Randalierer verletzen Polizisten

Rohrbach. Das Alt-Rohrbachfest wird Polizei und Justiz noch beschäftigen. Während der überwiegende Teil der Rohrbacher und deren Gäste friedlich feierten, haben einige kräftig über die Stränge geschlagen. In den frühen Samstagmorgenstunden wurde es für Mitarbeiter des St

Rohrbach. Das Alt-Rohrbachfest wird Polizei und Justiz noch beschäftigen. Während der überwiegende Teil der Rohrbacher und deren Gäste friedlich feierten, haben einige kräftig über die Stränge geschlagen. In den frühen Samstagmorgenstunden wurde es für Mitarbeiter des St. Ingberter Ordnungsamtes und die Polizei brenzelig, weil sich eine größere Gruppe von rund 50 Menschen offenbar mit zwei Rowdys solidarisierte und die Ordnungshüter bedrohte (die SZ berichtete). Gewalt gegen die Polizei, sagt Inspektionsleiter Dietmar Glandien, sei in St. Ingbert kein großes Thema, auf Landesebene häuften sich solche Fälle jedoch. Glandien konstatiert: "Die Autorität der Polizei, wie wir sie früher kannten, ist dahin. Das ist eine Beobachtung im ganzen Land."Das Alt-Rohrbachfest sei alles in allem friedlich verlaufen, die Vorkommnisse der Freitagnacht deuteten auf eine "klassische Gemengelage", wie sie in einem solchen Zusammenhang vorkomme. Die Menschen feierten, seien fröhlich, in den Morgenstunden sei der ein oder andere enthemmt vom Alkohol. Die Situation war für Ordnungsamt und Polizei allerdings alles andere als angenehm, wie der Inspektionschef ausführt. Demnach ernteten die Ordnungsamtsleute, ein Mann und eine Frau, böse Kommentare, als sie um drei Uhr in der Früh die Sperrstunde durchsetzen wollten. Glandien: "Aus einer Gruppe von rund 50 Leuten sind die Kontrollpersonen massiv angegangen worden. Zuerst schüttete eine Person der Ordnungsamtsmitarbeiterin einen Bierkrug über, dann ist ein Krug geflogen. Dazu kamen Beleidigungen." Die städtische Mitarbeiterin habe sich eine leichte Verletzung unterhalb des Knies zugezogen. Aufgabe der Polizei sei es in solchen Situationen, die Gemüter zu beruhigen. Das gelang nicht. Zwei einschlägig bekannte St. Ingberter, 24 und 28 Jahre alt, versuchten zu fliehen, als eine Beamtin und ein Beamter ihre Personalien feststellen wollten. Die Ordnungshüter verfolgten sie, im Gerangel trugen die beiden leichte Verletzungen davon. Kritisch wurde es dann, als sich die laut Polizeibericht "stark alkoholisierte" Meute einschaltete. Erst mit Verstärkung löste sich das Ganze auf. Glandien sagt, die Inspektion werde die Vorgänge analysieren, gegebenenfalls wie bei den 1.-Mai-Feiern am Glashütter Weiher mit größerer Präsens reagieren.

Rohrbachs Ortsvorsteher Martin Wirtz zeigt sich betroffen: "Wir werden uns im Festausschuss Gedanken machen, welchen Beitrag wir leisten können, um so etwas zu verhindern." Er habe sich selbst noch in jener Nacht auf dem Fest befunden, aber die Situation nicht überblickt. Das Verhalten der Randalierer nennt er "völlig inakzeptabel". Wirtz: "Es ist äußerst bedauerlich, dass ein Fest, das friedlich verlaufen ist und viele zufriedene Besucher fand, durch so eine Aktion in Misskredit zu geraten droht. Das hat es nicht verdient." "Die Autorität der Polizei, wie wir sie früher kannten, ist dahin."

Inspektionsleiter Dietmar Glandien

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort