Verkehrsschule Radelnde Schüler ermittelten ihre Meister

Rohrbach · In der Jugendverkehrsschule traten die Klassensieger der Radfahrausbildung aus St. Ingbert und Mandelbachtal zum Wettbewerb an.

 So sehen Sieger aus: Das sind die besten Radfahrer der vierten Klassen aus St. Ingbert und dem Mandelbachtal. Mit auf dem Bild sind die polizeiliche „Prüfungskommission“ und Oberbürgermeister Hans Wagner.

So sehen Sieger aus: Das sind die besten Radfahrer der vierten Klassen aus St. Ingbert und dem Mandelbachtal. Mit auf dem Bild sind die polizeiliche „Prüfungskommission“ und Oberbürgermeister Hans Wagner.

Foto: Cornelia Jung

Bereits im Vorschulalter lernen die Kinder die Grundregeln, wie sie sich im Straßenverkehr verhalten sollen, damit sie sicher in Kinderarten und Schule kommen. In der Grundschule geht die Verkehrserziehung weiter, die dort mit der Fahrradausbildung gekrönt wird. In dieser Phase geht es mehr um die aktive Straßenbenutzung. Schüler der 4. Klassen, die nicht nur gut Fahrrad fahren können, sondern auch sonst fit in Sachen Straßenverkehrsordnung sind, durften am Mittwoch zum Kreiswettbewerb der „Radfahrazubis“ antreten. Die Klassensieger der Schulen aus St. Ingbert und dem Mandelbachtal kämpften in der Jugendverkehrsschule Rohrbach weniger um Meter und Sekunden als vielmehr mit der Konzentration. „Denn es ist in diesem Alter gar nicht so einfach, die Verkehrssituation zu erfassen, den Überblick zu behalten und dann noch eine Aktion wie Hand raushalten, bremsen oder das Umschauen vor dem Abbiegen auszuführen“, weiß Polizistin Mareike Wettmann, Verkehrssicherheitsberaterin in Neunkirchen, aus Erfahrung. Dass es tatsächlich schwer ist, die Umwelt wahrzunehmen und auf sie zu reagieren, bestätigten die zwölf Radfahr-Asse, die sich in Rohrbach fünf Runden und zusätzlich 15 Minuten im „Freifahren“ wacker schlugen. „Die haben das alle ganz souverän gemeistert“, freute sich mit Mareike Wittman auch Polizeioberkommissarin Isabelle Juraschek, die die Veranstaltung in St. Ingbert organisiert. Aus ihrer Sicht äußerte sich die Souveränität der jungen Zweiradfahrer darin, dass sie den Parcours gemütlich und entspannt entlangfuhren.

Siegen konnten am Ende allerdings nur drei, von denen sich die zwei Erstplatzierten für den Landeswettbewerb aller saarländischen Jugendverkehrsschulen qualifizierten. Nachdem alle Wettkämpfer Schutzhelm und Sicherheitsweste abgelegt und ihren froschgrünen fahrbaren Untersatz in Reih und Glied angeordnet hatten, mussten sie sich noch etwas gedulden, bevor die Gewinner verkündet wurden. Und dann war es soweit. Auf dem Treppchen standen dann drei Mädels. Siegerin war Lara Sophie Schmidt von der Pestalozzischule, Silber ging an Aaliyah Diemer von der Theo-Carlen-Schule Ormesheim und auf den dritten Platz fuhr Anna Lenia Kaul von der Südschule. Anstrengend sei laut der Kinder vor allem gewesen, die fünf Runden fehlerfrei zu absolvieren, was die Siegerin tatsächlich schaffte. Die anderen waren ihr aber punktemäßig dicht auf den Fersen, in diesem Fall wohl eher „am Schutzblech“. Während die beiden für den Landeswettbewerb Qualifizierten gar nicht so oft mit dem Rad unterwegs sind, fährt Bronze-Gewinnerin Anna Lenia oft mit ihrem Papa Fahrrad. Die Viertklässlerin hatte sich sogar mit einer App auf die „Fahr-Prüfung“ vorbereitet. Stolz konnten am Ende aber alle Teilnehmer auf sich sein, was sie beim Fototermin mit einem Lächeln und dem Hochhalten der Urkunden deutlich zeigten. Auch der Oberbürgermeister gratulierte zu dieser Top-Leistung, aber nicht ohne noch einmal auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen: „Wir haben Straßen in St. Ingbert, da fahren am Tag 14 000 Autos durch und die halten sich nicht immer an die Regeln.“ Markierungen auf der Straße würden nur eine gefühlte Sicherheit vermitteln. Da könne es schnell mal zu Rempeleien zwischen motorisierten Fahrzeugen und Fahrrädern kommen. „Deshalb seid bitte hellwach im Straßenverkehr“, so Hans Wagner, „ihr seid ein Vorbild und deshalb erzählt den anderen, wie es geht.“

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