Reiselust stärkt die Wirtschaft

St Ingbert · Mit 50 Ausstellern und ihren attraktiven Ständen in der Stadthalle war die Tourismusbörse erneut ein Anziehungspunkt. Längst wird die Messe aber über die Förderung privater Reiselust und Erholungssuche hinaus geschätzt: Tourismus gilt immer mehr als Wirtschaftsfaktor.

 Tourismusbörse: Besucher am Stand der Schwarzwaldgemeinde Peterstal-Griesbach. Standnachbar war die Stadt Sulzbach, die mit einem Adler aus Holz für eine Veranstaltung mit einem Kettensägekünstler warb. Fotos: Cornelia Jung

Tourismusbörse: Besucher am Stand der Schwarzwaldgemeinde Peterstal-Griesbach. Standnachbar war die Stadt Sulzbach, die mit einem Adler aus Holz für eine Veranstaltung mit einem Kettensägekünstler warb. Fotos: Cornelia Jung

 Die St. Ingberterin Sabine Lenhart (rechts) war mit ihrer Genussmanufaktur erstmalig beim Biosphärenmarkt dabei, Kundin Gaby Schwarz (vorne links) war von deren Warenangebot begeistert.

Die St. Ingberterin Sabine Lenhart (rechts) war mit ihrer Genussmanufaktur erstmalig beim Biosphärenmarkt dabei, Kundin Gaby Schwarz (vorne links) war von deren Warenangebot begeistert.

. Die Besucher hatten am Samstag bereits eine Stunde die Möglichkeit, in die Angebote der über 50 Aussteller der SaarLorLux-Tourismusbörse hineinzuschnuppern, bevor dieses offiziell in der Stadthalle eröffnet wurde. Oberbürgermeister Hans Wagner freute sich über den Zuspruch und bezeichnete die Börse mit dem Biosphärenmarkt als "runde Sache". Nicht nur, weil es die 20. Ausgabe dieser Veranstaltung war, sondern weil die "breit gefächerten Attraktionen" ein Erfolgsrezept für die Region seien. Der Tourismus sei als Wirtschaftsfaktor nicht zu unterschätzen.

Das unterstrich auch die Schirmherrin, Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger , die das Saarland ein ausgewiesenes Tourismusland nannte, in das jährlich drei Millionen Erholungssuchende kommen und in dem 33 000 Beschäftigte vom Tourismus leben. Sie begrüßte es, dass die Region in St. Ingbert mit der Börse eine Plattform habe, um diese Botschaft transportieren zu können. "Man muss sich als Saarländer ja auch mal außerhalb der Landesgrenzen bewegen, um festzustellen, wie schön es zu Hause ist", verwies sie mit einem Augenzwinkern auf die überregionalen Anbieter, die aus der angrenzenden Pfalz, dem Elsass, der Eifel, Oberfranken oder aus dem Schwarzwald in die Mittelstadt gekommen waren.

Die Ministerin, bekennender Fan der Biosphärenregion, sah in der zweitägigen Börse einen Anlass, "gut über uns selbst zu reden". Das tat Landrat Theophil Gallo erst vor Kurzem in Perus Hauptstadt, wo er beim Weltkongress der Biosphärenregionen den Bliesgau "im Gepäck" hatte. Er sei in Lima beim Tourismus-Workshop mit der Biosphärenregion Bliesgau auf "wunderschönen Zuspruch" gestoßen. "Die Börse hier ist ein Paradebeispiel für interkommunale Zusammenarbeit. Der Tourismus bietet im Saarland unglaubliche Entwicklungschancen", so Gallo.

Der Saarländer ist gastfreundlich, doch reist er selbst auch gern, was an den vielen Prospekten, die herausgegeben wurden, deutlich wurde. "Der Saarländer ist gern daheim, aber auch ganz gern mal weg. Er ist Weltmeister im Urlaub machen", wusste Philipp Gruber am Stand des Pfälzer Berglandes. Seine Kollegin Barbara Fauß ergänzte: "Bei uns kann man gut essen. Das wissen auch die Saarländer als Genussmenschen." Sie warben um den klassischen Tagesausflügler. "Wir sind das zweite Mal dabei und werden hier nie wieder weggehen", antwortete Fauß auf die Frage, wie sie die Börse bewerten. Die Besucher seien offen, interessiert und die ein oder andere Buchung sei auf die Präsenz in St. Ingbert zurückzuführen.

Auch Manfred Kuntz, der mit Verlag und Agentur den Tourismus in der Pfalz bewirbt, fühlt sich vom Saarland angezogen. Er überreichte Wolfgang Henn, Geschäftsführer der Saarpfalz-Touristik, eine Urkunde und ein Weinpräsent für die gute Zusammenarbeit. Man hatte sich beim Wandern kennen- und schätzen gelernt. So wie die St. Ingberterin Sabine Lang über eine Beschwerde an der Broschüre zum pfälzischen Jakobsweg Kuntz kennenlernte. "Ich habe die Kritik ernst genommen. Wir haben gemailt, sie war zum Wandern bei uns und seitdem sind wir Freunde", sagt der Pfälzer, der sich auf der Börse mittlerweile wie "dehemm" fühlt. Am Stand nebenan konnte einem Ehepaar, das noch kurzfristig 25 Übernachtungen für ein Familienfest suchte, ebenfalls geholfen werden. Und wer das besondere Extra auf dem Esstisch suchte, wurde beim Biosphärenmarkt in der Kuppelhalle des Rathauses fündig. Dort bekam man schon mal einen leckeren Vor-Geschmack auf die Biosphäre als Ausflugs- und Reiseziel.

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