Elf Einrichtungen nahmen teil Saarpfalz-Kreis verleiht Preise an Schulen

Saarpfalz-Kreis · Schüler von elf weiterführenden Schulen im Saarpfalz-Kreis haben sich auch im Schuljahr 2019/2020 für Natur und Umwelt eingesetzt.

 Das Projekt „Schmeckt. Einfach. Gut“, das sich mit gesunder und nachhaltiger Ernährung an den Schulen beschäftigt, kommt bei den Kindern immer besonders gut an. Ziel des EWA-Projektes ist, die Kinder schon früh mit gesundem Essen in Berührung zu bringen, damit sie dafür ein Bewusstsein entwickeln.

Das Projekt „Schmeckt. Einfach. Gut“, das sich mit gesunder und nachhaltiger Ernährung an den Schulen beschäftigt, kommt bei den Kindern immer besonders gut an. Ziel des EWA-Projektes ist, die Kinder schon früh mit gesundem Essen in Berührung zu bringen, damit sie dafür ein Bewusstsein entwickeln.

Foto: picture-alliance/ dpa/Roland Weihrauch

Seit über 20 Jahren arbeiten Schulen in der Trägerschaft des Saarpfalz-Kreises in einem kontinuierlichen Prozess an der Weiterentwicklung zu nachhaltigen, gesunden und zukunftsfähigen Schulen. Dieser Prozess basiert auf dem EWA plus-Programm, einer Initiative der Koordinierungsstelle Umwelt und Gesundheit beim Saarpfalz-Kreis, mit der der Kreis Pionierarbeit geleistet hat.

Das ursprünglich zur Einsparung von Energie, Wasser und Abfall (EWA) konzipierte Projekt war zunächst nur auf drei Jahre angelegt, entwickelte sich aber im Laufe der Jahre zu einem Programm (plus), das die Gestaltung ökologischer, gesunder Schulen im Saarpfalz-Kreis anregt. In mehreren hundert Projekten und mit Hilfe eines Kriterienkatalogs, der im Laufe der Jahre von drei auf elf Themenfelder angewachsen ist, können die Schulen über den Tellerrand des vorgegebenen Unterrichts hinaus neue Ideen anstoßen.

Das EWAplus-Programm basiert auf dem EWA-Programm, das vor 21 Jahren von der Biologin Eva Schwerdtfeger, Leiterin der Koordinierungsstelle Umwelt und Gesundheit beim Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises, ins Leben gerufen wurde.

Was hat sich über die Jahre getan? Eva Schwerdtfeger nennt einige Beispiele: „Der sparsame Umgang mit Ressourcen hat sich im Bewusstsein der Schüler und der Lehrer etabliert, die Schulgelände werden grüner und vielfältiger, Lärm- und Raumluftbelastung werden minimiert, die Schulverpflegung wird kontinuierlich verbessert. Diese umfasst stellenweise sogar das Angebot von fairen und regionalen Produkten.“

Auch diesmal war ein Maßnahmenkatalog die Grundlage für die Bewertung der Projekte an elf weiterführenden Schulen des Saarpfalz-Kreises. Zusätzlich musste jede Schule mindestens ein Projekt einreichen, bei dem erstmals auch der Bezug zu den Unesco-Zielen der Agenda 2030 dargestellt werden sollte. Je nach Anzahl der erreichten Sterne erhielten die Schulen Preisgelder zwischen 200 und 400 Euro. „Ich freue mich, dass die Schüler und Lehrer an unseren Schulen auch in Pandemie-Zeiten so engagiert in den EWA-Themen bleiben. Da die traditionelle Prämierungsfeier mit einer Präsentation der Projekte nicht stattfinden konnte, erhalten die Schulen ihre Zertifikate und Gutscheine mit der Weihnachtspost“, erklärt Landrat Theophil Gallo.

So gehen je ein Stern mit 200 Euro an das Saarpfalz-Gymnasium und die Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn in Homburg. Im Saarpfalz-Gymnasium startete ein Bienenprojekt mit Honigverkauf, weiteren Artenschutz betreibt die Schule für Fledermäuse und Insekten. An der Gemeinschaftsschule wurden über das Ernährungsprojekt „Schmeckt. Einfach. Gut.“ Wissenswertes über frisches und gesundes Kochen vermittelt, seltene Obstbäume auf dem Schulgelände gepflanzt und Stofftaschen gestaltet. In beiden Schulen wird Bewegung auch während des Unterrichts großgeschrieben.

