Rindviecher laufen schon genug herum

Rodungen bei FestoRindviecher laufen schon genug herumZum Artikel "Land soll bei Lärmschutz ins Boot" vom 6

 Das Ergebnis der Rodungen zur Festo-Erweiterung bei Rohrbach. Foto: Oliver Bergmann

Das Ergebnis der Rodungen zur Festo-Erweiterung bei Rohrbach. Foto: Oliver Bergmann

Rodungen bei Festo

Rindviecher laufen schon genug herum

Zum Artikel "Land soll bei Lärmschutz ins Boot" vom 6. Februar:

Wer zur Zeit zwischen Rohrbach und Hassel entlangspaziert und die umfangreichen Rodungsarbeiten auf dem Diedesbühl betrachtet, kommt unweigerlich ins Grübeln: 140 000 Quadratmeter Wald (14 Hektar) fallen hier für die Industrie zum Opfer, wobei wir keinesfalls wissen, ob sie tatsächlich Arbeitsplätze schaffen wird. Selbst dann stellt sich die Frage: kann man hierzulande in zehn oder 20 Jahren überhaupt noch Arbeitskräfte für den Bereich der Produktion bereitstellen?

Wie dem auch sei - eine Entscheidung ist nunmehr getroffen worden. Es bleibt zu wünschen übrig, dass auch in Zukunft für Waldspaziergänger zum Beispiel die Geistkircher Kapelle, der Fröschenpfuhl oder der Sägeweiher über die Homburger Brücke zu Fuß erreichbar sind. Was einen verwundert ist jedoch das Verhalten unserer Naturschützer, wie zum Beispiel der Grünen und des Nabu. In früheren Jahren wurden bei solchen Waldrodungen Ersatzaufforstungen für das ökologische Gleichgewicht gefordert und auch durchgeführt, so geschehen in den 80er Jahren am Glashütter Weiher. Heutzutage liest man von exotischer Tierhaltung zwischen Rohrbach und St. Ingbert. Mit Verlaub gesagt und geschrieben: "Rindviehcher" laufen in St. Ingbert und Umgebung genügend herum.

Roland Weber, Rohrbach

Ingobertus-Statue

Scheinheiliges Drama in vielen Akten

Zum Artikel "CDU will Ingo der Pfarrei schenken" vom 19./20. Januar:

Kommunale Politik zwischen Schein und Sein - ein steiniges wie auch gleichermaßen scheinheiliges Drama in mehreren Akten. Das Stück zeigt in erschreckender Weise, wie sich Ego und Politik rund um einen Heiligenstatus und das Sankt entwickeln. Die Dramaturgie beginnt mit einem ganz besonderen Glanzpunkt, der Selbstbeweihräucherung durch ein "Monument" aus Felsenkunst - gedacht zum ewigen Glanze eines "Ratsheiligen"... Fortgesetzt durch eine "hochherzige" Schenkung jenes scheinbar Heiligen, ungeachtet des rechtlichen Besitzes. Derweil ein solcher Stein-Heiliger, am Fuße von St. Josef bereits den Wachdienst versieht.

Dargeboten auf der öffentlichen Schaubühne jenes neuen "Schilda", dass ehemals die Namen Lendelfingen wie auch St. Ingbert führte - oh pardon, ich hatte das scheinheilige "Sankt" völlig vergessen. Als Bühnenstück für die Faschingszeit durchaus geeignet - jedoch als "Tatbestand" eine Schande für unsere Stadt und gleichermaßen justiziabel.

In den SZ-Äußerungen verwechseln CDU samt Herrn Rambaud die "eigentliche" Ursache mit deren zwangsläufigen Rückwirkungen und verdrehen somit den wahren Sachverhalt! Wer derartig kontraproduktiv argumentiert und gleichzeitig lähmende Sachpolitik moniert, setzt sich gezielt der Unglaubwürdigkeit aus. "Alle" so genannten Politiker sollten es tunlichst unterlassen, weiterhin Öl ins Feuer zu gießen, denn wir Bürger haben die Schnauze gestrichen voll. Unser liebenswertes St. Ingbert ist (leider) zu einem Synonym einer destruktiven und zänkischen Kommunalpolitik geworden. Dies muss ein Ende haben. Bevor künftig Politiker in eigener Selbstherrlichkeit in "Kunst", oder in andere überflüssige und verkehrsgefährdende Aufbauten der Minikreisel investieren, sollten sie dieses Geld sinnvollerweise in unsere Zukunft investieren - also unsere Kinder. Wie wärs mit Krippenplätzen?

