Sommer im Römermuseum Ein Ytong-Schwert für zu Hause

Schwarzenacker. · Mit Abstand und Hygiene lassen sich im Römermuseum derzeit tolle Sachen machen, zum Beispiel Bildhauerei mit Ytong-Steinen.

 Paul Kaiser (links) aus Kleinblittersdorf und sein Freund Nico Maxemer hatten ihren Spaß bei der Bildhauerei beim dritten Teil der Ferienaktionen im Römermuseum in Schwarzenacker. Beide meißelten Schwerter in Ytong-Steine.

Paul Kaiser (links) aus Kleinblittersdorf und sein Freund Nico Maxemer hatten ihren Spaß bei der Bildhauerei beim dritten Teil der Ferienaktionen im Römermuseum in Schwarzenacker. Beide meißelten Schwerter in Ytong-Steine.

Foto: Markus Hagen

Im dritten Teil der Ferienaktion im Römermuseum Schwarzenacker stand das Thema „Bildhauerei“ auf dem Programm, mit dem sich über 25 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahre beschäftigten.

In einer Ecke vor einem nachgebauten Gebäude auf dem Gelände des Römermuseums war lautes Hämmern zu hören. Der zehnjährige Paul Kaiser aus Kleinblittersdorf und sein gleichaltriger Freund Nico Maxemer hatten sich für die Aktion Bildhauerei an diesem Tag entschieden. Unter der Leitung von Patricia Quirin, Mitglied der Stiftung Römermuseum, die für die Ferienaktionstage 2020 auch diesmal verantwortlich zeichnete, wurden weiße kleine Ytong-Steine bearbeitet. Die hatten die Römer zwar noch nicht, aber fürs Freizeit-Hämmern eignen sie sich aufgrund ihrer porösen Struktur nun einmal besser als der Kalk- oder Vulkanstein, den die römischen Sklaven aus den Steinbrüchen schleppten, damit sie von anderen Sklaven behauen wurden.

Ytong-Steine sind zwar relativ leicht zu bearbeiten, dennoch bedurfte es schon einiger Arbeit, um mit Meißel und Hammer entsprechende Figuren und Symbole herauszuhauen. Vor dem Verarbeiten des Steins konnte man sich aus Vorlagen ein Symbol aussuchen. Tiere, Schwerter oder Bauwerke standen unter anderem zur Wahl.

„Wer will, kann auch aus eigener Phantasie etwas aufzeichnen und dann heraushauen“, erklärte Patrizia Quirin. Paul Kaiser ließ prompt die Vorlagen links liegen und zeichnete auf dem weißen Ytong-Stein ein Schwert. Sein Freund Nico Maxemer war noch unschlüssig, welches Motiv er heraushauen wollte. Zunächst schaute der Zehnjährige seinem Freund einfach einmal zu, wie er nicht nur ein Schwert auf den Stein malte, sondern dann auch die ersten Stücke aus dem Stein herausschlug. Bei Temperaturen von über 25 Grad kamen die Teilnehmer der Bildhaueraktion ganz schön ins Schwitzen.

Immerhin fand sie im Schatten statt, während sich einige Schüler am Dienstag doch in die Sonne wagten, um aus einem vorgegebenen Gelände nach Tonscherben zu graben. Die Suche nach antiken Scherben wird übrigens an allen sechs Terminen bei der diesjährigen Ferienaktion im Römermuseum in Schwarzenacker angeboten – auch, weil sie sich wegen der räumlichen Entfernung auch gut in Corona-Vorsichtsmaßnahmen einpassen lässt.

 Unterdessen nahm das Ytong-Schwert von Paul Kaiser schon mehr Form an: „Das macht so richtig Spaß.“ Sein Freund Nico Maxemer hat sich nun auch für ein Schwert entschieden und hämmert schwungvoll auf seinem Stein herum. Nach über 45 Minuten war das Werk vollendet und das Schwert aus Stein wird bei beiden Jungs zu Hause einen schönen Platz finden. „Als Erinnerung an einen schönen Tag im Römermseum“, meinen dazu die beiden Schüler.

Patricia Quirin und ihre Kolleginnen freuten sich, dass trotz Schwimmbadwetter auch diesmal so viele Kinder in Begleitung mit ihren Eltern oder Großeltern den Weg zur Ferienaktion nach Schwarzenacker fanden. „Die Teilnehmerzahl war bisher doch ganz erfreulich“, so ihr Fazit. Wer dieses Jahr noch nicht den Weg zur Ferienaktion nach Schwarzenacker fand, der kann an den kommenden drei Dienstagen in den Schulsommerferien Versäumtes nachholen. Am 28. Juli steht von 11 bis 17 Uhr das Töpfern im Blickpunkt der römischen Handwerkskunst. Eine Woche später geht es um das Thema Leder. Auf einem Lederstück wird das Spiel „Römische Mühle“ gebastelt und anschließend als Beutel verarbeitet. Am letzten Tag der Ferienaktion im Römermuseum am 11. August geht es wieder um das Thema „Bildhauerei“. An allen drei Tagen kann zwischen 11 bis 17 Uhr in einer Sandgrube nach Tonscherben gebuddelt und gegraben werden.

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