Richtfest in neuer "Domain"

St. Ingbert. Moderne zukunftsorientierte Unternehmen hat sich die Wirtschaftsförderung des St. Ingberter Rathauses für das Drahtwerk-Nord-Areal (DNA) gewünscht. Mit Key-Systems baut derzeit ein Unternehmen auf der oberen Terrasse der ehemaligen Industriebrache, das diesem Anspruch gewiss gerecht wird. Vergangene Woche feierten Geschäftsleitung, Mitarbeiter und Handwerker Richtfest

St. Ingbert. Moderne zukunftsorientierte Unternehmen hat sich die Wirtschaftsförderung des St. Ingberter Rathauses für das Drahtwerk-Nord-Areal (DNA) gewünscht. Mit Key-Systems baut derzeit ein Unternehmen auf der oberen Terrasse der ehemaligen Industriebrache, das diesem Anspruch gewiss gerecht wird. Vergangene Woche feierten Geschäftsleitung, Mitarbeiter und Handwerker Richtfest. Key-Systems ist ein internationaler "Domain-Registrar". Domain, das ist der Fachbegriff für eine Internet-Adresse. Und das zukünftige St. Ingberter Unternehmen registriert und verwaltet eben diese Internet-Adressen. Nach eigener Auskunft betreut es immerhin über 2,6 Millionen Domains und arbeitet mit mehr als 70 000 Endkunden.Wer den zukünftigen deutschen Firmensitz der 1989 in Friedrichsthal gegründeten GmbH betrachtet, der kommt nicht umhin, in der Branche einiges Potenzial zu entdecken. Immerhin baut Key-Systems einen zweiflügeligen Bau mit 2600 Quadratmetern Fläche. Das firmeneigene Rechenzentrum kommt noch hinzu. Für dieses technische Herzstück ist gerade das Fundament gelegt worden. Der Chef des Unternehmens, Alexander Siffrin, ist denn auch nicht zu bescheiden: "Die Größe des Gebäudes spiegelt unsere Position auf dem Weltmarkt wider." Es ist der erste firmeneigene Bau, in den Siffrin mit seinen 42 Mitarbeitern einzieht. Neben Deutschland hat der Domainer Standorte in den USA (Leesburg, Virginia) und Mexiko (Monterrey). Nach der Firmengründung in Friedrichsthal und einem Intermezzo in Bexbach hatte es Siffrin ins benachbarte Zweibrücken gezogen. Von dort aus kehrt er jetzt zurück. Allerdings, betont er, müsse St. Ingbert nicht fürchten, bei der nächsten Gewerbesteueranhebung sei der wirtschaftliche Neuzugang gleich wieder verschwunden. Denn es gibt mehr, was Siffrin an dem Standort St. Ingbert reizt. Von einer guten Verkehrsanbindung spricht er, von passenden technischen Voraussetzungen für sein Geschäft, und von der Uninähe, die er nutzen will. Siffrin: "Wir wollen wachsen. Ich hoffe auf Uniabsolventen und Möglichkeiten, mit der Universität gemeinsam Projekte zu entwickeln." Junge Leute mit Diplom in der Tasche passen zu Key-Systems. Beim Richtfest stand der 33 Jahre alte Chef im T-Shirt vor seiner zukünftigen Adresse. Die Mitarbeiter sind kaum älter. Das Unternehmen will im Juli das Hauptgebäude beziehen. Ein Partnerunternehmen, der Saarbrücker IT-Dienstleister Avarteq, soll Anfang August auch nach St. Ingbert kommen. Die Internet-Firmen haben übrigens nicht nur schnelle Datenleitungen im Sinn. Der Neubau auf dem DNA-Gelände wird Ressourcen schonend gebaut. Die Kälte-Technik des Rechenzentrums, so betont das Unternehmen, werde auch zum Kühlen der Büros genutzt. Die Abwärme der firmeneigenen Server dient wiederum als Heizung in der kalten Jahreszeit.

HintergrundKey-Systems hat drei Geschäftsbereiche: Reseller, Endkunden und Unternehmensportale. Das Unternehmen verwaltet derzeit über das Corporate Domain-Portal "BrandShelter.com", das Reseller-Portal "RRPproxy.net" und das Endkunden-Portal "domaindiscount24.com" nach eigenen Angaben mehr als 2,6 Millionen Internet-Adressen. Die Mitarbeiter sind beschäftigt in Vertrieb, Marketing, Netzwerkadministration, Programmierung und Kundenbetreuung. Weiter teilt das Unternehmen mit, es verfüge über direkten Zugang zu den Registrierungsstellen von über 200 länderspezifischen Internet-Endungen wie .de (Deutschland) und generischen Endungen wie etwa .com. Key-Systems Hauptsitz ist derzeit noch Zweibrücken. Hinzu kommen Niederlassungen in Mexiko und den USA. red

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