Rührende Geschichte über Menschlichkeit, modern verpackt

St Ingbert · Das Stück hat Kultstatus in St. Ingbert: Mit „Ox und Esel“ präsentierten Detlef Kraemer und Bob Ziegenbalg von den Überzwergen wieder das etwas andere Krippenspiel in der Stadthalle: liebenswert, direkt und beschränkt aufs Wesentliche.

 „Ox und Esel“ in der St. Ingberter Stadthalle. Foto: Cornelia Jung

„Ox und Esel“ in der St. Ingberter Stadthalle. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. "Du bist ein Esel", sagte ein Kindergartenkind am Mittwochmorgen zu einem Schauspieler des Theaters "Überzwerg", nachdem dieser eine Stunde sein Bestes gegeben hatte. Und das wurde von diesem am Ende des Stückes durchaus als Kompliment empfunden. Denn Detlef Kraemer und Bob Ziegenbalg standen als tierische Schauspieler in "Ox und Esel", das als eine Art Krippenspiel angekündigt wurde, gleich zwei Mal auf der Bühne der Stadthalle. Man kann in der 11. Spielzeit, in der die Saarbrücker mit diesem Weihnachtsthema ihren Weg auch nach St. Ingbert fanden, durchaus von einem Kultstück sprechen.

Erzählt wurde eine Weihnachtsgeschichte der ganz anderen Art. Liebenswert, direkt und beschränkt aufs Wesentliche. Ein Spaß für die Kindergartenkinder und eine rührende Geschichte über Menschlichkeit und Fürsorgepflicht, modern verpackt. Der Esel wusste aus einer alten Geschichte , wen er da mit dem Baby in der Krippe vor sich haben könnte. Nachdem man das Kind weder in der Kälte aussetzen, "weil ihm ja kein Fell wächst", noch vergraben will, wird es gefüttert und, wie das unter Tieren üblich ist, trocken geleckt. Soldaten des Herodes, die der Esel als "Verrückte in langen Mänteln" erkennt, welche an die Stalltür klopfen und nach dem kleinen Judenkönig suchen, werden von Ox' Hörnern in die Flucht geschlagen. Zu grausam kam es selbst den Tieren vor, ein Baby in die Hände von "Menschenfressern" zu geben. Lieber kümmern sich die beiden selbst um das kleine Bündel.

Und wie das bei Eltern so ist, wünscht man sich am Ende des aufregenden Tages nur noch eine gute und "Stille Nacht", während der Stern von Betlehem über dem Bühnen-Stall erscheint. Das Spiel und die flotten Dialoge schienen so recht nach dem Geschmack der kleinen Besucher zu sein, die auch nicht mit Applaus sparten. Und als "Zugabe" wünschten Ox und Esel jedem Kind am Ausgang der Stadthalle noch persönlich "frohe Weihnachten".

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