Der Ortsvorsteher von Rohrbach Roland Weber freut die Zusammenarbeit
Rohrbach · Seit 2014 ist der Rohrbacher Ortsvorsteher seines Heimatorts. Im SZ-Gespräch erzählt er, warum ihm die Arbeit immer noch Spaß macht und was er sich für die Zukunft wünscht.
Roland Webers Lieblingsplatz ist in der Eckstraße. Der Ortsvorsteher sitzt am Johannesbrunnen. Diesen Platz hat er für unser Gespräch ausgesucht, in der engeren Wahl war noch die Kahlenberghütte, aber dann war es doch der Brunnen. „Den haben wir mit bürgerschaftlichem Engagement selbst hergerichtet, der kleinste der Chorsänger musste in die Brunnenstube klettern, er war der Einzige, der dort arbeiten konnte. Heute kümmern sich Anwohner um den Brunnen, sie putzen ihn, er wird jedes Jahr gestrichen, zu jedem Fest geschmückt und rundum bepflanzt. In der Mitte steht der Johannes, der Patron unseres Ortes. Das ist etwas ganz besonderes“, sagt der parteilose 63-jährige Bauingenieur. Und rund um den Brunnen sehe man die schmalen Häuser, das sei der älteste Teil der Ortschaft, das Ur-Rohrbach sozusagen.
Wenn Weber erzählt, dann merkt man, dass auch er ein Ur-Rohrbacher ist. Er holt weit aus, kennt die Geschichte und die Geschichten, die Befindlichkeiten, die Nöte. Ortsvorsteher wurde er 2014. Damals war der Ortsrat heillos zerstritten. Hans Wagner war zum Oberbürgermeister gewählt, man suchte einen Nachfolger. „Man hat mich bedrängt. Als früherer Vorsitzender des Bürgervereins war ich schon mal stellvertretender Ortsvorsteher, dann machte ich mich selbstständig, musste mich um die Firma kümmern und um die drei Kinder. Ich hatte mich aus der Kommunalpolitik herausgezogen.“ Gedanklich war er aber immer dabei, die Kämpfe im Ortsrat bekam er von der Seitenlinie mit. Als dann die Mannschaft den Spielführer verlor, brauchte man einen neuen und einen Schiedsrichter dazu. Weber gab nach und nahm das Amt an, das er bis heute innehat.
Stolz ist er darauf, dass der Ortsrat aus fünf Parteien besteht und dennoch gut zusammenwirkt. „Wir bemühen uns immer um einen Konsens, wir duzen uns und lassen jeden zu Wort kommen. Am Ende geht es immer um gute Lösungen für Rohrbach.“ Und Arbeit gebe es reichlich. Hallenbad und Sesselbahn könne man nachtrauern, trotzdem sei einiges auf den Weg gebracht. Ein neues Feuerwehrhaus entstehe, der neue Kindergarten sei in Planung, die Schulturnhalle werde abgerissen und durch einen multifunktionalen Neubau ersetzt, die Deutsche Bahn werde den Bahnhof abreißen und komplett erneuern, wenn auch erst 2026. Hoffnung habe er auch, dass man die Verbindungsstraße zwischen der Mühl- und der Industriestraße realisieren könne.
Nur der dritte Bauabschnitt des Bürgerhauses sei eine nie endende Geschichte. Der Umbau des Kinosaals zu einem Bürgerhaus komme seit Jahren nicht voran, immer wieder würden Mittel umgewidmet. Jetzt stünden Fördermöglichkeiten an, Anträge müssten gestellt werden, er selbst werde am Ball bleiben, Termine mit dem Umweltminister und dem Oberbürgermeister machen. „Seit 1999 ist das eine Baustelle und mir heute ein großes Anliegen. Den dritten und letzten Bauabschnitt müssen wir abschließen. Das ist mein Ziel.“ Vom aktuellen Ortsrat fühle er sich gut unterstützt. „Wir sind aktiv und packen an. Fünf Parteien ziehen an einem Strang“, freut sich Weber. Nur so komme man in einer Kommune weiter.