Müllvermeidung Schüler widmen sich der Müllvermeidung

St. Ingbert · Die Europäische Woche der Abfallvermeidung steht in St. Ingbert unter dem Motto: „Gib den Dingen ein zweites Leben.“

 Fasziniert schauten die Schüler der Freiwilligen Ganztagsschule von AMR und AMG zu, wie die Helfer des Reparaturcafés Dinge reparieren, die zum Wegwerfen zu schade sind.

Fasziniert schauten die Schüler der Freiwilligen Ganztagsschule von AMR und AMG zu, wie die Helfer des Reparaturcafés Dinge reparieren, die zum Wegwerfen zu schade sind.

Foto: Cornelia Jung

Die Schüler der Nachmittagsbetreuung der Albertus-Magnus-Schulen hatten am vergangenen Donnerstag trotz des anstrengenden Schulalltags noch nicht genug vom Lernen. Bei einem Workshop zum Thema Müllvermeidung, der von der VHS, der Verbraucherzentrale und dem Umweltministerium organisiert wurde, waren Wissen und Ideen gefragt. Die Schulaktion, die im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung stattfand, stand wie diese unter dem Motto „Gib den Dingen ein zweites Leben“.

In diesem Zusammenhang bot es sich an, das Treffen auch dort stattfinden zu lassen, wo das Reparatur-Café angesiedelt ist. Dort wird all das repariert wird, was zum Wegwerfen zu schade ist. Bereits in der Schule hatten die 14 Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren etwas zum Thema Klimawandel, aber auch über die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll und die Rohstoffknappheit oder den Raubbau an der Natur gehört. Doch dass das alles zusammenhängt, war nicht jedem bewusst. Spielerisch versuchte Yvonne Schmieder von der Verbraucherzentrale ihnen das vor Augen zu führen.

Auf dem Boden breitete sie eine Weltkarte aus. Kleine Mülltonnen und Spielmünzen standen sinnbildlich für das Abfallaufkommen, den mit der Müllverbrennung einhergehenden Kohlendioxidausstoß und für die weltweite Verteilung der Finanzkraft. Für die Kinder galt es einzuschätzen, welche Länder eine florierende Wirtschaft haben, bei der Produktion von Waren die größten „Dreckschleudern“ und damit potentiellen „Klimakiller“ sind. Die symbolischen „Spielfiguren“ wurden an den entsprechenden Stellen der „Erde“ platziert und gleichzeitig auch Fotos, die ausgedorrte Landschaften zeigten, Wüsten, aber auch Ölfelder und versinkende Insel. So ergab sich beim gemeinsamen Erarbeiten und einer leidenschaftlichen Diskussion zum Schluss ein deutlich inhomogenes Bild. Aus diesem schlussfolgerten die Kinder, dass es, was die florierende Wirtschaft betraf, einige Gewinner gab und auf der anderen Seite Verlierer, die mit den Folgen des Klimawandels leben müssen.

Angeregt unterhielt man sich über die Warenströme und den damit verbundenen Kohlendioxidausstoß, der bei Produktion und Weitertransport um die halbe Welt anfällt. „Die Hälfte meiner Sachen kommt aus China“, wurde einem Mädchen bewusst, dass unser Kaufverhalten hier auch zur Verschlechterung der Lebensbedingungen beitragen kann. Umweltstaatssekretär Roland Krämer, der die Veranstaltung besuchte, war erstaunt über den Informationsstand der jungen Saarländer: „Toll, was die alles gewusst haben.

Zum Beispiel wie ungleich Rohstoffe und Wohlstand verteilt sind.“ Zuvor hatte er in der Begrüßung darauf hingewiesen, dass man sich schon beim Kauf von Dingen vor Augen halten sollte, wie viel Energie und Wasser für deren Herstellung benötigt werden. „Wenn man etwas Kaputtes reparieren kann, statt es wegzuwerfen, schont man damit auch die Natur und die Umwelt“, sagte er. Und dass es Wege aus der Wegwerfgesellschaft gibt, konnten die Schüler gleich hautnah im Reparaturcafé der VHS erleben.

Da wurden ein Computer, ein Fön, ein Toaster, ein Radio oder auch ein Fahrrad auseinander genommen und mit Hilfe der Reparateure zum Teil wieder instand gesetzt. Am Nähtisch bastelte Claudia Holzapfel mit den kleinen Besuchern weihnachtliche Duftbäumchen aus Stoffresten. Fasziniert betrachteten die Kinder, welche Bauteile Geräte haben und wie einfach teilweise die Lösungen sind, um Defektes wieder gangbar zu machen. „Und billiger ist das auch“, stellten sie fest.

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