Wolfgang Siegel, St. Ingbert

Kein Humor

zur Fastnacht

Zur Kolumne "Kein Alleh hopp mit Ingobertus" vom 2./3. Februar:

Es wird immer grotesker: Jetzt gefällt sich der Organisationsausschuss des Fastnachtsumzugs als Zensor der Narren in St. Ingbert. Unter dem lächerlichen Vorwand, religiöse Gefühle zu verletzen, soll die Karikatur von Künstler Peter Schmieden verboten und somit nicht gezeigt werden dürfen. Leben wir in St. Ingbert bereits in einer Meinungsdiktatur? Die in der Saarbrücker Zeitung gezeigte Karikatur von Peter Schmieden ist nach meiner Einschätzung weder blasphemisch noch kann sie die religiösen Gefühle der christlichen Bürger der Stadt wirklich verletzen. Da sind wir Christen inzwischen schon ganz andere Dinge gewöhnt. Die Mitglieder des Ausschusses sind vermutlich dieselben Personen, die mit großer Intoleranz die Entfernung der Ingobertus-Statue - wie inzwischen amtlich festgestellt - mit ungesetzlichen Mitteln betrieben haben. Sie selber können offenbar sogar eine karnevalistisch vorgetragene Kritik nicht ertragen. Außerdem: Manfred Schetting irrt, wenn er meint, die ehemals aufgestellten Grablichter dienten dazu, die Figur zum "heiligen Stadtpatron" zu machen. Diese wurden nach meiner eigenen Beobachtung erst als stiller Protest von Befürwortern der Statue gegen die vehemente Intoleranz der Gegner postiert, nachdem für jeden aufmerksamen Beobachter klar war, dass die Statue wieder entfernt werden würde, oder erst direkt nach deren Entfernen. Die Meinung, "Rupert Fiegers Werk wäre ... als eine Darstellung des historischen Stadtgründers durchgegangen" ist abwegig und eine grobe Verdrehung der Tatsachen. Ein Blick auf die damals von der SZ ausgewählten und veröffentlichen Leserbriefe, Äußerungen von Kommunalpolitikern und Medienberichte lassen keine andere Interpretation zu.

Holger Burgard, St. Ingbert

Die Karikatur ist besonders gut gelungen

Zum gleichen Artikel:

Dem bekannten Künstler Peter Schmieden ist zu dem für die St. Ingberter sehr brennenden Thema über ihren Ortspatron, dem Einsiedler Ingobert, eine Karikatur, die in der SZ veröffentlicht wurde, besonders gut gelungen. Da ist der Einsiedler Ingobert, so wie ihn die Dengmadda schon immer kennen und lieben, richtig dargestellt: Ein Einsiedler im Büßergewand mit Kordel. Barfuß. Ein von Askese und Anteilnahme an der Not und dem Leid seiner Mitmenschen geprägtes Gesicht. Ein vom christlichen Kreuz gestärkter Rücken. Gutes tuende Hände und einem Gott zugewandten Gesicht, die Gottes Beistand erflehen. Einmalig!

Und da gibt es noch den anderen: das liebliche Gesicht. Die gestylten Haare. Das kostbare Gewand. Die uns allen so bekannte Haltung hochgestellter Kirchenmänner mit ihren Insignien.

Austauschbar! Der eine ist der "wahre Einsiedler Ingobert", der andere der "scheinheilige Kreisel-JÜNGling". Ich sehe voraus: 1. Der "scheinheilige Kreisel-JÜNGling" wird beim anstehenden CDU-Stadtratswahlkampf ein Hauptthema sein. 2. Der "scheinheilige Kreisel-JÜNGling" wird aus Spendengeldern zurückgekauft. 3. Der "scheinheilige Kreisel-JÜNGling" wird als Symbol für die neu gegründete katholische Stadtpfarrei St. Ingobertus aufgestellt und gefeiert.

Ich sehe mit Wehmut im Herzen voraus: Durch den "scheinheiligen Kreisel-JÜNGling" bekommen dann unsere nachfolgenden Generationen ein falsches Bild von dem "wahren Einsiedler Ingobert". Und zu: "Sie wollen mich nicht. Wegg do!": Nicht die Rohrbacher "Stambesse" und der jetzige OB Wagner haben den von dem ehemaligen OB JUNG in undemokratischer Art und Weise angeschafften und aufgestellten "scheinheiligen Kreisel-JÜNGling" entfernt, die Entfernung basiert auf einen demokratisch gefassten Beschluss des St. Ingbert Stadtrates.

