Schüler diskutieren zur Landespolitik

St Ingbert · Wahl-O-Mat-Tour machte vor der Landtagswahl im Saarland auch am Leibniz-Gymnasium in St. Ingbert Station.

 Das Podium mit den Vertretern der politischen Parteien im St. Ingberter Leibniz-Gymnasium, links Schulleiter Erik Brill. Foto: Omar Al Durrar

Das Podium mit den Vertretern der politischen Parteien im St. Ingberter Leibniz-Gymnasium, links Schulleiter Erik Brill. Foto: Omar Al Durrar

Foto: Omar Al Durrar

"Das war eine sehr angeregte, sehr faire Diskussion", sagte zum Abschluss Erik Harms-Immand, der Leiter der Landeszentrale für Politische Bildung, anerkennend. Er lobte die Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 11 und 12 des Leibniz-Gymnasiums St Ingbert, seit Jahren bereits Unesco-Projektschule, für ihre engagierte Teilnahme an der Diskussion mit den Vertretern von sieben politischen Parteien, die vor einigen Tagen im Rahmen der Veranstaltung "Wahl-O-Mat on Tour" die Schule besuchten. Offensichtlich hätten sich die Schülerinnen und Schüler gut informiert, und zwar sowohl in der medialen Berichterstattung als auch in den Wahlprogrammen der politischen Parteien, die einige der anwesenden Schülerinnen und Schüler zum Erstaunen aller fast so gut kannten wie die Parteienvertreter selbst.

Dunja Sauer (SPD), Matthias Hoffmann (CDU), Rüdiger Schaly (AFD), Marcel Mucker (FDP), Tina Schöpfer (Grüne), Gerd-Rainer Weber (Piraten) und Dennis Barth (Die Linke) konnten im ersten Teil der Veranstaltung zunächst zu verschiedenen Thesen nacheinander Stellung beziehen, dann mussten sie sich darüber hinaus im zweiten Teil präzisen Fragen aus dem Publikum zu den unterschiedlichsten Themenbereichen stellen. Die Schülerinnen und Schüler wollten nicht nur wissen, welche Position die Politiker zum Beispiel zu kostenlosen Kita-Plätzen und deren Finanzierung vertraten, die jungen Menschen fragten auch nach Plänen für die Verbesserung der Infrastruktur, nach der Flüchtlingspolitik der verschiedenen Parteien, außerdem gab es Fragen zum Bildungswesen, zum Beispiel bezüglich des Themas "Inklusion" und deren praktischer Umsetzung. Auch die Einstellung der Politiker zur Legalisierung des Konsums von Cannabis war interessant, denn hier gingen die Positionen doch eher auseinander. Auch "saarlandspezifische" Fragen wurden gestellt, das fing mit der Problematik des Abpumpens von Grubenwasser an und hörte bei der Frage auf, ob es denn finanziell gesehen nicht Sinn mache, das Saarland sozusagen "einzusparen" - man könne sich dadurch ja vielleicht auch den einen oder anderen Politiker sparen, wie ein Schüler wohl eher scherzhaft anmerkte. In dieser Frage scheint aber parteienübergreifend Einigkeit zu herrschen, denn für die Abschaffung des Saarlandes sprach sich natürlich niemand der Anwesenden aus, aber mehr Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene könne durchaus angedacht werden. Nach zwei sehr interessanten Stunden äußerte Moderator Vogel vom Landesjugendring, der durch die Veranstaltung geführt hatte, abschließend den Wunsch, dass möglichst viele der bereits wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler auch wirklich von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Dann übergab er das Mikrofon an Schulleiter Erik Brill, der sich im Namen des Leibniz-Gymnasiums bei allen Anwesenden und besonders bei Politiklehrerin Marianne Jungblut, die die Veranstaltung an der Schule organisiert hatte, bedankte.

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Wo setze ich mein Kreuzchen? Diese Frage dürften sich viele Saarländer stellen. Eine Hilfe kann der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung sein. Dabei handelt es sich um ein Frage-und-Antwort-Tool im Internet, das zeigt, welche Partei der eigenen Position am nächsten steht. Insgesamt 38 Thesen zu verschiedenen landespolitischen Fragen können mit "stimme zu", "stimme nicht zu", "neutral" oder "These überspringen" beantwortet werden. Die zur Wahl zugelassenen Parteien können auf die gleiche Weise antworten. Nachdem alle Thesen bearbeitet wurden, kann der Benutzer einzelne Thesen gewichten. Ihm besonders wichtige Thesen werden doppelt gezählt. Anschließend können bis zu acht Parteien ausgewählt werden, deren Antworten mit den eigenen Positionen abgeglichen werden sollen. Das Wahl-O-Mat-Ergebnis zeigt dann, inwieweit die Ansichten der Parteien mit den eigenen übereinstimmen. Die Partei mit den meisten Übereinstimmungen steht dabei oben. Zusätzlich kann der Benutzer einsehen, wie die Parteien auf die These geantwortet haben. Die Thesen des Wahl-O-Mats werden von Redakteuren der Bundes- und Landeszentrale für politische Bildung sowie von Wissenschaftlern und Pädagogen erarbeitet. Zu finden ist der Wahl-O-Mat unter www.wahl-o-mat.de , er wird zum dritten Mal bei einer Landtagswahl im Saarland angeboten. Er wird organisiert von der Landeszentrale für politische Bildung, dem Landesjugendring Saar, der Arbeitskammer des Saarlandes sowie der Bundeszentrale für politische Bildung.

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