Schüleraustausch Spanisches Stimmengewirr im St. Ingberter Rathaus

St Ingbert · Eine Austauschgruppe mit Schülern aus dem nordspanischen Palencia und vom Leibniz-Gymnasium wurde von der Stadt empfangen.

 Gruppenbild mit Schülerinnen und Schülern aus dem spanischen Palencia und vom Leibniz-Gymnasium vor dem Sitzungssaal im Rathaus.

Gruppenbild mit Schülerinnen und Schülern aus dem spanischen Palencia und vom Leibniz-Gymnasium vor dem Sitzungssaal im Rathaus.

Foto: Manfred Schetting

Im St. Ingberter Rathaus kramten einige Mitarbeiter am Donnerstagvormittag rasch nach ihrem Urlaubsspanisch, als sie mitbekamen, dass im Foyer vor dem großen Sitzungssaal spanische Schülerinnen und Schüler auf ihren Empfang warteten. Das vielfältige „Hola“ ging dabei wegen des Schüleraustauschs zwischen dem St. Ingberter Leibniz-Gymnasium und dem Instituto Jorge Manrique in Palencia über die Lippen. Albrecht Hauck, Beigeordneter für Vereine, Sport, Demografie, Tourismus und Kultur, begrüßte im Namen der Stadt die 20 Schülerinnen und Schüler aus Palencia, die doppelt so viele Einwohner hat wie St. Ingbert. Hauck beschrieb das Austauschziel der Gäste aus Nordspanien als grüne Stadt und als Teil des Biosphärenreservats Bliesgau. Und an die Schüler gerichtet, denen er viel Erfolg beim Deutsch beziehungsweise Spanisch lernen wünschte, nannte Hauck die Jugend nach wie vor als die Zukunft Europas. Und mit Blick auf den Ukrainekrieg sagte der Beigeordnete: „Freunde, die sich kennen, fällt es schwerer, aufeinander zu schießen.“ Und auf seinem Spezialgebiet der Städtepartnerschaften schob er auch gleich einen Wunsch hinterher: „St. Ingbert fehlt noch eine Partnerstadt in Spanien“.

Die Begrüßungsworte des Beigeordneten übersetzte Rosa Antón, die Deutschlehrerin am Instituto Jorge Manrique, die gemeinsam mit Lehrerin Noemi Fernández die spanische Schülergruppe begleitete. Angereist sind die Mädchen und Jungen aus dem nordspanischen Palencia am vergangenen Dienstag per Flug nach Frankfurt und dann per Bus in die Mittelstadt. Ihr Aufenthalt wird am kommenden Dienstag enden. Das Programm beim Deutschlandbesuch erläuterte Susanne Huber, Lehrerin für Deutsch, Englisch und Spanisch am Leibniz-Gymnasium. So seien für die Besucher und ihre St. Ingberter Partnerschüler aus der Klassenstufe 10 unter anderem eine Stadtrallye in Saarbrücken, ein Abstecher nach Mettlach mit Schifffahrt und Wanderung zur Cloef sowie eine Visite in Heidelberg geplant. Zudem hatte die deutsch-spanische Gruppe noch eine gemeinschaftliche Aufgabe. „Sie sollen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der deutschen und spanischen Kultur herausarbeiten und in einer Form ihrer Wahl gemeinsam präsentieren.“

Dass dies gelingt, hatte Susanne Huber keine Sorge. „Unter den Schülern hat sich schnell ein guter und dank Whats-App und manchmal mit Händen und Füßen auch bereits sehr reger Kontakt entwickelt.“ Die Schülerinnen aus Palencia seien zudem sehr offen, was ein harmonisches Miteinander ermögliche. Doch auch dieser Schüleraustausch, den die Unesco-Schule in St. Ingbert immerhin schon seit 15 Jahren pflegt, hatte wegen Corona pausieren müssen. „Im März 2020 war letztmals eine Gruppe unserer Schule in Palencia. Schon zwei Tage nach deren Rückkehr begann bei uns ein Lockdown“, erzählte Huber. Jetzt gehe der Austausch aber sozusagen mit Volldampf weiter.

Statt wie bisher üblich im Frühjahr starten die Schülerinnen und Schüler des Leibniz-Gymnasiums schon am Mittwoch, 28. September, zu einem einwöchigen Gegenbesuch nach Palencia. Die über 1500 Autobahn-Kilometer entfernte Stadt in der gleichnamigen nordspanischen Provinz werden auch die St. Ingberter Austauschschüler und ihre Lehrer per Flug ansteuern. Der startet allerdings nicht in Frankfurt, sondern in Brüssel.

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