Radtour in St. Ingberts Partnerstadt Der Endspurt nach St. Herblain brachte noch Probleme

St. Herblain/St. Ingbert · Radler aus St. Ingbert und Radebeul sind in Saint Herblain angekommen.

 Engagierter Pannenhelfer: Ein defektes Tretlager am Fahrrad von Christoph Scheurer (rechts) war keine Herausforderung für den ehemaligen Radsportler des AS Nantes, Timotée Lefrancois. Nach Minuten waren die St. Ingberter wieder auf der Strecke.

Engagierter Pannenhelfer: Ein defektes Tretlager am Fahrrad von Christoph Scheurer (rechts) war keine Herausforderung für den ehemaligen Radsportler des AS Nantes, Timotée Lefrancois. Nach Minuten waren die St. Ingberter wieder auf der Strecke.

Foto: Peter Gaschott

Es sah alles nach einer ruhigen Tagesetappe aus. Nach sechs anstrengenden Touren, die vor allem durch extremen Wind aus West gebremst wurden, begann der siebte Tag windstill und friedlich. Das Hotel, das die drei St. Ingberter und sechs Radebeuler Radler in Gennes an der Loire gefunden hatten, ist ganz auf Radwanderer eingestellt. Ein gutes Frühstück verhalf zum gelungenen Start zur letzten, rund 140 Kilometer langen Etappe in die St. Ingberter Partnerstadt Saint Herblain. Auf hübschen Seitenwegen ging es parallel zur Loire, die angesichts des Hochsommers über recht wenig Wasser verfügt.

 Ankunft im Regen: Die St. Ingberter und Radebeuler Radler am Ortseingangsschild der französischen Partnerstadt.

Ankunft im Regen: Die St. Ingberter und Radebeuler Radler am Ortseingangsschild der französischen Partnerstadt.

Foto: Katrin Fischer

Mittags dann die Hiobsbotschaft für die Begleitfahrzeuge: Einer der Radler hängt fest mit einem geborstenen Tretlager. An Weiterkommen ist nicht zu denken. Peter Gaschott und Steffen Kurtz hatten eigentlich schon in Montjean sur Loire ein Mittagsbuffet für die Radler aufgebaut. Daraus wurde dann zunächst nichts, mit Hilfe von ortskundigen Anwohnern wurde ein Fahrradhändler ausfindig gemacht, der sein Geschäft an diesem Tag eigentlich geschlossen hatte. Aber der Händler war früher in seiner aktiven Zeit als Profi-Radsportler für den Sportverein Nantes unterwegs. Und so einer lässt Radlerkollegen nicht im Regen stehen. Schnell war das Rad wieder fahrtüchtig, und nach dem Mittagessen ging es an die letzten sechzig Kilometer nach Saint Herblain. Mit ganz neuen Problemen. Ein orkanartiger Sturm zog auf und machte jeden Kilometer zur Tortur. Aber umsteigen auf die Begleitfahrzeuge kam für keinen der Radler in Frage. So ging die Strecke, die eigentlich locker am Nachmittag bewältigt sein sollte, bis in den Abend. Und zwei Vertreter des Saint Herblainer Radwandervereins waren sichtlich beeindruckt vom Durchhaltewillen der deutschen Radler. Gefachsimpelt wurde beim ersten Bier nach der Ankunft, und mit den Saint Herblainer Kollegen wurden schon Pläne geschmiedet. Die sind vielversprechend, denn immerhin pflegt die bretonische Partnerstadt eine weitere Städtepartnerschaft mit Waterford in Irland. Dort wiederum gibt es einen sehr aktiven Radfahrerverein. Kein Wunder, dass die St. Ingberter Radler schon von einer schönen Tour auf der grünen Insel Irland träumen. Freitags, am Tag nach der Ankunft, wurde ausgespannt. Und sich selbst waren alle Radler schuldig, beherzt in den Atlantik zu springen. Bei Batz sur Mer kurzer Strandurlaub, zwischen zwei Wolkenbrüchen ein Bad in der stürmischen Brandung der Südbretagne. Mit schweren Beinen, aber einer Menge schöner Erlebnisse. Und Plänen für die sportliche Zukunft.

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