Sauberes Wasser für 41 000 Bürger
Bliesdalheim · Der Umweltkasper zeigte den Kindern, wie das so geht mit sauberem Wasser. Für die Erwachsenen gab's auch viel zu erfahren beim Tag der offenen Tür der für rund 10,7 Millionen Euro komplett sanierten Kläranlage Bliesdalheim.
"Das ist ein nicht alltäglicher Termin eines alltäglichen Themas", sagte Alexander Rubeck am Samstagmorgen. Der Gersheimer Bürgermeister überschrieb so sein Grußwort zum Tag der offenen Tür der Kläranlage Bliesdalheim. Die Klärung von Abwässern wird als etwas Selbstverständliches, was man als reibungslos funktionierend voraussetzt, angesehen. Kommt es jedoch mitten in der Sanierung der Kläranlage - wegen der Insolvenz der Baufirmen - zu größeren Verzögerungen, ist dies alles andere als ungewöhnlich. Bereits 2003 startete die Baumaßnahme und endete unvollständig 2008. "Es war auch wegen der juristischen Seite sehr aufwändig, die unfertigen Arbeiten abzugleichen, die Mängel aufzulisten und dann nach angemessenen Fristen mit anderen Firmen weiterzumachen", erklärte der beim Entsorgungsverband Saar (EVS) zuständige Projektleiter Andreas Schumacher.
10,7 Millionen Euro wurden in die Komplettsanierung der 1983 gebauten Anlage investiert. Darauf wies EVS-Geschäftsführer Karl Heinz Ecker hin. Er betonte ferner, dass es eine große Herausforderung gewesen sei, die Sanierung während des laufenden Betriebes durchzuführen. Beim Bliesdalheimer Klärwerk handele sich um "eine der flächenmäßig größten Anlagen" des EVS.
Zwei Dinge sind bei der erneuerten Einrichtung vordergründig, wie Andreas Schumacher betonte: Die Zweistraßigkeit (Schlammstabilisierung und gleichzeitige Phosphatfällung) und ein verbesserter Hochwasserschutz. Ersteres sorge für mehr Betriebssicherheit, so Schumacher. Mit einem bunten Programm zeigte der EVS im Rahmen des Tags der offenen Tür in der Wolfersheimer Straße der Bevölkerung, was mit ihren Abwässern geschieht. Zahlreiche Einwohner der umliegenden Ortsteile waren erschienen. Viele brachten ihre Kinder mit, die sich das Stück "Wasser ist Leben" des Umweltkaspers ansahen. Sowohl für die Kleinen, als auch für die Erwachsenen gab es Führungen über das Gelände.
Bei der Bliesdalheimer Anlage, sie ist eine von 140 im Saarland, handelt es sich um ein Zentrum, von dem aus 13 weitere, nicht mit Personal besetzte Anlagen der Region, gesteuert werden.
Hier werden die Abwässer von 41 000 Einwohnern gesammelt, gereinigt und in die Blies geleitet. Dazu zählen die Gersheimer Ortsteile Bliesdalheim, Rubenheim und Herbitzheim mit 2350 Einwohnern, zehn von 15 Blieskasteler Stadtteilen, die St. Ingberter Stadtteile Hassel und Reichenbrunn sowie Kirkel-Neuhäusel. Die beiden Becken haben jeweils 7000 Kubikmeter Fassungsvermögen.