Säle für Bio und Chemie sind ein echter Segen

St Ingbert · Über eine Million Euro haben sie gekostet, fast zehn Jahre lang wurde geplant: Gestern hat das Albertus-Magnus-Gymnasium sechs Räume für die Naturwissenschaften eingeweiht. Das sogenannte Bio-Chemie-Carré ermöglicht Unterricht auf modernem Niveau.

 Zur Einweihung des Bio-Chemie-Carrés zeigten die Schüler unter der Anleitung von Bio- und Chemielehrer Jens Ammer (hinten rechts) verschiedene Experimente. Foto: Cornelia Jung

Zur Einweihung des Bio-Chemie-Carrés zeigten die Schüler unter der Anleitung von Bio- und Chemielehrer Jens Ammer (hinten rechts) verschiedene Experimente. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Gestern wurden das Bio-Chemie-Carré im Albertus-Magnus-Gymnasium offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die sechs neuen Räume, in denen Hörsäle, das Labor und die Sammlungen für den naturwissenschaftlichen Unterricht untergebracht sind, wurden bereits von den Schülern bezogen. Doch bis damit endlich soweit war, hatte es insgesamt zehn Jahre von der Idee bis zur Umsetzung gedauert.

Jens Ammer, Biologie- und Chemielehrer dieser Schule, leistete sein Referendariat in Saarlouis ab und war von den dortigen Möglichkeiten des Unterrichts in modernen Räumlichkeiten "verwöhnt". Als er 2005 nach St. Ingbert kam, lag in diesem Bereich vieles im Argen. "Die Chemie-Sammlung war ein zwei Meter breiter und fünf Meter tiefer Raum ohne Tür um Gang, in dem alles bis unter die Decke gestapelt war." Es war zwar alles für den Unterricht da und funktionierte auch, doch das meiste war veraltet. Bei den damaligen Fachkonferenzen Chemie waren daher das Fehlen entlüfteter Schränke in der Chemie-Sammlung, das Lagern der Chemikalien im Unterrichtsraum, die hohe Luftbelastung oder fehlende Sicherheitsabstände Dauerbrenner bei den Diskussionen. Nachdem bei einem Termin mit einem Ingenieurbüro vor fünf Jahren weitere Mängel und dringender Handlungsbedarf aufgezeigt worden waren, musste etwas passieren.

Mehrere Bauanträge

Viele Gespräche, Pläne, Besprechungen verschiedener Varianten und Bauanträge später, wurde das Vorhaben - mittlerweile mit der Biologie im Boot - 2014 auf den Weg gebracht. Nach einigen Problemen, zwei Wasserrohrbrüchen, wiederholtem Hin-, Her- und Wiedereinräumen, konnte die Räume nach den Sommerferien bezogen werden. In den Chemiesälen gibt es Panoramaabzüge, alle Räume haben Smartboards und auch die Zuleitungen für Wasser und Gas sind gebündelt nach oben verlegt worden. Gekostet hat der Umbau 1,1 Millionen Euro, wobei 558 000 Euro als Fördermittel vom Land und 385 000 Euro von der Diözese Speyer kamen. Der Rest wurde mit viel Engagement von Schülern, Eltern und Lehrern mit Benefizveranstaltungen, wie einem Konzert und einer Bio-Chemie-Show, dem Verkauf alter Unterrichtsmittel, einer Tombola und Spendengeldern "eingespielt".

Für Schulleiterin Heike Scholz war gestern ein guter Tag, nachdem für sie in der Bauphase das "Bohren und Nachhaken" bei den beteiligten Firmen und Institutionen zum Geschäft gehörte und das Kollegium der Schule Einfallsreichtum und Drahtseilnerven ins Projekt investierte. Wie sehr sich alle über diese Veränderung, mit der ein zeitgemäßer, moderner Unterricht möglich ist, freuten, zeigte die Feier zur Einweihung des Carrés, die mit Musik, Häppchen und natürlich einigen anschaulichen Experimenten aus dem Bio- und Chemie-Bereich gespickt war. Doch bevor alle Gäste zu einem Rundgang durch die neuen Räume eingeladen waren, segnete Pfarrer Armin Hook die Bio-Chemie-Räume, die den Unterricht am AMG wettbewerbs- und zukunftsfähig machen, wie Markus Trescher von der St. Dominikus-Stiftung Speyer sagte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort