Bruder-Konrad-Haus Senioren erlebten gemeinsam mit Kindern Zirkusluft

St. Ingbert · Bereits zum dritten Mal machte der „Circus Frankordi“ Station am Bruder Konrad Haus. Seit das Quartiersprojekt des Südviertels mit im Boot ist, ist die Veranstaltung intergenerativ, inklusiv und offen für alle.

 Beim „Circus Frankordi“ hat jedes Familienmitglied seine Aufgabe. Das Programm gefiel nicht nur den Bewohnern des Seniorenzentrums, sondern auch deren jungen Gästen.

Beim „Circus Frankordi“ hat jedes Familienmitglied seine Aufgabe. Das Programm gefiel nicht nur den Bewohnern des Seniorenzentrums, sondern auch deren jungen Gästen.

Foto: Cornelia Jung

Bereits seit einigen Jahren macht ein mobiler Zirkus Station am Bruder-Konrad-Haus. Dort ist den Bewohnern jede Abwechslung willkommen. Doch nicht nur diese profitierten vom Auftritt der Akteure des „Circus Frankordi“, sondern auch Kindergärten und Schulen aus der Umgebung sowie Heimbewohner der Lebenshilfe, Mitarbeiter der Awo und alle Nachbarn des Südviertels. Diese hatten nun an zwei Tagen die Möglichkeit, einen der vier Auftritte des Familienzirkus zu erleben. Schöner hätte das Wetter am Dienstag und Mittwoch für die Freiluftveranstaltung gar nicht sein können. Der Sonnenschein bildete neben dem kleinen Park am Seniorenzentrum die ideale Kulisse für die Show der fünfköpfigen Familie Frank, zu der neben Ricardo und dessen Frau noch die fünfjährige Tochter, der achtjährige Sohn und ein elf Monate altes Baby gehören. Diese Zirkustruppe samt vieler Streicheltiere war so recht nach dem Geschmack von Elke Müller. Denn sie ist Managerin des bei der Awo angesiedelten Quartiersprojekts „Bei uns im Südviertel“. Und der Zirkus bot ein Programm für jede Altersgruppe. So lachten die pflegebedürftigen Bewohner und ihre Gäste jeden Alters nicht nur über die Späße eines jungen Clowns, der die neunte Generation des Familienzirkus darstellt, sondern auch über die von dessen Papa Ricardo. Dieser hielt nicht nur die Fäden des Programms in der Hand, sondern auch Teller im Gleichgewicht und „bändigte“ Familienhund Flip, der durch Reifen sprang und Slalom um die Beine seines Herrchens lief. Frau und Tochter des Zirkusdirektors begeisterten mit einer Seil- und Reifennummer sowie Akrobatik, sein Sohn war für die Späße und einige „Balanceakte“ zuständig. Ein kurzweiliges Programm war dies und eines, was weder Kinder noch die älteren Heimbewohner überforderte. Als „Extra-Zugabe“ wurde das Publikum mit Zuckerwatte und Popcorn an einem Stand verwöhnt, den die Zirkusleute mitgebracht hatten. Nach dem Applaus für die Künstler spendeten die kleinen und großen, jungen und etwas älteren Zuschauer außerdem noch Streicheleinheiten für die Tiere des mitreisenden Familienzoos. Lamas, Ponys, Gänse, Hühner, Hasen, ein Schaf, eine Ziege und ein paar Laufenten genossen nicht nur die Aufmerksamkeit und so manches Leckerli, sie hatten im kleinen Park am Seniorenzentrum auch einen idealen Stellplatz gefunden. Es war wie eine eigene kleine Welt, in die man eintauchen und den Alltag vergessen kann. Dieses Projekt wurde von der „Aktion Mensch“ gefördert und zauberte mehr als nur ein Lächeln in die Gesichter der Gäste. Seit vier Jahren tritt Ricardo Frank mit seinem Zirkus fast ausschließlich in sozialen Einrichtungen und Kindergärten auf. Bei einem speziellen und sehr dankbaren Publikum, wie er findet. Gerade für Demenzkranke sei sein Zirkus ideal. „Schon wenn wir mit dem Lied ,Oh mein Papa‘ beginnen, singen viele Zuschauer mit. Auch der Geruch von den Süßigkeiten weckt Erinnerungen an früher. Selbst bei Menschen, bei denen man denkt, dass sie nicht mehr so viel von ihrer Umgebung wahrnehmen“, erklärt Frank.

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