Erneuerbare Energie nutzen Spannender Abend rund ums Heizen

St. Ingbert · In St. Ingbert startet die zweite Runde von „Hände hoch fürs Handwerk“. Zum Auftakt gab es Interessantes zum Thema „Heizen und Energie“.

 Schornsteinfeger Heribert Zimmer (links) erklärte den Besuchern die Werte der Echtzeitmessung an der Hackschnitzelheizung im Gewerbegebiet Zu den Pottaschwiesen, unter ihnen war auch die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz, Doris Gaa (Dritte von rechts).

Schornsteinfeger Heribert Zimmer (links) erklärte den Besuchern die Werte der Echtzeitmessung an der Hackschnitzelheizung im Gewerbegebiet Zu den Pottaschwiesen, unter ihnen war auch die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz, Doris Gaa (Dritte von rechts).

Foto: Cornelia Jung

Mit der Kampagne „Hände hoch fürs Handwerk“ wurde im Saarpfalz-Kreis erstmals Ende 2016 mit einer konzentrierten Aktion von Kreis, Wirtschaftsförderung und Handwerkskammer das regionale Handwerk beworben. Mit dem Ziel, mehr Auszubildende für solche Berufe zu gewinnen und gleichzeitig das Bewusstsein für das Thema Energieeffizienz zu schärfen. Am Donnerstagabend wurde die zweite Kampagnenrunde am BBZ mit Vorträgen zum Thema „Intelligent heizen mit erneuerbaren Energien“ eingeläutet, die von Handwerkern und Bankern vor einem interessierten Publikum gehalten wurden.

„Öl- und Heizkessel waren für uns einfach“, sagte Heizungsbauer Udo Eckhardt. Man hörte bei seinen Ausführungen heraus, dass der heute vorhandene „riesengroße Bauchladen an Empfehlungen zum Heizen“, an dem sich Otto-Normal-Verbraucher bedienen könne, zwar fast wie ein undurchdringlicher Dschungel aber ebenso eine Chance ist.

Eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten verschiedener regenerativer Heizsysteme sei auch im privaten Wohnraum möglich. Bei Erneuerungen oder Sanierungen biete sich der Austausch alter Kessel gegen Wärmepumpen, die Nutzung von Solar- oder Geothermie oder anderer Energiegewinnungsformen auch aufgrund der Klimadebatte und des nachhaltigen Wirtschaftens an. Bei intelligent kombinierten und optimal eingestellten Geräten seien Ersparnisse von bis zu 30 Prozent bei den Heizkosten drin.

Profitieren könnte auch, wer ältere Heizkessel mit moderner Technik vereine. Dass das Handy heutzutage die Heizung steuern kann, sich bei Hybridgeräten für den Einsatz der jeweils günstigsten Energieform entscheidet und das „intelligent geheizte Haus“ auch mit dem Handwerker seines Vertrauens verbunden ist, weckte sogar bei den älteren Zuhörern eher Interesse als dass es verängstigte. „Hustet ihre Anlage, dann weiß ich es“, so Eckhardt, „dann wird das Ersatzteil bestellt und wahrscheinlich stehe ich vor Ihrer Tür, noch bevor Sie überhaupt wissen, dass etwas nicht stimmt.“

Ausführlicher ging der Handwerker auf die verschiedenen Formen der Pelletheizung ein, denn das „Heizen mit Holz ist eine tolle Sache“. Und wenn man alles richtig mache, sei auch der durch solch eine Heizung erzeugte Feinstaub kein Problem, wie Schornsteinfeger Eric Scherer ausführte. Wenn beim Heizen auf die Holzfeuchte geachtet und das Heizgerät mit einem elektrischen Abscheider ausgerüstet werde „dann ist schon viel erreicht“, wie Scherer sagte.

 Schornsteinfeger Eric Scherer war einer der Referenten, der in der Wallerfeldhalle über die Nutzung regenerativer Ebergien sprach.

Schornsteinfeger Eric Scherer war einer der Referenten, der in der Wallerfeldhalle über die Nutzung regenerativer Ebergien sprach.

Foto: Cornelia Jung

Wer beim Zuhören Lust bekam, seine Heizung umzurüsten oder zu erneuern, bekam beim Vortrag von Mitarbeitern der Saarländischen Investitionskreditbank aufgezeigt, welche Fördertöpfe dafür bereit stehen. Bauingenieur Matthias Marx brach als Mitarbeiter der Verbraucherzentrale eine Lanze für das Einschalten eines Energieberaters, der eine energetische Umrüstung begleite, denn oft mangele es an der Kommunikation der ausführenden Gewerke, wofür er ein Negativbeispiel heranzog. „Es gibt aber auch tolle Handwerker im Saarland“, warf daraufhin Heizungsbauer Eckhardt ein. Dass dem so ist, zeigte anschließend der „Praxistest“ beim Besuch einer Hackschnitzelanlage im Gewerbegebiet Zu den Pottaschwiesen. Dort nahmen Schornsteinfeger Heribert Zimmer und Christian Steinhilb von der Firma Lorscheider unter den neugierigen Augen der Besucher eine Echtzeitmessung des Schadstoffaustoßes und des Wirkungsgrades solch einer modernen Anlage vor.

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