Bei den drei jüngsten Messen gab es jeweils ein Schwerpunktthema: Krimi, Kochen und Gesundheit. Das sei gut angekommen, erinnert sich Wirth. Bei der jüngsten Börse war die Beteiligung mit rund 50 Ausstellern nach seinen Worten erfreulich hoch. "Warum hier einsparen, während andere Veranstaltungen mit Geld zugeschmissen werden?"Albert Zitt, SPD

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