Sengscheider hoffen auf Schonung

St. Ingbert. Ab Herbst 2013 wird die in die Jahre gekommene Grumbachtalbrücke in Stand gesetzt und verstärkt (wir berichteten). Entschieden hat man sich für die kostengünstigste von vier Varianten, die mit zehn Millionen Euro Baukosten inklusive der Verkehrssicherung zu Buche schlägt

St. Ingbert. Ab Herbst 2013 wird die in die Jahre gekommene Grumbachtalbrücke in Stand gesetzt und verstärkt (wir berichteten). Entschieden hat man sich für die kostengünstigste von vier Varianten, die mit zehn Millionen Euro Baukosten inklusive der Verkehrssicherung zu Buche schlägt. Rechnet man die in der Zukunft liegenden Instandhaltungsarbeiten über den Zeitraum einer festgesetzten Nutzungsdauer von 70 Jahren für den Überbau und 110 Jahren für den Unterbau hinzu, dann kommt man über diese Laufzeit auf Investitionen von 35,8 Millionen Euro - die sogenannten kapitalisierten Kosten. Der nun geplanten "billigen" Instandsetzung gaben die Planer den Vorzug, auch weil so verhindert wird, dass die komplette Brücke für mehrere Jahre nicht mehr zur Verfügung steht, wie es bei einem kompletten Neubau der Fall gewesen wäre. Das Entwässerungsproblem wird durch eine Quergefällekorrektur erreicht, und an der Stahlkonstruktion werden unter anderem die Untergurte der Längsträger verstärkt und zusätzlich Verbände zur Kippsicherung der Längsträger gebaut.Was vor allem die Anwohner interessiert, ist der aktuelle Stand der Planungen. Wie Carsten Chassard vom Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) informierte, sei die Verstärkungsplanung in der Bearbeitung. Außerdem müssten die naturschutz- und wasserrechtlichen Genehmigungsunterlagen erstellt und die Betroffenheiten geklärt werden. Ursprünglich hatte man beim LfS eine Möglichkeit diskutiert, Sengscheid "außen vor zu lassen" und alle Arbeiten von oben, von der Brücke aus durchzuführen. Doch mit Bekanntwerden des Brückenzustandes war dies statisch und konstruktiv nicht möglich und es gilt, die Brücke von allen Gewichten wie der Bauwerkslast, den Fahrzeugen und der Baustelle zu entlasten. Also muss von unten mit einem Gerüst gearbeitet werden, weshalb Eingriffe in die Natur unumgänglich werden.

"Verschonende" Alternative

Vom LfS wurden mögliche Umleitungsstrecken sondiert, wovon eine durch den Ort und eine über den stillgelegten Autobahnrastplatz führen könnte und dann weiter auf dem jetzigen Feldwirtschaftsweg parallel zur Autobahn. "Alles, was nicht durch den Ort geht, ist die bessere Variante", so Ortsvorsteher Ulli Meyer, der in diesem Sinne auch an den LfS einen Brief geschrieben hat. Nun wurde vom LfS eine den Ort "verschonende" Alternative entwickelt, welche durch eine zusätzliche Abfahrt zwischen Autobahn und Stiefel in Fahrtrichtung Saarbrücken erreicht werden soll. So könne Sengscheid im Sinne der Bürger vor Baustellenlärm weitestgehend verschont bleiben und der Ausflugsverkehr durch Spaziergänger und Radfahrer könne auf der anderen Autobahnseite weiter gewährleistet werden. Wenn alles in trockenen Tüchern ist, wird es nach der ersten Bauphase mit der Brückenverstärkung vom Herbst nächsten Jahres bis ins Jahr 2015 einen zweiten Bauabschnitt geben. Von 2015 bis 2016 kommt es dann zu Arbeiten, die nur oberhalb der Brücke stattfinden, wie die Aufkofferung der Fahrbahn, die Erneuerung von Belag und den Kappen sowie die Aufbringung des Korrosionsschutzes. Doch ganz gleich wie ausgefeilt die Planung auch ist, "eine Beeinträchtigung wird kommen, da mache ich mir keine Illusionen", wie Meyer voraussieht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort