Schnäppchen-Jagd und WM-Jubel

St Ingbert · Während die Händler des Johannismarktes über eine zurückhaltende Kundschaft klagten, legte sich das später bei Public Viewing vor der Engelbertskirche und im Bermuda-Dreieck. Nach dem 4:0-Sieg der deutschen Mannschaft war die Stimmung prächtig.

 Raja Zawar (links), Nathalie Wagener und Chaudhry Nawaz waren schon vormittags im Fußballfieber.

Raja Zawar (links), Nathalie Wagener und Chaudhry Nawaz waren schon vormittags im Fußballfieber.

 So jubelte St. Ingbert in der Fußgängerzone beim 1:0. Fotos: Jung

So jubelte St. Ingbert in der Fußgängerzone beim 1:0. Fotos: Jung

Den Torschrei hatten die Fußballfans vor der Engelbertskirche schon nach zwölf Minuten auf den Lippen, und es blieb nicht der einzige. Über 150 Fußballfans verfolgten gestern Abend beim Public Viewing, organisiert von "Wir sind St. Ingbert", die WM-Begegnung zwischen Deutschland und Portugal . Der Platz war aus Sicherheitsgründen eingezäunt, ein paar Meter weiter saßen die ruhigeren WM-Beobachter vor dem Eisler und verfolgten das Ereignis auf kleinem Bildschirm. Auch im Bermuda-Dreieck war eine Menge los. Die Fans fieberten in DFB-Trikots mit. Ein Fest für jeden, der Fußball mag.

Die Fußgängerzone war dabei über den ganzen Tag hinweg gut besucht. Der Johannismarkt hatte seine Stände aufgeschlagen. Trotz Kaiserwetters waren die St. Ingberter allerdings nicht wirklich in Kauflaune. Und das, obwohl sich der ein oder andere Händler für das abendliche Fußballspiel gut gewappnet hatte. Da hingen zwischen T-Shirts die Fahnen von Brasilien, Deutschland und Portugal und der anderen WM-Teilnehmer. Wer für das Public Viewing noch nicht genügend gerüstet war, konnte sich bei einem Uhrenhändler mit Schweißbändern, Kopfbedeckungen und Hawaiketten in den jeweiligen Länderfarben eindecken. Auch die Gastronomen hatten sich am Vormittag schon auf das erste Spiel der deutschen Nationalelf vorbereitet, dekorierten Tische und Sonnenschirme mit Wimpeln und Fähnchen. Trotz der "Animation" zum Kaufen klingelte die Kasse bei den meisten Standbetreibern nicht. Neben einigen Taschen verkaufte der gebürtige Pakistani Raja Zawar ein kleines Deutschland-Fähnchen fürs Auto. "Die meisten schauen nur", sagte er etwas resigniert. Doch gestern Abend fieberte er mit seinen Söhnen, die selbst aktiv Fußball spielen, für Deutschland, seit 29 Jahren seine zweite Heimat. Und wer sich nicht in Schwarz-Rot-Gold schmücken wollte, der konnte sich beim Markt mit Schmuck aus Natur-Steinen oder mit Käse für die Häppchen zum Spiel versorgen.

Während die ersten Händler am Nachmittag schon mit dem Abbau anfingen, richteten die Aktivisten von WSSI die tags zuvor zum Chorsingen genutzte Bühne vor der Engelbertskirche für das Abendspektakel ein. Frank Leyendecker kümmerte sich um die technische Seite. "Die Bühne steht jetzt nicht optimal, aber wir haben sie halt so übernommen", sagte er. Egal, große Leinwand und guter Ton sollten genügen. Mit Malte Marx, Benjamin Noll und weiteren Helfern richtete er das Equipement aus. WSSI-Sprecher Alexander Eich erläuterte, nach dem zweiten Public Viewing bei Laza in Rohrbach werde das Spiel gegen die USA auch wieder in der Fußgängerzone zu sehen sein. Dann soll die Bühne aber in Richtung Josefskirche weisen und mehr Platz bieten. Für weiteren Jubel.

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