Schafscherer findet im Elstersteinpark ein großes Publikum

St Ingbert · Schafscherer Stefan Weidmann war am Elsterstein zu Gast und hat die Tiere von Hans-Werner Krick geschoren. Die sorgen auf der Lichtung dafür, dass die Fläche frei bleibt und der frühere Park wieder kenntlich wird.

 Tierpfleger Stefan Weidmann hat am Freitag die Schafe am Elsterstein geschert. Das Interesse der St. Ingberter war groß. Foto: Jung

Tierpfleger Stefan Weidmann hat am Freitag die Schafe am Elsterstein geschert. Das Interesse der St. Ingberter war groß. Foto: Jung

Foto: Jung

Nachdem im zweiten Jahr des Beweidungsprojektes am Elsterstein einige Ziegen und Schafe seit Anfang Mai ihrer Mäh-Arbeit nachgehen, haben am vergangenen Freitag alle Huftiere von Hans-Werner Krick ihre Sommerweide hinter dem Mathildenstift bezogen. Dort sollen sie das Gras kurz halten und im Unterholz für Ordnung sorgen. Die Idee, den ehemaligen Park wieder als solchen erkennbar zu machen, erläuterte Krick rund 40 Besuchern, die gekommen waren, um bei der Schafschur zuzuschauen. Während Schäfer Krick früher mühsam selbst diesen Part übernahm, tat er bei zehn Mutter- und vier Bockschafen gut daran, Schur und Maniküre der Hufe einem zu überlassen, der das Handwerk gelernt hat. Wie der gelernte Tierpfleger Stefan Weidmann, der sich zu einer Handvoll Schafscherern zählt, die das Saarland noch hat. Krick sah auf dessen Homepage, wie er mit den Tieren umgeht: "Da wusste ich, das ist mein Mann."

Weidmann kam am Freitag an die Wiese an der Elversberger Straße, um unter den Augen der interessierten Tierliebhaber zu zeigen, wie es aussieht, wenn man 20 Jahre Erfahrung in Fell- und Klauenpflege mitbringt. Das Schauscheren eines Tieres dauerte rund drei Minuten. "Wenn er den Schafen die Kittel auszieht, werden Sie sehen, wie wenig Schaf dann noch übrig ist", so Krick, der ganz nebenbei noch viel Wissenswertes rund um diese nützlichen Huftiere vermittelte. Zirka ein Pfund Wolle schmückt ein solches Skuddenschaf, doch die Wolle taugt, weil sie derb und rau ist sowie zum Verfilzen neigt, nicht zum Spinnen von Bekleidungswolle.

"Das würde zu sehr kratzen", so der Schaf-Vater. Krick nutzt die Wolle für Schulprojekte oder um seine Bienenkörbe zu isolieren. Selbst für ihn war neu, dass sie, ungewaschen wie sie ist, gegen Ohrschmerzen hilft. "Oh, bist du ein Feiner", freute sich Krick, dem der Ortsrat St. Ingbert-Mitte für die Schur finanziell unter die Arme greift, über den neuen Look seiner Tiere. Ein Kind fragte, ob denn die März-Lämmer auch geschoren werden. "Nein, die sind heute nur zum Streicheln da", forderte Krick die vielen Kinder auf, "die haben nicht so viel Fell und frieren sonst." Selbst der Schafbock mit seinen gewundenen Hörnern und den "Problemzonen eines Mannes" wie dem Bart, war für Weidmann kein Problem. Die Tiere sind so entspannt, wie der Schafscherer ruhig und gewissenhaft ist. Auch kommendes Jahr ist wieder ein "öffentliches Ausziehen" der Schafe angedacht.

stefan-schafe-scheren.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort