Soldaten lassen sich erstmals in der RettungsArena ausbilden

St. Ingbert · Die Bundeswehr lässt nun erstmals als Teil der militärfachlichen Ausbildung Soldatinnen und Soldaten auf Zeit (SaZ) in der Rettungsdienstschule Saar ausbilden. Dies ist ein neuer Baustein in der Zusammenarbeit zwischen DRK und Bundeswehr.

 Die Rettungsdienstschule Saar demonstrierte im Beisein der künftigen Notfallsanitäter der Bundeswehr in der RettungsArena in St. Ingbert ihre Leistungsfähigkeit. Foto: Cornelia Jung

Die Rettungsdienstschule Saar demonstrierte im Beisein der künftigen Notfallsanitäter der Bundeswehr in der RettungsArena in St. Ingbert ihre Leistungsfähigkeit. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Ampeln wechseln mehrmals von Grün auf Rot und zurück, ohne dass ein Fußgänger oder ein Fahrzeug die kurze Straße passiert. Nebenan ist eine Baustelle, in Sichtweite eine Gartenlaube mit einem Schwenker, im oberen Bereich Teile einer Wohnung. Was wie eine verwaiste Ortschaft wirkt, befindet sich in einer Halle im Schiffelland. In der RettungsArena können verschiedene Rettungsszenarien, wie sie im Alltag vorkommen, von den Hilfsorganisationen "durchgespielt" werden. Es ist eine tolle und sinnvolle Einrichtung, denn die optimale Vorbereitung auf einen Notfall kann Leben retten. Was im zivilen Leben gilt, trifft auch auf die Bundeswehr zu, die nun erstmals als Teil der militärfachlichen Ausbildung Soldatinnen und Soldaten auf Zeit (SaZ) in der Rettungsdienstschule Saar ausbilden lässt. Anlässlich dieser Premiere gab es für die 18 Bundeswehrangehörigen, die sich dort in den nächsten drei Jahren das Rüstzeug für ihren Einsatz als Notfallsanitäter aneignen, einen Empfang. Wie Michael Burkert , der Präsident des DRK-Landesverbandes und Vertreter des Mehrheitsgesellschafters DRK in der Rettungsdienstschule, in einer Ansprache sagte, hat die Entscheidung der Bundeswehr , die RettungsArena als Standort zu wählen, nicht nur mit ihrer guten Ausstattung, sondern auch mit den im Saarland gut funktionierenden Netzwerken zu tun. Auch innerhalb des DRK, mit dem Rettungszweckverband und mit den Kliniken der Region gebe es enge Kooperationen. "Dies ist ein neuer Baustein in der Zusammenarbeit zwischen DRK und Bundeswehr , die wir seit vielen Jahren praktizieren", so Burkert. Wie er sagte, hat diese zivil-militärische Komponente für die Bundeswehr eine besondere Bedeutung. Denn die Ausbildung in "nichtmilitärischen Berufsbildern", dazu gehören unter anderem Kfz-Mechatroniker, Klimatechniker und IT-Spezialisten, fördere später die Wiedereingliederung der ausscheidenden Soldaten ins Zivilleben, wie der Leiter des Karrierecenters der Bundeswehr Saarlouis, Hans-Peter Breit, betonte. Noch sieben Jahre, nachdem die Zeitsoldaten die Bundeswehr verlassen haben, werden sie von ihrem früheren Arbeitgeber betreut. Die Teilnehmer des Lehrgangs zum Notfallsanitäter seien an die Lehrpläne gebunden und würden ihre Prüfungen vor zivilen Kammern und Ausschüssen, also von dafür zertifizierten Stellen, ablegen. Staatssekretär Christian Seel, selbst Oberstleutnant der Reserve, begrüßte das Joint Venture. Er ging in seiner Rede auf das veränderte Einsatzspektrum der Bundeswehr ein. Während ein Einsatz im Ausland, in Krisengebieten oder im Krieg früher eher ein "theoretischer Aspekt" gewesen sei, habe man es heute immer mehr mit solchen Diensten zu tun. Die Ausbildung sei eine pragmatische Lösung. "Ich hoffe, dass Sie das, was Sie hier lernen, nicht in aller Dramatik anwenden müssen. Aber wenn es so sein sollte, dann sind Sie gut gerüstet", sagt der Mann aus dem Innenministerium. Und damit die Soldatinnen und Soldaten einen Eindruck davon bekommen, was sie in nächster Zeit erwartet, wurde die Leistungsfähigkeit der RettungsArena und der in ihr Ausgebildeten bei einem angenommenen Notfall demonstriert.

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