Breitfurt. "Time to say good-bye", die Komposition, die durch Sarah Brightman und Andrea Bocelli weltberühmt wurde, beendete den beeindruckenden Abschiedsgottesdienst für das Pfarrerehepaar Clara und Frank Glade in der protestantischen Kirche Breitfurt. Das Blasorchester des Turnvereins Breitfurt unter der Stabführung von Björn Weinmann setzte damit den emotionalen Schlusspunkt hinter eine achteinhalbjährige seelsorgerische Betreuung der Kirchengemeinden Breitfurt und Böckweiler durch die beiden, die jetzt ihre neue Stelle im pfälzischen Weilerbach antreten werden. Sie stellten die Feier im voll besetzten Gotteshaus, in dem auch der Singkreis, geleitet von Clara Glade selbst, weitere musikalische Akzente setzte, unter die beiden menschlichen Grundbewegungen zugreifen und loslassen. Während mit den zupackenden und festhaltenden Händen in den ersten Lebensjahrzehnten die ganze Welt erobert werde, folge danach die Phase, in der sich oft die Hand öffne, vieles losgelassen werden müsse. Loslassen habe aber auch mit Neubeginn zu tun, die Passage "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben," dem Hermann-Hesse-Gedicht "Stufen" entlehnt und von Dekan Peter Butz vom protestantischen Kirchenbezirk Zweibrücken zitiert, liege auch Religiöses inne. Glaube habe immer was mit Aufbruch zu tun. Butz bezeichnet das zu Ende gehende Wirken der Glades als segensreich, was auch die kürzlich stattgefundene Visitation gezeigt hätte.

Beim anschließenden Empfang im Martin-Bucer-Haus sprach unter anderen Blieskastels Beigeordnete Brigitte Adamek-Rinderle von einem freundlichen, beschwingten Abschied. Ortsvorsteher Reiner Freidinger stellte heraus, dass es den beiden gelungen sei, die Kirchengemeinde wieder aktiv ins Dorfleben einzubinden. In einem launigen Vortrag ließen Ute Schmitt, stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums Breitfurt und die Presbyteriumsvorsitzende von Böckweiler, Marliese Rauch, Ereignisse Revue passieren und sprachen einige Anekdoten an. ott