„Spätkauf“ mit Geselligkeit

St Ingbert · Zum fünften Mal hatten die St. Ingberter und ihre Gäste am Freitag beim „Sommernachtstraum“ die Möglichkeit, bis 22 Uhr einzukaufen. Den Kunden gefielen die Rabatt-Aktionen sowie die Vorführungen und musikalischen Einlagen. Auch die Händler waren zufrieden.

 Carolin Benner lockte mit musikalischen Einlagen am Saxofon schaulustige Käufer ins „Cado“ in der Rickertstraße. Foto: Jung

Carolin Benner lockte mit musikalischen Einlagen am Saxofon schaulustige Käufer ins „Cado“ in der Rickertstraße. Foto: Jung

Foto: Jung

. So spät war es noch gar nicht, als am Freitag gegen 17 Uhr die Aktionen zum Late-Night-Shopping begannen. Damit läuteten die St. Ingberter Geschäfte das Finale der Schnäppchentage am Samstag ein. "Wir haben uns eine Menge einfallen lassen, um die St. Ingberter zu unterhalten", so Claudia Deutsch von "fashion Companies", die auf der gegenüberliegenden Seite die Waldhundeschule Magic Dogs präsentierten. Während die Hunde ihre Kunststückchen zeigten, aber angesichts der Hitze beim Apportieren Probleme hatten, stöberten Passanten nebenan beim Bekleidungsgeschäft Mademoiselle nach sommerlichen Restposten. Die warteten diesmal vor dem Laden auf ihre Käufer, was sich als geschickte Strategie erwies. Auch die schon eingetroffene Herbstmode ließ gegen Abend Kunden daran glauben, dass es demnächst wieder kühlere Tage gibt. Erfrischung verschafften sich viele St. Ingberter und ihre Gäste in den Restaurants oder Eiscafés, die an diesem Abend auch deshalb gut besucht waren, weil es ringsum immer etwas zu schauen und zu hören gab. Beim Modehaus Stegner sorgte Joshi B. als "Musikant" der Weißen Nacht dafür, dass es einige Besucher nicht auf ihren Plätzen hielt und sie eine flotte Sohle aufs Pflaster der Fußgängerzone in der Kaiserstraße legten. Um die Ecke hatte sich die Rickertstraße mit weiß eingedeckten Tafeln und Stehtischen hübsch für die Gucker und Käufer zurecht gemacht. Sabine König von "Cado Geschenkideen" verstand es, Kunden mit Musik, einem opulenten Kerzenleuchter, netter Gesellschaft und einem Schlückchen zum Bleiben zu bewegen. Sie sah sich an diesem Abend mehr als Gastgeber denn als Geschäftsfrau: "Ich bin heute Abend mit dem Verkauf zufrieden, doch ich sehe das eher als gute Möglichkeit der Kundenbindung." In der Buchhandlung Friedrich waren die Einnahmen noch nicht gezählt, aber auch hier fiel die Antwort, ob der späte Einkauf die Kassen klingeln ließ, eindeutig aus: "Mental auf jeden Fall. Es kamen Kunden von uns, aber auch Leute, die wir hier noch nicht gesehen haben." Wer von den Händlern so dachte, konnte gar nicht enttäuscht werden. Mehrheitlich waren sie zufrieden. Und den Gästen brauchte man nur ins Gesicht zu sehen, um zu wissen, dass die Aktion ein Erfolg war. Bei den "Schnäppchentagen" in der St. Ingberter Innenstadt gab es für Menschen ab 60 Jahren besondere Aktionen. In Kooperation mit dem Projekt "Klimaverträglich mobil 60 plus" und dem Stadtmarketing St. Ingbert wurde die Aktion "Nimm Platz" durchgeführt. 19 teilnehmende Geschäfte sorgten für zusätzliche Sitzgelegenheiten in der Fußgängerzone. Sie stellten während der ganzen Woche je zwei Extra-Stühle vor ihren Läden bereit, die ältere Menschen anhand einer Infotafel zum Sitzen einluden. Zwei Geschäfte, die ursprünglich nicht für die Aktion angemeldet waren, kamen spontan hinzu. Zudem wurden alle älteren ÖPNV-Nutzer belohnt, die mit dem Bus zum Schnäppchenjagen angereist waren. 45 Personen kamen an den gemeinsamen Informationsstand des Projekts "Klimaverträglich mobil 60 plus" und der Mobilitätszentrale St. Ingbert an den Rendezvous-Platz, um sich eine rote Ingo-Tragetasche abzuholen. Sie wollten aber nicht nur Präsente entgegennehmen, es bestand auch ein großer Beratungsbedarf, insbesondere zum Seniorenticket des SaarVV. Eine Frau lobte "Das ist aber sehr gut, dass es heute so einen Stand gibt". Die meisten Passanten beteiligten sich auch am Gewinnspiel.

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