Selbstgemachter Obstwein wird immer beliebter

Aßweiler · Seit exakt 25 Jahren veranstaltet der Obst- und Gartenbauverein (OGV) Aßweiler gegen Jahresende einen Probierabend mit selbst hergestellten Fruchtweinen. Dabei können die Aßweiler Hobbywinzer mit Qualität und Vielfalt überzeugen.

 Karlheinz Kunkler, Martina Becker und Isabel Ziehl (von links) schenkten beim Probierabend die Aßweiler Hausweine aus. Foto: Hans Hurth

Karlheinz Kunkler, Martina Becker und Isabel Ziehl (von links) schenkten beim Probierabend die Aßweiler Hausweine aus. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Zum Jubiläumsabend im Gasthaus Schuwer begrüßte OGV-Vorsitzender Karlheinz Kunkler auch die Ehrenmitglieder Waldemar Gaa und Ludwig Grünbeck sowie Dieter Dawo als Vorstand der Kulturvereinigung. "Der Wunsch, eigenes Obst zu verarbeiten, wird bei den Verbrauchern immer beliebter, das Hausgemachte ist wieder in Mode", bemerkte Karlheinz Kunkler. "Beim OGV Aßweiler geht die vielfältige Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern einher mit der Förderung der Verwertungsmöglichkeit des Obstes. Gerade in Aßweiler als einer der wenigen Orte im Saarland gehört die Hausweinherstellung seit jeher dazu." Grundlage für das Gelingen eines guten Haustropfens sei bei allen Arbeitsabläufen äußerste Sauberkeit. Nach dem Ernten, Waschen sowie Überbrausen zur Entfernung bei der Gärung störender Mikroorganismen werden die Früchte zerkleinert, nach dem Maischen folgt das Fermentieren mit dem Zusetzen von Antigeliermittel und einen Tag später das Abpressen mit einer Korbspindelpresse. Der gewonnene Saft wird dann mit einer Öchslewaage auf Öchslegrade und Säure untersucht. Zugaben von Zucker, Wasser, Milchsäure und spezielle Reinzuchthefe folgen.

"Ein guter Obstwein ist nur möglich, wenn Zucker und Fruchtsäuregehalt in einem harmonischen Gleichgewicht stehen", erklärt dazu der Experte Kunkler. Zu Beginn und gegen Ende der Gärung muss das Gärgefäß täglich umgeschüttet werden. Zwei bis vier Wochen nach Gärbeginn, bei schweren Weinen gar erst nach drei Monaten, wird der nun entstandene Wein mit einem Weinheber vom ersten Abstrich, dem Trub abgezogen, in ein kleineres Gefäß gefüllt und mit einem Gär-Aufsatz verschlossen. Danach kühl und dunkel gelagert. "Die Aufzählung zeigt, dass die Herstellung zwar langwierig ist, doch die Resultate entschädigen für all die Mühe", freute sich Karlheinz Kunkler mit seinen Mitstreitern über das Lob der Probiergäste.

"Auf diesen Abend freuen sich viele Bürger Jahr für Jahr", bemerkte Roland Engel und staunte über die exzellente Vielfalt der 2013er Köstlichkeiten. Für die notwendige Stärkung zwischen den Proben sorgten Isabel Ziehl, Martina Becker und Laura Werner.

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Auf einen BlickBesondere Anerkennung beim Hauswein- Probierabend in Aßweiler gab es für die Weinsorten von Waldemar Gaa (Johannisbeere), Gertrud Jeßberger und Ewald Niklos (Pflaumen), Horst Witte (Traubenrotwein Regent), Karlheinz Kunkler (Sauerkirsche) sowie für die Produkte von Liselotte und Lorenz Hüther. hh

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