Schmucke Dorfmitte mit Ärgernis

Aßweiler. Mitte Juni vergangenen Jahres waren alle Beteiligten voll des Lobes. Aus einem weitgehend öden Ortszentrum mit großem Busbahnhof war an der Saar-Pfalz-Straße mit einem neuen Boden, einer Mauer, einem Verkaufspavillon und einer Toilettenanlage in einheitlicher Stein-Optik ein hübscher kleiner Dorfplatz geworden, der auch für Veranstaltungen genutzt werden kann

Aßweiler. Mitte Juni vergangenen Jahres waren alle Beteiligten voll des Lobes. Aus einem weitgehend öden Ortszentrum mit großem Busbahnhof war an der Saar-Pfalz-Straße mit einem neuen Boden, einer Mauer, einem Verkaufspavillon und einer Toilettenanlage in einheitlicher Stein-Optik ein hübscher kleiner Dorfplatz geworden, der auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. "Eine solch schmucke Dorfmitte hat im Stadtgebiet sonst niemand", lobte der damalige Blieskasteler Bauamtsleiter Erwin Lück die 160 000-Euro-Investition (wir berichteten). Inzwischen ist der Dorfplatz zumindest für einige unmittelbare Nachbarn zu einem Ärgernis geworden. Dabei geht es nicht um die Anlage selbst, sondern ihre Folgen. Der Platz hat nämlich auch Park-Möglichkeiten gekostet. Undisziplinierte Autofahrer erschweren jetzt nicht selten den Anwohnern die Ausfahrt aus ihren Grundstücken über den Platz oder blockieren sie gar gänzlich. Die Autofahrer sind nach Beobachtung von Gustav Niklos, einem der betroffenen Anwohner, entweder Kunden der schräg gegenüber befindlichen Bäckerei oder des Verkaufspavillons auf dem Dorfplatz. Geparkt wird beidseits der Straße am Fahrbahnrand oder gleich ganz auf den Bürgersteigen, so dass für Niklos die Ausfahrt aus seinem Grundstück wegen schlechter Sicht nur mit hohem Unfall-Risiko zu schaffen ist. Bisweilen stellt sich ein Autofahrer auch einmal "nur für zwei Minuten" gleich ganz in die Ausfahrt, so dass Niklos warten muss.Reklamiert hat Niklos die Zustände bereits mehrfach bei allen möglichen Behörden: bei der Stadt Blieskastel, dem Saarpfalz-Kreis, der Polizei in Blieskastel und in Bexbach, sogar beim Bürger-Beauftragten der neuen Landesregierung. Dort zeigte man zwar Verständnis für die Klagen, entscheidend helfen konnte bisher aber niemand. Denn die Parkrowdys zeigten sich bisher resistent bis rabiat selbst gegenüber baulichen Maßnahmen wie Blumenkübeln und Pollern. "Die von uns aufgestellten Poller wurden regelmäßig umgelegt, schon kurz nachdem wir sie aufgestellt haben", berichtet etwa Wolfgang Schwartz vom Blieskasteler Ordnungsamt. Jetzt wollen die Verantwortlichen einen erneuten Anlauf unternehmen. Am morgigen Dienstag um zehn Uhr soll ein Ortstermin mit Vertretern von Polizei, Kreis- und Stadtverwaltung stattfinden, um weitere Möglichkeiten auszuloten, im Aßweiler Dorfzentrum mehr Parkdisziplin herzustellen.

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