Sie sind käuflich für den guten Zweck

St Ingbert · Mittlerweile hat der Verein fast 100 Mitglieder: Am 15. Januar 2015 wurden die St. Ingberter Gehnbachfreunde gegründet. Kameradschaftliche Geselligkeit und soziales Engagement zeichnen sie aus. Vieles wird in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen gestemmt.

 Einige der Gehnbachfreunde, unter ihnen auch der Vorsitzende Heinrich Dümmler (rechts) und Schatzmeister Jörg Weirich (Dritter von rechts), gruppierten sich an der Adventsfeier fürs Foto um die Gulaschkanone, aus der es Erbsen- und Linsensuppe gab. Foto: Cornelia Jung

Einige der Gehnbachfreunde, unter ihnen auch der Vorsitzende Heinrich Dümmler (rechts) und Schatzmeister Jörg Weirich (Dritter von rechts), gruppierten sich an der Adventsfeier fürs Foto um die Gulaschkanone, aus der es Erbsen- und Linsensuppe gab. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

In der Gehnbach, wo Gehnbachstraße und Nassauer Graben aufeinander stoßen, gab es erstmals anlässlich des 30. Jahrestages der Gründung der dortigen Siedlung 1999 ein Sommergrillfest, das privat organisiert wurde. Man genoss die Geselligkeit und fortan gab es jedes Jahr ein solches Treffen, bis auf eine dreijährige Pause.

Ein paar "passive" Fußballer, die samstags gemeinsam am Fernseher die Spiele schauten, kamen überein, dass sie was ändern müssten und aktiver werden wollten. So wurde das Nachbarschaftsfest reaktiviert, nahm dann aber durch den großen Zuspruch solche Dimensionen an, dass man es auf rechtlich sichere Füße stellen wollte.

Und so wurde am 15. Januar 2015 ein neuer St. Ingberter Verein aus der Taufe gehoben. Da nicht alle der mittlerweile fast 100 Mitglieder in dieser Gegend wohnten, wohl aber mit ihr sowie ihren Bewohnern sympathisierten, das Fest in der Gehnbach angesiedelt ist und die acht Gründungsmitglieder Freunde sind, war der Name "Gehnbachfreunde" schnell gefunden. "Das war nicht mehr im Viertel zu halten", sagt Jörg Weirich, Schatzmeister des Vereins, über die in der ganzen Stadt "verteilten" Vereinsmitglieder. Beim Gehnbachfest im Sommer ist es nicht geblieben, es gibt vier Aktionen im Jahr. Der Verein nimmt außerdem am Stadtfest teil, beteiligt sich beim Awo-Fest der Generationen und hat sein eigenes kleines Weihnachtsfest, zu dem auch andere St. Ingberter gerne kommen. Das erwirtschaftete Geld, in diesem Jahr allein 3500 Euro, bleibt im Viertel und ging gemäß Vereinszweck als zweckgebundene Spende an die DJK-Jugendabteilung sowie an die Kita Herz Mariae. Auch solch eine Spendenübergabe wird als kleines Fest zelebriert.

Ein Verein steht und fällt mit den Helfern. Zum "inneren Zirkel" der aktiven Gehnbachfreunde gehören rund 20 "Mann" und natürlich Frauen, die Salate und Kuchen beisteuern und sich um das Organisatorische kümmern. "Auch die Älteren unterstützen uns mit Essensspenden", so der 2. Vorsitzende Thomas Binger, "die sind froh, dass es noch so etwas Regionales gibt. Das geht ja immer mehr verloren." Nach der Adventsfeier hätten die älteren Gehnbachfreunde diese gelobt, freute sich Weirich. "Da kommt was von der Bevölkerung zurück." Dass der Verein funktioniere, gehe nur, weil alle an einem Strang zögen und mithelfen, auch wenn viel Zeit "draufgehe". Die Gehnbachfreunde leben ihre "kameradschaftliche Geselligkeit", wie es der 1. Vorsitzende Heinrich Dümmler nennt, und stemmen vieles in Kooperation mit anderen Vereinen wie dem Schützen- oder dem Heimat- und Verkehrsverein. Man teilte sich auch einen Stand beim Stadtfest 2016 mit der DJK, beim "Frohsinn" wurde man zum Tanzen im Männerballett verpflichtet, nachdem die tanzenden Sänger beim Grillfest in der Gehnbach bei einem Programmpunkt ausgeholfen hatten. Sogar bei den Betriebsfeiern zweier Baumärkte wurden die Gehnbachfreunde mit ihrer Manpower und ihrem angeschafften Inventar, einem "Wutze"- und Spießbratengrill sowie einer Fritteuse, verpflichtet. Man sei käuflich, schließlich sei es für einen guten Zweck. Thomas Binger schätzt den Zusammenhalt der Generationen, die Vereinsmitglieder sind zwischen 17 und 85 Jahren alt. Ideen gibt es für die kommenden Jahre genug, auch Herausforderungen, denn bei den Feiern stoße man an räumliche Grenzen. Die Feste und ihre "Macher" sind so beliebt, dass nach der Adventsfeier zehn neue Mitgliedsanträge bei den Gehnbachfreunden eingingen.

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