Peter Lang, St. Ingbert

Auch an Fasching

gibt es Grenzen

Zum gleichen Artikel:

In dem Artikel von Manfred Schetting über das Mitführen einer Ingobertus-Karikatur beim diesjährigen Fastnachtsumzug ist unter anderem Folgendes zu lesen: "Der Organisationsausschuss traf ein harsches Geschmacksurteil. Im kleinen Kreis befanden der Heimat- und Verkehrsverein sowie das Stadtmarketing, Schmiedens Ingobertusbildnis verletze religiöse Gefühle und sei daher nicht umzugsfähig."

Dazu möchte ich feststellen, dass es in dieser Sache um wesentlich mehr als um eine Geschmacksurteil geht. Für mich stellt nicht die Darstellung des Ingobertus eine Verletzung meiner religiösen Gefühle dar, sondern die Tatsache, dass man bei dieser Karikatur das wesentlichste und wichtigste Symbol des gesamten Christentums, das Kreuz, für Faschingsscherze verwendet. Auch an Fasching gibt es Grenzen des Anstandes und Grenzen zur Achtung religiöser Grundwerte, die nicht überschritten werden dürfen.

Heinz Scholl, St. Ingbert

Stadthalle

In der

Zeit geirrt

Zu dem Artikel: "Ortsrat macht Druck beim Aufzug für die St. Ingberter Stadthalle" 2. und 3. Februar:

Es vergeht fast kein Tag, an dem Ortsvorsteher Ulli Meyer in der SZ keine Forderungen nach sehr kostenträchtigen Unterfangen stellt ! Sei es der wohl längst überfällige Aufzug in der Stadthalle, die zu niedrigen und maroden Tore des Feuerwehrgerätehauses oder die erhaltenswerte Fassade einer baufälligen Turnhalle.

Mir als SZ-Leser stellt sich allerdings die Frage: Hätte er all diese teueren und zum Teil längst dringenden Vorhaben nicht besser zu Zeiten gefordert, als Ulli Meyer noch besseren Kontakt zum ehemaligen Oberbürgermeister hatte, der zudem auch noch Parteifreund war und zu Zeiten, als dieser noch über volle Stadtkassen verfügte ? Warum kommen diese Forderungen erst alle vehement zu Zeiten, in denen ein neuer Oberbürgermeister mit leeren Kassen dasteht und täglich sich neue Kassenlöcher als Nachwirkungen der vorigen Verwaltungsspitze zeigen ?

Leo Breyer, St.Ingbert

KALKBABBAU bei Rubenheim

Der halbe Berg

wird umgegraben

Zum Artikel "Wir wollen keinen Steinbruch" vom 28. Januar und Leserbrief von Axel Kammerer:

Man kann den Inhalt des Leserbriefs von Herrn Kammerer nur unterstreichen. Aber die detaillierte Berechnung hätte er sich sparen können. Jeder der dort mal vorbeigewandert ist (Abschnitt des Premiumwanderweges "Bliesgau-Tafelrunde") sieht mit bloßem Auge, dass dort der halbe Berg umgegraben wird. Ich bin betroffen als Naturliebhaber und Fan unseres wunderschönen Bliesgaus, über den "Hannikel" durch eine Bauzaunwüste wandern zu müssen. Zudem ist der Wanderweg insbesondere für Kinder unzureichend abgesichert. Wie ist so etwas in dem sonst so streng geschützten Biosphärenreservat möglich? Und warum hat man von Seiten der direkt betroffenen Rubenheimer nicht schon früher Einhalt geboten? Insbesondere, da der Bürgermeister ja selbst in Rubenheim wohnt. Oder spielen da vielleicht noch andere Faktoren eine Rolle?

Eric Frank, Herbitzheim

 Arbeiten zur Erweiterung der Kalk-Abbau-Fläche bei Rubenheim sorgen für Diskussionsstoff im Bliesgau. Foto: Joachim Schickert

Arbeiten zur Erweiterung der Kalk-Abbau-Fläche bei Rubenheim sorgen für Diskussionsstoff im Bliesgau. Foto: Joachim Schickert

Flash: Weiberfastnacht

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