Messe in St. Ingbert Viele sagen: „Endlich wieder unter Menschen!“

St Ingbert · Beim Rundgang über die Ingobertusmesse war Ausstellern und Besuchern die Freude über relative Normalität deutlich anzumerken. Doch zuvor hieß es erst mal Schlangestehen am Eingang. Die Pandemie nimmt eben doch noch Einfluss.

 Christine Bach und Thomas Kihm brauchten zehn Minuten Geduld am Eingang. Dafür zeigte ihnen Elektromeister Udo Schmidt (links), wie Wallboxen zum Aufladen von Elektroautos zuhause funktionieren.

Christine Bach und Thomas Kihm brauchten zehn Minuten Geduld am Eingang. Dafür zeigte ihnen Elektromeister Udo Schmidt (links), wie Wallboxen zum Aufladen von Elektroautos zuhause funktionieren.

Foto: Peter Gaschott

Messe in Coronazeiten – das war im vergangenen Jahr unmöglich. In diesem Jahr wussten die Organisatoren bis zuletzt nicht genau, was auf sie zukommt, aber sie hatten den festen Willen, die Messe stattfinden zu lassen. Eine gute Entscheidung, wenn auch Corona für eine manchmal langwierige Einlass­prozedur sorgte.

Abschotten musste sich die Messe in diesem Jahr. Es gab drei offizielle Einlässe, an denen freundliche, aber ganz besonders sorgfältige Mitarbeiter einer Security-Firma standen. Wer Zutritt wollte, musste registriert sein, überdies wurde geprüft, ob die Besucher getestet, geimpft oder genesen sind. Das Problem stellte die Registrierung dar. Dafür gab es verschiedene Wege. Über ein Internetportal konnte man sich vor der Anreise zum Messegelände anmelden. Als Antwort erhielt man einen Brief mit einem QR-Code. Den konnte man ausdrucken oder aufs Smartphone speichern. Wer soweit gekommen war, hatte schon fast das Messegelände erreicht. Schnell QR-Code abscannen lassen, Impfbescheinigung vorzeigen, und man wurde freundlich hereingebeten.

Ganz anders, wenn man aus einer spontanen Lust heraus auf die Messe wollte. Entweder meldete man sich dann am Eingang mit seinem Smartphone an und wartete auf den Eingang des QR-Codes, oder man stand in der Schlange an, um sich von Hand erfassen zu lassen. Das erledigte ein Mitarbeiter des schon erwähnten Sicherheitsdienstes. Er hatte einiges zu tun, um die persönlichen Daten der Besucher zu erfassen. Anschließend druckte er den begehrten Einlasscode aus, und von hier ging alles wieder problemlos weiter. Die Überraschung dann beim Verlassen des Geländes: Wer gekommen ist, muss auch wieder gehen. Bedeutet konkret, wieder den Code vorzeigen, damit man auch statistisch die Messe hinter sich gelassen hat.

Als Ausgleich empfanden es immerhin nahezu alle Messebesucher als angenehm, dass sie keine Maske mehr tragen mussten. Die Messe begann am ersten Tag, an dem das neue Saarland-Modell die Maske bei derartigen Events ad acta gelegt hatte.

Es waren viele, die sich nicht von der Einlassprozedur abschrecken ließen. Dabei auch Christine Bach und Thomas Kihm, die aus Blieskastel nach St. Ingbert gekommen waren. Zehn Minuten standen sie an am Eingang. Dafür nahmen sie sich nachher umso mehr Zeit, um sich von Elektromeister Udo Schmitt Ladesysteme für Elektroautos vorführen zu lassen. Sie kommen gerne nach St. Ingbert, und Verständnis für die Zugangsregeln haben sie allemal.

Ingrid und Friedhelm Becker aus Dudweiler hatten sich vorher schon online registriert. „Das ging ganz schnell, gar kein Problem“, erzählten sie unserer Zeitung. Und am Stand von Bickar und Wagner sahen sie sich in Ruhe Autos an, die den vorhandenen fahrbaren Untersatz in Sachen Umweltfreundlichkeit übertreffen. „Schön, dass wieder eine Messe stattfindet, und dass man unter Menschen kommt“, so Ingrid Becker.

Margot und Heinz-Werner Eisel haben sogar die Anfahrt von St. Wendel nach St. Ingbert auf sich genommen. „Wir kommen zu jeder Ingobertusmesse, schade, dass sie vergangenes Jahr ausfiel“, erzählen sie uns. Sie gehören zwar nicht zu den Kunden der St. Ingberter Stadtwerke, aber beim Gewinnspiel machen sie doch mit. Und finden die vielen Fördermöglichkeiten der St. Ingberter Werke vorbildlich. Und für Inge Reichardt und Maria Lux hatte die Messe eine einzige Anlaufstelle, die zum Pflichtprogramm gehört: „Hier bekomme ich genau das Bügeleisen, das ich schon lange gesucht habe. Ich habe gelesen, dass mein Lieblingsstand hier vertreten ist, und da mussten wir hin. Und heute Abend teste ich mein neues Bügeleisen“, freut sich Inge Reichardt.

 Auch die Unterhaltung kam nicht zu kurz: Die Lermoser unterhielten eine Menge Messebesucher mit Späßen und Gesang.

Auch die Unterhaltung kam nicht zu kurz: Die Lermoser unterhielten eine Menge Messebesucher mit Späßen und Gesang.

Foto: Peter Gaschott
 Ohne QR-Code kein Zutritt zur Messe. Den konnte man sich online herunterladen oder auch ausgedruckt am Eingang erhalten, nachdem die Kontaktdaten erfasst waren. Das sorgte für eine Schlange am Eingang.

Ohne QR-Code kein Zutritt zur Messe. Den konnte man sich online herunterladen oder auch ausgedruckt am Eingang erhalten, nachdem die Kontaktdaten erfasst waren. Das sorgte für eine Schlange am Eingang.

Foto: Peter Gaschott

Viel Spaß hatten auch eine Reihe von Besuchern des städtischen Standes im Foyer der Stadthalle. Wirtschaftsförderin Martina Quirin ließ es sich nicht nehmen, Crémant auszuschenken und gemütlich zu plaudern. Von draußen derweil fröhlicher Gesang – die St. Ingberter Lermoser, nach eigener Darstellung der einzige St. Ingberter Wanderclub, der nicht wandert, hatte sich getroffen, und Franz Anders hatte die Gitarre dabei. Die Lermoser unterhielten über eine schöne Zeit eine Menge Messebesucher, und nicht wenige sangen spontan mit. Und alle, mit denen wir sprachen, freuten sich, dass man endlich wieder unter Menschen sein kann.

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