Sie spielen liebend gern für den guten Zweck Wenn der Ex-OB die Luschen wegdrückt

St. Ingbert · Vier St. Ingberter Skatbrüder reizen regelmäßig aus Spaß am Spiel – vor allem aber für den guten Zweck.

 Die allwöchentliche Skatrunde im „Times“ (von links im Uhrzeigersinn): Christian Haag, Winfried Brandenburg, Uwe Reyinger  und Markus Gestier.

Die allwöchentliche Skatrunde im „Times“ (von links im Uhrzeigersinn): Christian Haag, Winfried Brandenburg, Uwe Reyinger und Markus Gestier.

Foto: Markus Gestier

„Muss ma dòò kämpfe für so e billisches Spiel…“. Ja gelegentlich halten die „Feinde“ voll dagegen und machen dem Spieler das Leben schwer. Wenn jemand Schneider wird oder sich diebisch freut über einen Grand Hand mit vier Buben – dann sind wir in einer fröhlichen Skatrunde angekommen, können uns dazusetzen, ein bisschen kiebitzen und ansonsten den Mund halten, was Ratschläge welcher Art auch immer an den Nebenmann angeht.

Vielerorts wird Skat nicht mehr gespielt, der Nachwuchs macht sich rar, aus welchen Gründen auch immer. Vermutlich weil es eine Zeitlang dauert, bis man den vollen Durchblick hat und sich merken kann, was im Laufe des Spiels an Karten schon gefallen ist. Denn das ist wichtig, um nicht „unterzugehen“.

Neulich, an einem Donnerstag im Gasthaus „Times“ in der Fußgängerzone. Da saßen sie fröhlich beieinander: Winfried Brandenburg, der ehemalige Oberbürgermeister, Markus Gestier, Uwe Reyinger und Christian Haag. Die drei letztgenannten Herren saßen allesamt schon mal im Stadtrat. Um des Kaisers Bart spielen, das wollen sie nicht, sondern stets für einen guten Zweck. Und für diesen haben sie ein Kässchen angelegt. Da wandern dann jede Woche die „erwirtschafteten“ Euros hinein. Vor vielen Jahren fing es an – nach einer langen Stadtratssitzung. Da waren ein paar Herrschaften noch nicht müde und verabredeten sich zum Spiel mit den 32 Karten. Fraktionsübergreifend sozusagen funktionierte die Runde, und so stand fortan die Geselligkeit inklusive „Gehirn-Jogging“ auf dem wöchentlichen Freizeitplan.

Von Anfang an war klar, dass das Quartett nicht „um nix unn widda nix“ spielen möchte. Ein Anreiz sollte schon her, und so kommen bei jeder Begegnung im Gasthaus immer einige Münzen und Scheinchen zusammen, die gerne von den Verlierern in die gemeinsame Kasse eingezahlt werden. Verlierer ist man immer mal reihum – je nachdem, welches Blatt der viel beschworene Samuel, „Schutzpatron“ aller Skatspieler, beschert und welche Spielform man an den Tag legt. Manchmal hat man es gewissermaßen mit einem Geduldsspiel zu tun. Und zwar dann, wenn man den Abend über ein grausiges Blatt auf der Hand hat, mit sich und der Welt hadert und auf bessere Zeiten warten muss.

Nun denn, entscheidend ist, was hinten rauskommt, wie schon mal vor vielen Jahren Bundeskanzler Helmut Kohl bemerkte. Und so zählt aus dem sozialen Blickwinkel das in geselliger Runde erwirtschaftete Geld. Geeignete Verwendungszwecke über die Jahre waren, so Markus Gestier, beispielsweise Spielzeuge für Kindergärten oder auch eine Spende an die Jugendfeuerwehr. Aktuell halfen die vier Skatbrüder zwei älteren „Dengmertern“, die unverschuldet in materielle Not geraten waren. 600 Euro konnten überreicht werden. In diesem Sinne möchten die Männer regelmäßig weiter reizen und natürlich auch gewinnen. In diesem Sinne: Gut Blatt

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