Handball-Saarlandliga Gastgeber behalten im Lokalderby die Oberhand

St. Ingbert · In der Handball-Partie SGH St. Ingbert gegen TV Niederwürzbach bekleckerten sich die Defensiv-Reihen nicht mit Ruhm.

 Der St. Ingberter Michael Bauer setzt sich in dieser Szene gegen den Niederwürzbacher Tobias Seiler durch.

Der St. Ingberter Michael Bauer setzt sich in dieser Szene gegen den Niederwürzbacher Tobias Seiler durch.

Foto: Klos Horst/Foto: Horst Klos

Abwehr, nein danke! Die SGH St. Ingbert und der TV Niederwürzbach hatten im Ost-Derby der Handball-Saarlandliga, welches am Samstagabend in der Ingobertushalle in St. Ingbert stattfand, offensichtlich eine entsprechende Absprache getroffen. „Am Anfang waren beide Abwehrreihen nicht so präsent“, stellte Niederwürzbachs Rückraumspieler Kevin König fest. „Die Abwehr stand gar nicht. Auf beiden Seiten“, schloss sich St. Ingberts Kreisläufer Fabian Abel an. Was sich von Beginn an deutlich auf dem Spielfeld abzeichnete. Bei den Gästen des TVN genoss der quirlige Spielmacher Nils Lauer im Angriff völlige Narrenfreiheit. Er erzielte gleich die ersten drei Tore der Gäste. Das 9:8 (14. Minute) war sein fünfter, der 13:13-Ausgleich nach 24:25 Minuten schon sein achter Treffer im Laufe des Spiels. Auf der anderen Seite strotzten die Angriffe der St. Ingberter auch nicht vor Kreativität – brauchten sie aber auch nicht.

Nicht gerade komplex, dafür sehr effizient legte sich hier Mal Routinier Jaroslav Dobrovodsky auf dem rechten Rückraum den Ball selbst vor, um dann ungehindert abzuschließen. Ansonsten genügte häufig eine kleine Vorbereitung, um Michael Bauer auf der linken Seite in Wurfposition zu bringen. Der Schütze konnte so seine Sprung- und Wurfkraft ausspielen und Tor um Tor erzielen. Und ab und an war da ja auch noch Juraj Urban am Kreis anspielbar, der seine fast zwei Meter Körpergröße auch geschickt einzusetzen wusste. Die drei Genannten erzielten 17 Tore der Hausherren, die eine haarscharfe 18:17-Führung mit in die Pause nahmen. Kurioser Höhepunkt der ersten Halbzeit: Nachdem Niederwürzbachs Sebastian Spang ein paar Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit einen Gegenstoß zum zwischenzeitlichen Ausgleich verwandelte, schnappte sich Urban beim Anwurf an der Mittellinie den Ball, holte zum Wurf aus und feuerte den Ball als unangenehmen Aufsetzer auf den Kasten von Björn Feit ab. Und tatsächlich rutschte dem Torhüter der Ball zum Jubel des Großteils der 170 Zuschauer über den Schuh.

„Die zweite Halbzeit hat gut angefangen. Wir haben im Angriff besser gespielt und die Abwehr vernagelt. Und unser Torhüter Jakub Pala hat gut gehalten“, führte Abel als Gründe an, wieso seine Mannschaft sich Stück für Stück absetzen konnte. Aus dem 18:17-Halbzeitstand wurde nach dem ersten Treffer von Spielmacher Philip Forster ein 22:18 (37. Minute), nach seinem dritten Treffer gar ein 28:22 (48.). „In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt. Aber dann sind wir fünf, sechs Tore hinten“, beklagte auch König. „Am Schluss haben wir das Ergebnis noch etwas freundlicher gestaltet. Aber im Derby tut das halt vielfach weh“, gab der 20-Jährige zu. Seine Mannschaft konnte mit dem letzten Treffer des Spiels noch auf 28:31 verkürzen, der St. Ingberter Sieg geriet aber zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr. „Das war geil, bei so einer Stimmung vor einer vollen Halle zu spielen“, bemerkte Abel, der mit einem kleinen Lacher ergänzte: „Ich glaube, der Sieg wird nicht nur ein bisschen gefeiert.“ Der Derby-Sieg verhalf der SGH St. Ingbert zum Sprung auf den vierten Tabellenplatz.

Im ersten Spiel der Rückrunde trifft die SGH am Sonntag um 18 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle in Zweibrücken auf den SV 64 Zweibrücken 2. Der SV 64 ist mit zehn Punkten aktuell Neunter und steht damit punktgleich einen Platz hinter dem TV Niederwürzbach. Für den findet das letzte Spiel des Jahres bereits am Samstag statt. Um 15 Uhr empfängt der TVN den siebtplatzierten TuS Brotdorf um 17 Uhr in der Würzbachhalle.

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