Reale Orte in einem neuen Licht betrachtet

Ommersheim. "Ich bin jeden Tag im Atelier und versuche ständig was Neues", erzählt Herbert Weirich im Kaffeehaus Ommersheim, und zeigt auf seine filigranen Tuschezeichnungen an den Wänden. Es sind Orte aus der Umgebung, Ansichten, die er auch in seinen Ölgemälden gerne festhält und die ihm was sagen

 Eine der Tuschezeichnungen, die Herbert Weirich im Kaffeehaus in Ommersheim zeigt. Zu sehen ist hier eine Bliesgau-Eiche bei Breitfurt. Foto: Brigitte Quack

Eine der Tuschezeichnungen, die Herbert Weirich im Kaffeehaus in Ommersheim zeigt. Zu sehen ist hier eine Bliesgau-Eiche bei Breitfurt. Foto: Brigitte Quack

Ommersheim. "Ich bin jeden Tag im Atelier und versuche ständig was Neues", erzählt Herbert Weirich im Kaffeehaus Ommersheim, und zeigt auf seine filigranen Tuschezeichnungen an den Wänden. Es sind Orte aus der Umgebung, Ansichten, die er auch in seinen Ölgemälden gerne festhält und die ihm was sagen. Denn mit jedem Motiv verbindet der Mann, der beim Kaffeehaus "um die Ecke" wohnt, eine Geschichte oder eine Erinnerung.Wie das grafisch anmutende Schilf am Hirbacher Weiher, wo er "ein schönes Wochenende" verbracht hat, oder das Pumpenhaus bei Ommersheim, in dem er schon einige Feste feierte. Auf den ersten Blick muten die schwarz-weißen Tuschezeichnungen eher wie Siebdrucke an denn als klassische Tuschezeichnungen. Das mag an der Reduktion liegen und an der Art, wie Weirich das Motiv isoliert von der sonstigen Umgebung ins Bild bringt. Himmel und Wolken bleiben außen vor, nur das Erd- und Pflanzenreich wird bisweilen angedeutet, so dass sich der Rest in der Vorstellungskraft des Betrachters aus dem Weiß des Papiers ausformen kann. Hart und scharf grenzen sich die tiefschwarzen Tuschelinien ab vom weißen Grund, kreieren negative und positive Formen, die sich zu Abbildern gestalten.

Ähnlich kontrastreich hat Weirich die beiden farbigen Tuschezeichnungen von Margeriten- und Rapsblüten gearbeitet. Durch strikte Farbsetzungen mit klaren Rändern fühlt man sich an die Werke der Pop-Art erinnert; moderne Abstraktion ist es allemal, was uns der gelernte Techniker hier vor Augen führt. Wie bei seinen Ölgemälden stützt er sich auch bei diesen beeindruckenden Tuschearbeiten auf Fotografien, die er vor Ort aufgenommen hat. Hier wie dort kreiert er daraus neue selbstständige Motive, die den realen Ort im neuen Licht erstehen lassen.

Angefangen habe er mit der Fotografie vor 30 Jahren, so sagt er. "Dann folgte die Keramik und schließlich der Versuch, auf Keramik zu malen, bis ich mich schließlich der Ölmalerei zuwandte." Autodidaktisch habe er sich weitergebildet und sich immer wieder auf neues unbekanntes Terrain begeben, wie bei diesen beeindruckenden Tuschezeichnungen.

Tuschezeichnungen von Herbert Weirich. Kaffeehaus Ommersheim, Saar-Pfalz-Straße 94, Mittwoch und Freitag von 19 bis 23 Uhr, samstags von 16 bis 18 Uhr, sonntags von zehn bis 13 Uhr und 14 bis 19 Uhr.

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