Rat ist einig beim Familienzentrum

St Ingbert · Der St. Ingberter Stadtrat hat am Donnerstagabend die Weichen gestellt für das Familienzentrum auf der Brachfläche im Kaufpark-Gelände. Baudirektor Ruck will kommendes Frühjahr das Verfahren bis zur Satzung vorangetrieben haben. Der Kreis ist Bauherr.

 Die ehemaligen Druckereihallen hinter dem Parkplatz auf dem Kaufpark-Gelände kommen weg. Dort entsteht das St. Ingberter Familienzentrum. Foto: Oliver Bergmann

Die ehemaligen Druckereihallen hinter dem Parkplatz auf dem Kaufpark-Gelände kommen weg. Dort entsteht das St. Ingberter Familienzentrum. Foto: Oliver Bergmann

Foto: Oliver Bergmann

Das Familienzentrum St. Ingbert hat eine Hürde genommen. Der Stadtrat billigte am Donnerstagabend den Bebauungsplanentwurf einstimmig. Das Hilfezentrum des Kreises, in dem verschiedene Träger ihr Angebot bündeln, entsteht auf dem Gelände der ehemaligen westpfälzischen Verlagsdruckerei zwischen Rickertstraße, Kohlenstraße, Rewe-Markt und Großbach. Baudirektor Martin Ruck erläuterte das weitere Verfahren: "Im April oder Mai 2014 wollen wir den Satzungsbeschluss haben." Er hält einen Baubeginn im kommenden Jahr für "denkbar".

Dem Familienzentrum steht die St. Ingberter Kommunalpolitik ungewohnt einmütig gegenüber. Oberbürgermeister Hans Wagner sagte am Donnerstag: "Wir sind froh, dass auf dem Gelände eine sinnvolle Nutzung entstehen wird." Das Familienzentrum bringe Leben in die Stadt und mache das Gelände attraktiver. Thomas Berrang (SPD-Fraktion) sprach von einem wichtigen Ausstattungsmerkmal, Heinz Dabrock (Familien-Partei) von einem wichtigen Schritt, der vollzogen werde.

Bauherr des Projekts ist der Kreis. Ursprünglich wollte er das Zentrum im Gesundheitspark am Krankenhaus ansiedeln. Nachdem verschiedene Standorte diskutiert worden waren, gab es eine Einigung für die Brachfläche im zentral gelegenen Kaufpark-Gelände. Das geplante langgestreckte Gebäude parallel zum Bachlauf darf nach dem Planentwurf maximal vier Geschosse haben. Zufahrt erfolgt über die Kohlenstraße, über den Großbach ist eine Fußgängerbrücke in Planung zu dem Parkplatz an der Poststraße.

Mit dem Familienzentrum soll in der Mittelstadt ein "Haus für alle Fälle" entstehen. Nach den Unterlagen der Stadt will sich die Arbeiterwohlfahrt dort mit einer Tagesgruppe zur Betreuung ab Schulschluss ansiedeln, die Caritas mit einer Erziehungs-, Ehe- und Lebensberatung sowie Therapeutischer Schülerförderung, die Lebenshilfe mit dem Projekt Inside-Out (Erziehungsangebot für junge Menschen) und das Kreis-Jugendamt mit Bezirkssozialdienst und Familienhilfezentrum. Alles in allem sollen Familien in verschiedenen Lebenssituationen Hilfsangebote erhalten.

Der Kreis hat mit der Dezentralisierung seines Familienhilfezentrums bereits praktische Erfahrung gesammelt. Neben dem Standort in Homburg besteht ein solches Angebot in Blieskastel. In Bexbach ist es im Aufbau. Unter dem Eindruck eines steigenden Bedarfs an Erziehungshilfen sieht der Kreis in dem Zentrum eine effektive und wirtschaftliche Möglichkeit, Familien in Problemsituationen frühzeitig zu erreichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort