Relegation und Arithmetik

Es ist teilweise schon recht kompliziert, die verqueren Regeln der Relegationsspiele im saarländischen Amateurfußball zu durchschauen. Fast scheint es, als bräuchte der gemeine Fan Kenntnisse in Arithmetik, Numerologie und Stochastik, um verstehen zu können, wer jetzt auf- oder absteigt in den einzelnen Ligen.



So gibt es vorsorglich ausgetragene Spiele, Dreier- oder sogar Achterrunden, in denen es um alles oder nichts geht. Oder zuerst um alles und dann um gar nichts. So fand beispielsweise am Mittwoch ein Entscheidungsspiel gegen den eventuellen Abstieg aus der Verbandsliga Nordost statt. Der FC Hellas Marpingen schlug den VfB Hüttigweiler mit 1:0. Die Marpinger jubelten ausgiebig. Eine Viertelstunde nach dem Spiel durften sich aber dann auch die Hüttigweiler freuen. Denn durch den Klassenverbleib der SVGG Hangard in der Saarlandliga war ein Platz in der Verbandsliga Nordost frei - und auch der VfB dringeblieben. Wäre das Spiel nur einen Tag später angesetzt gewesen, hätte man es sich komplett sparen können. Ein Spiel, quasi so unnötig wie ein Sandkasten in der Sahara.

Vereine wie der SV Kirrberg seien sogar schon durch die Entwicklungen in den Ligen darüber aufgestiegen, munkelt man, eine Relegationsrunde müssen sie aber trotzdem spielen.

Immerhin, die Fans freut es. Sie sehen spannende Spiele, die Ausrichterclubs freuen sich über den Umsatz im Clubheim und am Rostwurststand. Und im nächsten Jahr belegen wir halt einfach einen Arithmetik-Kurs.

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