Fastnacht Hollywood ließ grüßen: Ein filmreifer Sturm auf das Rathaus

St. Ingbert · „Alleh Hopp!“ schallte es am Samstagnachmittag laut über den Rathausplatz. Dem schlechten Wetter zum Trotz zogen die St. Ingberter Narren aus, um Oberbürgermeister Hans Wagner den Schlüssel der Stadt streitig zu machen.

 Gefesselt wird Oberbürgermeister Hans Wagner nach dem Rathaussturm in die Stadthalle geführt. Bis Mittwoch übernehmen die Narren die Herrschaft über die Stadt.

Gefesselt wird Oberbürgermeister Hans Wagner nach dem Rathaussturm in die Stadthalle geführt. Bis Mittwoch übernehmen die Narren die Herrschaft über die Stadt.

Foto: Selina Summer

Um 16.11 Uhr bezogen sie mit Kapellenbegleitung vor dem Rathaus ihren Posten. Feuchtfröhlich traf dabei nicht nur auf das bunte Volk zu, aber die St. Ingberter Faasebooze ließen sich von dem schlechten Wetter an diesem Nachmittag nicht abschrecken. So sagten sie dem Oberbürgermeister den Kampf um den Schlüssel der Stadt an.

„Filmreif! Hollywood in St. Ingbert“ lautete das Motto und dem wurden die Redner beider Parteien gerecht. Die anstehenden Bürgermeisterwahlen waren hierbei natürlich ein heiß begehrtes Thema. Da wurden die Kandidaten für das Amt schon mal mit berühmten Filmfiguren verglichen. Dabei bekam nicht nur Hans Wagner einiges zu hören. Genauso wurden Ulli Meyer und Sven Meier für ihre Eigenarten aufs Korn genommen. Der eine, weil er häufig in der Zeitung steht, der andere, weil man nur wenig von ihm hört.

Das die Stadt mit der Baumwollspinnerei bald dem Berliner Flughafen Konkurrenz mache, stritt Wagner nicht ab. Er gab den Narren sogar Recht und bedauerte die Steine, die ihm im Wege lägen. „Kann nidd schaffe wie ich will“, lautete die Zeile seiner Antwort. Und das nicht nur in diesem konkreten, sondern auch in vielen weiteren Fällen. Da wurden die Tischtennishalle genannt, das alte Hallenbad, öffentliche Toiletten, die Stadthalle oder Kitas und Grundschulen von den Fastnachtern thematisiert.

Tatkräftige Unterstützung bei der Verteidigung des Rathauses erhielt der OB von den Rohrbacher Böllerschützen. Letztendlich half jedoch alles nichts: Die Narren erkämpften sich den Sieg und nahmen den Schlüssel der Stadt an sich. Hans Wagner führten sie dann – gefesselt und unter dem Jubel der Zuschauer – zur Stadthalle. Dort boten die Dengmerter Narrezunft, die KG „dann wolle ma emol“ Rohrbach und der Rentrischer Karnevalsverein den Besuchern ein Faasenachtsprogramm mit jeder Menge Tanzvorführungen der unterschiedlichen Gruppen und Garden aller Altersgruppen mit anschließender Party. Auch für das leibliche Wohl wurde bestens gesogt. Von Faaseskichelchja bis Fläschkäsweck blieb kein Wunsch offen.

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