Seit 2007 existiert ein Abriss-Beschluss für die alte Rohrbacher TG-Halle in der Sportplatzstraße. Seither ist allerdings nichts geschehen. Zwischenzeitlich wurde noch ein Schadstoffgutachten in Auftrag gegeben, das dem Gebäude bescheinigt, mit Schimmel, asbesthaltigen Baustoffen und potenziell Krebs erregenden Fasern belastet zu sein. Kein Wunder, dass der Ortsrat für eine schnelle Umsetzung des Abrissbeschlusses plädierte. "Außerdem steht die Halle in einem Wohngebiet. Mittlerweile ist sie gefährlich", so Herdis Behmann (SPD ) bei der jüngsten Ortsratssitzung. Aus ihrer Sicht ist es unverantwortlich, das Gebäude an dieser Stelle, neben einer Schule, zu belassen. "Je weiter das Gebäude verfällt, desto wahrscheinlicher können Personen mit diesen Schadstoffen in Kontakt kommen", so ihre Argumentation für einen zeitnahen Rückbau. Die SPD-Fraktion des Ortsrates bat deshalb die Verwaltung um Antwort auf die Frage, warum und auf wessen Veranlassung hin der Beschluss des Stadtrates, die TG-Halle abzureißen, noch nicht umgesetzt wurde, und falls es einen Zeitplan dafür gebe, diesen anzugeben. Die Stadtverwaltung teilte daraufhin mit, dass im derzeitigen Doppelhaushalt keine Haushaltsmittel für den Abriss vorgesehen seien. Für die Haushaltsplanungen 2015/16 seien hierfür 200 000 Euro geplant gewesen, die jedoch im Zuge der Haushaltsberatungen nicht in vollem Umfang in den genehmigten Haushalt eingestellt wurden. Gemäß Kostenschätzung für den Abriss handele es ich um einen Betrag von rund 120 000 Euro, für den die Mittel in die kommenden Haushaltsberatungen eingestellt und genehmigt werden müssten. "Derzeit prüft der Saarpfalz-Kreis die Nutzung der TG-Halle und des Geländes", hieß es im Schreiben aus dem Rathaus weiter. Nicht nur Ortsvorsteher Roland Weber fragte sich, was dies bedeute. Fakt sei, dass die Halle schadstoffbelastet sei und man sie demzufolge auch nicht mit gutem Gewissen als Flüchtlingsunterkunft in Erwägung ziehen könne. Einen ganz anderen Aspekt brachte Jörg Herrmann, Vorsitzender des TV 66 Rohrbach , als Zuhörer der Ortsratssitzung, in die Diskussion ein. Wie er sagte, habe er in einer Dienstbesprechung in der Gemeinschaftsschule Rohrbach erfahren, dass die Schulturnhalle 2017 oder 2018 ebenfalls abgerissen und neu gebaut werden solle. Damit fiele die Vereinsnutzung in den dortigen Räumen ebenfalls weg. "Dann müssen die Vereine für etwa zwei Jahre aus dieser Halle raus und die Zeit überbrücken", so Herrmann. Dies beträfe wöchentlich zirka 300 bis 400 Sportler, für die dann neue Hallenkapazitäten als Ausweichmöglichkeiten gefunden werden müssten. "Ich bin kein Befürworter der TG-Halle, aber vielleicht wäre sie ja die Lösung", so sein Vorschlag.

Auch Roland Weber sah mit den geplanten Arbeiten an der Schulturnhalle ein neues Platz-Problem auf die zahlreichen Rohrbacher Vereine zukommen. Um die TG-Halle als Übergangslösung in Stand zu setzen, würden die Mittel, ebenso wie für deren Abriss, aber fehlen. Stadtratsmitglied Jeremy Wendel plädierte auch angesichts der Schadstoffbelastung dafür den Abriss "durchzuziehen". So entschied dann auch der Ortsrat mit dem Zusatz, während der Bauzeit der Schulturnhalle eine Ausweichmöglichkeit für die Vereine zu benennen.