Über zwei Sterne und 300 Euro können sich fünf Schulen freuen: In der Gemeinschaftsschule Kirkel-Limbach lernten die Schüler die Herstellung von fairen Computermäuse und setzten sich darüber mit den Themen Handy und Ressourcenschonung auseinander.

Das Frühstücksangebot wurde vielfältiger und attraktiver gestaltet, auch die Außenanlage wurde mit einem neuen Hochbeet naturnah weiterentwickelt. Auch die Gemeinschaftsschule St. Ingbert-Rohrbach hat viele AGs und Unterrichtsfächer zum Thema Nachhaltigkeit eingeführt und erreicht damit viele Schüler. Die Schulhausdetektive kontrollieren Energie- und Wasserverbrauch sowie das Abfallaufkommen, auch bietet die Schule ein reiches Bewegungsangebot.

Auch im Leibniz-Gymnasium in St.Ingbert wurde das Mensaangebot auf gesunde regionale Produkte umgestellt. Die Fairtrade- und- Unesco-Schule hat sich außerdem mit dem Thema Plastik beschäftigt und betreibt die Schülerfirma Innogrün, die nachhaltige Produkte herstellt und verkauft. Die Robert-Bosch-Schule in Homburg arbeitet seit einigen Jahren an der ökologischen Gestaltung ihres Außengeländes mit Blühflächen, Artenschutzmaßnahmen und einem Grünen Klassenzimmer. Für abfallarme Veranstaltungen wurde Geschirr angeschafft. Das Christian-von-Mannlich-Gymnasium in Homburg ist ebenfalls Unesco-Schule und erfreut sich an dem vielfältigen und gesunden Verpflegungsangebot, das in der Kantine frisch zubereitet wird. Die Querdenkergruppe hat Hochbeete errichtet und die Herstellung von Mehrweg-Coronamasken aus ausheimischen Textilfirmen initiiert.

Vier Schulen erreichten die Höchstzahl von drei Sternen und damit 400 Euro, hier wurden fast alle geforderten Kriterien aus dem Maßnahmenkatalog erfüllt. Die Schüler der Geschwister-Scholl-Schule Blieskastel nutzten das Instrument der Digitalisierung, um das Thema Plastik zu erforschen und entwickelten die Handwaschanzeige „Callipo“. Außerdem führten sie umfangreiche Energie- und Feinstaubmessungen durch. Ihre Aktivtäten haben sie in einem Videofilm festgehalten. Auch die Galileoschule Bexbach hat sich über das Ernährungsprojekt „Schmeckt. Einfach. Gut.“ mit gesunder und nachhaltiger Ernährung beschäftigt und ein Frühstück mit plastikfreiem Einkauf verbunden. Darüber hinaus wurden Projekte zu den Themen Handy und Upcycling durchgeführt. An der Willi-Graf-Schule St. Ingbert wurde die Abfallvermeidung durch Einführung von Mehrwegkaffeebechern und durch das Einsammeln von Zigarettenkippen verbessert.

 In der Mandelbachtalschule werden zusätzlich zu den Bienen jetzt auch Hühner gehalten. Die Schülerinnen und Schüler sind begeistert, und einen Preis dafür gab’s vom Landrat auch noch. 

In der Mandelbachtalschule werden zusätzlich zu den Bienen jetzt auch Hühner gehalten. Die Schülerinnen und Schüler sind begeistert, und einen Preis dafür gab’s vom Landrat auch noch. 

Foto: Peter Gaschott

Die Fairtrade-Schule baut ihr Fairtrade-Angebot stetig aus und wirbt mit Fahrradaktionen für die umweltfreundliche Mobilität. Die Mandelbachschule ist Vorreiter für viele innovative Projektideen wie die Luftgüteampeln oder Experimente zu erneuerbaren Energien. Nach den Bienen hielten in diesem Jahr sogar Schulhühner im Schulgelände Einzug.

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