Regenwassernutzung in St. Ingbert Regenwasser soll möglichst sinnvoll genutzt werden

St Ingbert · Eine ganze Liste von Maßnahmen auch im privaten Bereich wird mit Mitteln des Umweltministeriums gefördert.

 Eine einfache Regentonne im eigenen Garten ist zwar sinnvoll, aber nicht förderfähig, größere Zisternen schon.

Eine einfache Regentonne im eigenen Garten ist zwar sinnvoll, aber nicht förderfähig, größere Zisternen schon.

Foto: dpa-tmn/Jens Schierenbeck

Die Stadt St. Ingbert startet das Förderprogramm Wasserzeichen neu. Ziel der Aktion ist es, durch die Entsiegelung und Versickerung auf Flächen, die Einleitung von Regenwasser aus versiegelten und befestigten Flächen in die Kanalisation zu verringern. Die Stadt fördert bereits seit 2001 die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung zum Beispiel durch Entsiegelung, Versickerung und Retentionszisternen. Dieses Förderprogramm kann ab sofort mit den Fördermitteln des Umweltministeriums fortgeführt werden.

Diese Angebote sollen zum Mitmachen anregen. Das Ergebnis: Kläranlagen und Kanäle werden vom Regenwasser entlastet, das Grundwasser wird angereichert. Oberbürgermeister Ulli Meyer zeigt sich erfreut über das Förderprogramm des Umweltministeriums: „Wir schaffen so nochmals neue Anreize für die Bürgerinnen und Bürger. Der Versiegelung von Flächen wirken wir entgegen und parallel handeln wir für den Naturschutz.“ Ein positiver Nebeneffekt sei die verminderte Nutzung der Abwasserkanäle. Dies könne bei künftigen Starkregenereignissen zu einer Entlastung der Kanalisation beitragen.

Förderfähig sind unterschiedliche Maßnahmen, etwa die Entsiegelung. Auf vielen Grundstücken gibt es Flächen, die befestigt und versiegelt sind, weil es für deren Nutzung notwendig oder sinnvoll erschien. Doch das verhindert die Versickerung von Regenwasser, verringert die natürliche Verdunstung und zerstört Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Oder die Versickerung: Regenwasser, das von versiegelten Flächen abfließt, kann in vielen Fällen gezielt in den Boden versickert werden. Dabei handelt es sich um Regenwasser von Dachflächen oder aus dem Überlauf von Regenwasserspeichern. Die Versickerung kann über eine Flächenversickerung, über Versickerungsmulden, Mulden-Rigolen-Systeme oder vergleichbare Systeme erfolgen. Eine weitere Möglichkeit ist, Regenwasser zu speichern. Regenwasser, das von versiegelten Flächen abfließt, kann gespeichert werden und, wenn keine Versickerung möglich ist, dosiert an die Kanalisation weiter geleitet werden. Die Förderung beinhaltet die Zwischenspeicherung von Niederschlagsabfluss in einem Speicher (etwa Retentionszisterne, Rigole) mit einem Mindestvolumen von drei Kubikmetern pro 100 Quadratmeter abgekoppelter Fläche und einer Einleitung mittels Drosselorgan in eine Mischwasserkanalisation oder eine Versickerung. Eine weitere Möglichkeit ist die Trennung, also Regenwasser umleiten. Versiegelte Flächen, die am öffentlichen Mischwasserkanal angeschlossen sind, können durch Umleitung auf eigenem Grundstück in ein Oberflächengewässer eingeleitet werden.

Infos und Beratung beim Abwasserbetrieb der Stadt unter Tel. (0 68 94) 1 33 87 und 1 33 38 oder unter abwasser@st-ingbert.de.

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