Glashütter Weiher Senioren klagen über nackte Sonnenanbeter

Rohrbach · Am Glashütter Weiher in Rohrbach sollen größere und kleiner Probleme zügig angepackt werden. Der Ortsrat sah sich vor Ort um.

 Bei der Besichtigung des Tretbeckens informierte Robert Peters (Vierter von rechts) die Mitglieder des Ortsrates sowie Christian Lambert (rechts daneben) über den Zustand der Kneipp-Anlage.

Bei der Besichtigung des Tretbeckens informierte Robert Peters (Vierter von rechts) die Mitglieder des Ortsrates sowie Christian Lambert (rechts daneben) über den Zustand der Kneipp-Anlage.

Foto: Cornelia Jung

Rings um den Glashütter Weiher gibt es viel zu tun. Das wurde nach einer Begehung anlässlich der Ortsratssitzung am Mittwochabend klar. Erster Anlaufpunkt war die Grillhütte, wo sich Ortsvorsteher Roland Weber über die Positionierung der Solarmodule informierte. Sie befinden sich an einem höheren Mast hinter dem Gebäude, wo sie auf Grund des dichten Baumbestandes keine optimale Wirkung entfalten können. Doch Bäume sollen deshalb nicht weichen. Anders sieht das am kleinen Weiher gegenüber dem Kneipp-Tretbecken aus, wo Weber darum bat, die Fichten zu entfernen. Dies soll die Wuchsbedingungen für die Linden verbessern, die dem benachbarten Brunnen seinen Namen gaben. Christian Lambert von der Stadt sagte zu, diesen Bereich zu lichten und damit die Laubbäume freizustellen. Noch in diesem Winter solle die Maßnahme, ohne großen Flurschaden zu verursachen, umgesetzt werden.

Nebenan befindet sich mit dem Tretbecken ein bei Ausflüglern „begehrter Punkt“ wie der Ortsvorsteher sagte. „Die Alterswehr managt das mit der Sauberkeit“, sagte er, „erst vor zwei Jahren haben das die Kameraden gestrichen, beschichtet und geflickt.“ Robert Peters, der sich mit darum kümmert, beklagte, dass der Boden des Beckens kaputt sei und auf dem Untergrund keine Farbe mehr halte, da auch von außen Feuchtigkeit eindringen würde. Weber schlug vor, dort als „Dorfinitiative“ einen neuen Boden einzubringen. Die Stützpalisaden oberhalb des Lindenbrunnens, den es seit genau 50 Jahren gibt, seien ebenfalls morsch. Deshalb müssten sie entfernt werden, zumal die Bahnschwellen nicht gut für die Umwelt seien. Lambert schlug als Lösung das Verlegen von Sandsteinquadern vor, die den Vorteil hätten, dass sie nicht einbetoniert werden müssten und sich ebenfalls gut als Sitzgelegenheit eigneten. Das werde aber frühestens im kommenden Jahr umgesetzt. Für das Problem der Staunässe am dortigen kleinen Weiher hatte der städtische Mitarbeiter auch eine Lösung parat: „Damit man den Rundweg nochmal begehen kann, werde ich eine Art Vorflut bauen, die das Wasser in den Weiher abführt.“

Den größten Diskussionsbedarf gab es allerdings um die Aktivitäten der Rohrbacher und ihrer Gäste rings um den Glashütter Weiher. Den älteren Spaziergängern seien diejenigen ein Dorn im Auge, die sich im Sommer nackt an das Gewässer legen. „Das musste ich mir beim Seniorentag anhören“, so Weber. Ihm persönlich sei es wichtig, noch einmal auf das Badeverbot hinzuweisen. „Die Verschmutzung des Wassers wird von den Leuten auf die leichte Schulter genommen. Hier geht es um die Gesundheit und die Wasserqualität.“ Wie er von Experten erfahren habe, seien die Nanopartikel, die in fast jeder Sonnencreme vorhanden sind, „Gift“ für Wasser. Das Unternehmen Energis, das in der Nähe zwei Brunnen betreibe, wolle ebenfalls nicht, dass im Bereich des Wasserschutzgebietes Glashütter Weiher gebadet werde. „Beim Standort des neuen Feuerwehrgerätehauses sorgt man sich um das Wasser und diskutiert wegen der Lage zum Wasserschutzgebiet. Hier fragt keiner danach“, wunderte sich Weber. Zusätzlich zur Aufklärung der Bevölkerung, die durch Schilder erfolgen könne, werde Lambert einen „einjährigen Testballon“ starten, um die Badenden und Liebhaber der Freien Körperkultur von der Wasserfläche fernzuhalten. Durch Strauchbepflanzung am Ufer und extensives Mähen, also nur einmal im Jahr, wolle man die Uferzone für die Uneinsichtigen weniger attraktiv machen – zum Schutz des Wassers. „Das sollte es uns wert sein“, findet der Ortsvorsteher. Denn der Glashütter Weiher sei das wichtigste Naherholungsgebiet für die Rohrbacher.

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