Schutzengel im Anzug

St Ingbert · Prominente brauchen Schutz. Der Rohrbacher Timo Meyer hat sich dieser Aufgabe verschrieben. Seine Arbeit konfrontiert ihn dabei sogar mit den wichtigsten Machtzentren der westlichen Welt. Er kümmert sich um Auma Obama, wenn sie in Deutschland ist.

 Timo Meyer übernimmt oft den Personenschutz für Auma Obama, die Schwester des US-Präsidenten. Foto: privat

Timo Meyer übernimmt oft den Personenschutz für Auma Obama, die Schwester des US-Präsidenten. Foto: privat

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Stars und Prominenten nahe zu kommen, das hat für viele Menschen eine große Anziehungskraft. Timo Meyer ist den Schönen und Reichen regelmäßig nahe - allerdings um sie vor allzu großer Aufdringlichkeit oder Gefahr zu schützen. Der 41-jährige Rohrbacher ist vielen St. Ingbertern als langjähriger Wehrführer der Stadt bekannt. Mittlerweile hat Meyer auf der Feuerwehr-Karriereleiter eine weitere Sprosse erklommen und ist Kreisbrandmeister. Daneben ist er aber auch Chef eines Sicherheitsunternehmens mit Sitz auf dem Gelände des Innovationsparks Am Beckerturm in St. Ingbert.

Politiker und Popstars

Einen großen Teil seines Geschäfts macht der Objektschutz aus. Das Sahnehäubchen sind die bekannten oder berühmten Menschen, die Meyer und seine Leute immer mal wieder betreuen. Ob Politiker wie der ehemalige Bundesminister Philipp Rösler, Ex-Schwimmstar Franziska van Almsick, Schauspieler Heiner Lauterbach oder Pop-Größe Sarah Connor, Meyer könnte mit den entsprechenden Schnappschüssen eine Wand tapezieren. Dabei führt ihn diese Arbeit mittlerweile bis an die wichtigsten Machtzentren der westlichen Welt heran. Denn der Rohrbacher zeichnet in jüngerer Vergangenheit auch für den Schutz von Auma Obama verantwortlich, wenn die Schwester des amerikanischen Präsidenten Barack Obama in Deutschland weilt. So hat er die promovierte Germanistin und Soziologin beim Katholikentag in Mannheim vor zwei Jahren genauso begleitet wie beim Staatsbesuch Barack Obamas in Berlin im vergangenen Jahr. Klar, dass nach einem solchen Einsatz Meyers Adrenalinspiegel eine Weile erhöht bleibt.

Aber das stört den Sicherheitsmann nicht. Ganz im Gegenteil. Seine Umgebung im Auge zu behalten, zu analysieren, begleitet ihn seinen eigenen Worten zufolge schon von Kindesbeinen an: "Meine Mutter war eine Werbedame. Wir waren oft stundenlang in Kaufhäusern." Dem Jungen blieb viel Zeit zum Beobachten. Daneben betrieb die Familie das Turnerheim in Rohrbach. Wie sich Streit unter Männern, Eheleuten oder Menschen verschiedener sozialer Herkunft entwickelt, habe er früh kennengelernt. Meyer wollte zuerst Polizist werden, entschied sich dann aber anders. Schon mit 21 Jahren machte er sich selbstständig.

Sitz im Prüfungsausschuss

Als er in dieses Berufsfeld einstieg, gab es keine richtige Ausbildung. Heute, erzählt Meyer, gebe es verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten, er selbst sitze im Prüfungsausschuss der IHK. Was den Job in seiner Branche ausmacht? "Man braucht Talent, ein sehr schnelles Auge, ein ausgeprägtes Sehfeld und eine rasche Verarbeitung im Kopf." Es ist die Prävention, die Meyer am meisten reizt: "Ich hatte mich zuerst selbstständig gemacht mit reiner Beratung für Sicherheitstechnik." Daraus hat sich alles andere über die Jahre entwickelt.

Mit Auma Obama kommt der Rohrbacher übrigens gut hin. Sie sei eine sehr umgängliche Person, unkompliziert und bodenständig. Auma Obama hat unter anderem an der Uni Saarbrücken Germanistik studiert. In der zweiten Jahreshälfte wird sie wohl im Saarland zu Gast sein. Dann ist Timo Meyer wieder dabei. Mit wachem Auge und ordentlich Adrenalin im Körper. Damit die Begeisterung für die Prominenz in den Bahnen bleibt, die für alle in Ordnung sind.

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