Reduzierte Motive, leuchtende Farben

Biesingen. Seit 1998 betreibt Karlheinz Heinrich die Galerie am langen Tal in Biesingen und stellt in wechselnden Ausstellungen immer wieder interessante Künstler vor. Einige von ihnen sind langjährige Wegbegleiter des Mannes, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert

 "Saas Almagel" heißt dieses Werk von Karlheinz Heinrich, der ab Sonntag in seiner Galerie ausstellt. Foto: Veranstalter

"Saas Almagel" heißt dieses Werk von Karlheinz Heinrich, der ab Sonntag in seiner Galerie ausstellt. Foto: Veranstalter

Biesingen. Seit 1998 betreibt Karlheinz Heinrich die Galerie am langen Tal in Biesingen und stellt in wechselnden Ausstellungen immer wieder interessante Künstler vor. Einige von ihnen sind langjährige Wegbegleiter des Mannes, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. Andere hat er im Laufe seines Lebens kennen und schätzen gelernt, wie etwa Evgeni Hartwahn, den Sohn der verstorbenen Malerin Marina Hartwahn, oder Tode Leppla aus Ingelheim.Nun aber hat er seine eigenen Werke hervorgeholt und zeigt in seiner zweiten Einzelausstellung Gemälde und Grafiken aus vergangenen Jahren.

"Ich bin und bleibe Grafiker", gibt er unumwunden zu und zeigt stolz auf ein Plakat für den Prema-Büba aus 1954. "Das habe ich noch während meiner Studienzeit an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken, der heutigen HBK, entworfen", erzählt er und dass er dafür einen ersten Preis erhalten hat. Die in jener Zeit schon sichtbare klare Formsprache und die trefflich sitzenden Linien sollten ihn sein ganzes Leben begleiten und fanden wie die vereinfachte Gestaltung Niederschlag in seiner freien Malerei.

Denn auch dort arbeitet er scharfe Konturen und klare Formen heraus und reduziert die Bildmotive auf aussagekräftige Landschafts- und Architekturkürzel. Ganz klar sind die als Abbilder der Realität zu erkennen, aber eben nicht bis ins Detail ausgearbeitet. Binnenkonturen werden nur knapp umrissen oder angedeutet, sodass sich der Betrachter einer einfachen, übersichtlichen Bildwelt gegenüber findet. Zudem verzichtet der 1932 in Dudweiler geborene Karlheinz Heinrich auf die farbige Tiefenperspektive und lässt die Farben im Hintergrund ebenso intensiv leuchten wie im vorderen Bildbereich. Damit verleiht er seinen Gemälden eine eher flächige Erscheinung, die in Spannung tritt zum zentralperspektivisch aufgebauten Bildraum.

Doch nicht nur das macht die Ansichten aus dem Bliesgau, aus Frankreich und der Schweiz so interessant, es sind auch die leuchtenden Farben, die beeindrucken. Die meist nach Fotografien gemalten Landschaften scheinen im Licht einer gleißenden Sonne eingefangen.

Die Farben erstrahlen und verbreiten eine wohltuend optimistische Atmosphäre - auch in den Tiergemälden, die als eine Hommage an Katzen, Hunde und Schafe gesehen werden können.

Neben dieser farbenprächtigen Bildwelt dürfen aber die ausgestellten Schwarz-Weiß-Grafiken mit ihrer eher kleinteiligen Wiedergabe nicht untergehen. Denn sie zeigen den begabten Zeichner, der in seinen Radierungen pittoreske Stadtansichten ebenso gut einzufangen weiß wie surreale Porträts, in denen zum Beispiel Bäume aus Köpfen hervorwachsen.

Karlheinz Heinrich: Malerei - Grafik. Bis Sonntag, 5. Mai. Galerie am langen Tal, Blieskastel-Biesingen, Pfarrer-Haas-Straße 3, freitags bis sonntags 15 bis 19 Uhr. Eröffnung ist an diesem Sonntag, 24. März, um 11 Uhr.

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