Scharen von Weibern trafen sich in den Banken und Saloons

Blieskastel · Erste Gerüchte sollten sich schnell bewahrheiten: Die Schlacht um „Blies River Town“ entbrannte bald. Am Ende hatten die Rathaus-Verteidiger um Marschall Annelie Smith & Wesson mal wieder keine Chance gegen die BKG-Horden nebst wilder Verstärkung.

 Widerstand war zwecklos: Elmar Cartwright und seine Revolverhelden bekamen am gestrigen Fetten Donnerstag den Rathausschlüssel von Marschall Annelie Smith&Wesson. Foto: Erich Schwarz

Widerstand war zwecklos: Elmar Cartwright und seine Revolverhelden bekamen am gestrigen Fetten Donnerstag den Rathausschlüssel von Marschall Annelie Smith&Wesson. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Schon am frühen Morgen des Fetten Donnerstags hatte sich ein Gerücht hartnäckig gehalten: Blies-River-Town stehe vor einer entscheidenden Schlacht. In den Saloons und den Banken der Town hatten sich Scharen von Weibern zusammengerottet, die Zeugen des Angriffs der Blieskasteler Karnevalsgesellschaft (BKG) werden wollten. Gegen 16 Uhr hatten sich die Revolverhelden um Elmar Cartwright genug Mut mit hochprozentigem Feuerwasser-Fusel angetrunken, um endlich den Angriff auf das Rathaus zu wagen. Unterstützt wurde das spärliche BKG-Häuflein von der versoffensten Saloon-Kapelle am ganzen Blies-River. Zudem waren auch noch einige mexikanische Flintenweiber hinzugestoßen, welche Elmar Cartwright und seine kleine Truppe unterstützten. Und dann ging man zum Angriff über: Die BKG-Cowboys hatten zur Unterstützung sogar eine Yankee-Kanone mitgebracht. Aber die hätte man nicht gebraucht: Schon die Klänge der Saloon-Kapelle waren Folter genug. Elmar Cartwright hatte zur Unterstützung noch sein treues Pferd Stallbock und dessen Fohlen mitgebracht, welche den Obercowboy Elmar wortgewaltig unterstützten.

Zwar leisteten Marschall Annelie Smith&Wesson und dessen Truppe zunächst noch erbitterten Widerstand, schließlich musste man aber dem Drängen der BKG-Cowboys und ihren Flintenweibern nach einem letzten Square-Dance nachgeben. Marschall Annelie Smith&Wesson musste notgedrungen die weiße Fahne hissen. Und die BKG-Horden waren unerbittlich: Die Truppe im verschlafenen Rathaus musste harten Bedingungen zustimmen. So soll etwa mit einer Stange Dynamit die alte Bliesgaufesthalle in die Luft gesprengt werden. An ihrer Stelle, so wurde gefordert, solle eine neue Townhall entstehen, mindestens doppelt so groß wie die Halle in Niederwürzbach. Der Jubiläumsfastnachtsumzug solle andauern vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang, und zwar von Lautzkirchen bis in die City. Marschall Annelie und seine erpresserische Truppe solle in allen Rathauskellern nach Gold graben. Zudem sollen alle städtischen Bediensteten zukünftig als "Zapper, Griller und Beischläfer" am Altstadtfest Dienst tun, um das ehrenamtliche Engagement besser würdigen zu können.

Weiterhin verlangten die Cartwrights, dass "em Port Klaus sei Sheriff-Office" auch zukünftig Tag und Nacht besetzt sein sollte. Nachdem die "Schaukelpferddiebe" in dem Schlafhaus die Bedingungen angenommen hatten, wurde Marschall Annelie von der närrischen Machthaberin Christin Carolin I. und den Garden abgeführt. Vor dem Rathaus richtete Marschall Annelie dann doch noch einige Worte an die Angreifer. Dabei gab sich die Geschlagene betont kämpferisch und stellte fest, dass ohne die Hilfe der närrischen Weiber der Angriff der BKG-Cowboys nie hätte gelingen können.

Aber alle Kampfreden halfen nichts: Man ließ Gnade vor Unrecht ergehen, band den Marschall nicht an den Marterpfahl, sondern führte ihn im Triumphzug durch die Stadt bis zum Festhallen-Saloon.

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