Leibniz-Gymnasium Schulunterricht auf dem Bio-Bauernhof

St. Ingbert/Ommersheim · Einen neuen Blick auf regionale Landwirtschaft erhielten St. Ingberter Schüler des Leibniz-Gymnasiums im Bliesgau auf dem Biohof Wack.

 Bei heißen Temperaturen waren die Schüler des Leibniz-Gymnasiums glücklich für das Gruppenfoto der Exkursion im Schatten stehen zu können .

Bei heißen Temperaturen waren die Schüler des Leibniz-Gymnasiums glücklich für das Gruppenfoto der Exkursion im Schatten stehen zu können .

Foto: Sarah Reuter

() Das „Milchheisje“ erwies sich am Ende als Renner: das kleine Häuschen neben dem Bauernhof der Familie Wack, in dem Bioprodukte verkauft werden, unter anderem die hofeigenen Eier, Milch, Snacks für Wanderer und mehr. Bei den 43 teilnehmenden Schülern des Leibniz-Gymnasiums St. Ingbert, Unesco-Projektschule, waren es aber vor allem die ausgefallenen Eissorten von Henry’s Eismanufaktur in Saarbrücken, die Begeisterung hervorriefen. So konnten sich die schwitzenden Elftklässler nach einer interessanten, aber - bei hochsommerlichen Temperaturen - auch anstrengenden Besichtigung des Biohofes Wack ein wenig abkühlen.

Das Unterrichtsthema „Landwirtschaft“ sieht nämlich in Klassenstufe elf eine Exkursion zur Erkundung eines ökologisch wirtschaftenden Betriebes vor. „Erlebnisbauer“ Daniel Wack, am familieneigenen Hof für Führungen und Projekte mit Schülern zuständig, war gerne bereit, der Gruppe die Besonderheiten der Rinderhaltung, des Getreideanbaus und der Hühnerhaltung zu erklären. Viele interessante Dinge waren dabei zu erfahren, etwa dass die Kühe auf dem Biohof Wack zwar weniger Milch als Tiere aus konventioneller Haltung geben, dass sie aber artgerecht gehalten werden. Sie haben beispielsweise genügend Platz und einen Großteil des Jahres Auslauf auf Weiden und werden mit hofeigenem Grünfutter versorgt.

Die Hühnerhaltung erfolgt in mobilen Ställen, die die Schüler schon von weitem sehen konnten. Diese Ställe werden, wenn die Hühner den Boden abgenutzt haben, weiter gerückt. So haben die Hühner immer sauberen Boden und sind weniger anfällig für Krankheiten. Die Schüler durften mit anpacken und die Hühner zunächst mit Körnern füttern. Im Anschluss wurden die Eier aus den Nestern eingesammelt und für den Verkauf in Schachteln gelegt.

Erschrocken waren einige Schüler über die Tatsache, dass die männlichen Küken nach der Geburt getötet werden. Viele Verbraucher seien nicht bereit, mehr für ein Hühnerei zu bezahlen, um beide Geschlechter einer Rasse, die auch zum Schlachten geeignet wären, halten zu können. Hierzu müsste der Betrieb 60 Cent pro Ei verlangen und das, so der Erlebnisbauer, würde keiner bezahlen. Jeder kann aber auf dem Hof ein „Hühner-Abo“ abschließen, erklärt er weiter. Hierbei zahlt der Käufer  einen fixen monatlichen Betrag und erhält Wertgutscheine für Eier, die er am Milichheisje in Niederwürzbach oder am Hof abholen kann.

Ein Angebot, das die beiden begleitenden Lehrerinnen gleich in Anspruch nahmen. Und auch die Schüler werden ab sofort sicherlich einen etwas anderen Blick auf die regionalen landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus der Biosphäre Bliesgau haben.

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