Rohrbacher haben Zweifel an Ergebnissen des Lärmgutachtens

Rohrbach · Im Blick auf die nach der Rodung von Bäumen durch das Unternehmen Festo von der A 6 kommenden Lärmbelästigungen im Wohngebiet Diedesbühl wollen die Anwohner keine Ruhe geben. Sie haben eine Umfrage durchgeführt.

Ein Anfang des Jahres erstelltes Gutachten hat die Rohrbacher nicht beruhigt. Darin ging es um den Geräuschpegel, der nach Ansicht der Anwohner am Diedesbühl stark zugenommen habe, seit ein Waldstück gerodet wurde. Dieses habe den Lärmpegel, der durch die A6 verursacht wird, vermindert, was nach der Rodung nun nicht mehr der Fall sei. Wie Herdis Behmann, SPD-Fraktionssprecherin im Ortsrat Rohrbach , in der jüngsten Sitzung des Gremiums mitteilte, haben sich nun weitere Bürger an sie gewandt. "Das im März vorgestellte Gutachten wurde wohl mit falschen Parametern berechnet", so Herdis Behmann. Aspekte, die scheinbar nicht ausreichend berücksichtigt worden seien, umschließen beispielsweise, dass die meisten Autos schneller als mit 130 Kilometern pro Stunde fahren würden. Außerdem führe die Autobahn nicht gerade um das betreffende Gelände, sondern in einem Bogen, was zu einem "Trichtereffekt" führe. Zusätzlich sei zu wenig mit eingerechnet worden, dass die Autobahn nach Westen hin ansteige.

Als Vertreter der Anwohner waren bei der Sitzung in der Ortsverwaltungsstelle Thomas Rohe und Hans-Georg Schlapp anwesend. Die beiden hatten eine Befragung initiiert, deren Ergebnis - eine Unterschriftenliste - sie an Ortsvorsteher Roland Weber überreichten. Mit dieser Liste sollen die Mitglieder des Ortsrates angehalten sein, "sich nochmal Gedanken darüber machen, sich für geeignete Lärmschutzmaßnahmen einzusetzen". "Es geht uns um die Wohnqualität in Rohrbach ", sagte Thomas Rohe. Es sei auch klar, dass Stillstand immer schlecht sei, deswegen sei es umso wichtiger, darauf hinzuweisen, "dass sich etwas ändern muss". 90 Prozent der Befragten hätten dieser Auffassung zugestimmt, 149 Unterschriften umfasst besagte Liste. "Das ist ja nur ein ganz kleiner Teil der Betroffenen", schilderte Hans-Georg Schlapp.

Ortsvorsteher Roland Weber nahm die Liste dankend entgegen und betonte, dass er sie bei der nächsten Sitzung des Bauausschusses dem Gremium dort vorlegen werde. "Rohrbach ist ein Industrie-Standort", so Weber, "trotzdem sollten die Bürger natürlich vor Lärm geschützt sein". Die nächste Sitzung des Bauausschusses mit öffentlichem Teil sei am Dienstag, 7. Oktober. Dort stünde das Thema ohnehin nochmal auf der Tagesordnung. Denn nach der Vorstellung des Gutachtens seinerzeit hatten die Ortsräte von Rohrbach und Hassel, deren Bürger ebenfalls verstärkten Lärm moniert hatten, eine weitere Berechnung gefordert. Die Ergebnisse werden dann vorgestellt.

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