„Quellstein in Betrieb nehmen“

Rohrbach · Erst 2014 hat er eine neue Pumpe bekommen, doch das Wasser floss nicht lange: Geht es nach dem Willen des Ortsrats, wird der Quellstein auf dem Rohrbacher Marktplatz unverzüglich wieder in Betrieb genommen. Die Verwaltung allerdings sieht höhere Kosten dafür im Raum stehen.

 Dieser derzeit nicht funktionierende Quellstein auf dem Festplatz in Rohrbach war schon mehrmals „Stein des Anstoßes“ in Ortsratssitzungen. Foto: Cornelia Jung

Dieser derzeit nicht funktionierende Quellstein auf dem Festplatz in Rohrbach war schon mehrmals „Stein des Anstoßes“ in Ortsratssitzungen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Der Zustand des Quellsteins auf dem Rohrbacher Marktplatz war Gegenstand eines Tagesordnungspunktes der jüngsten Ortsratssitzung. Auf der Suche nach den Ursachen des versiegten Quells fragte der Ortsrat auch bei der Stadtverwaltung nach. Von dort kam die Antwort, dass es bezüglich der Strom- und Wasserversorgung mehrere Ortstermine mit der zuständigen Abteilung im Rathaus und den Stadtwerken gegeben habe, die auch in einer Anlage der Tagesordnung zur jüngsten Ortsratssitzung dokumentiert waren. Danach hatte man im Mai in Erwägung gezogen, die Versorgung des Quellsteins über die alten Wasser- und Elektroleitungen wiederherzustellen. Dazu sollte eine Suchgrabung vor der alten WC-Anlage erfolgen. Der Bauhof sollte klären, ob eine neue Pumpe benötigt werde und ob es eine Quellfassung gibt. An ihn erging der Auftrag zur Überprüfung von Leitungen und Pumpe.

Erst im Juli 2014 war eine neue Pumpe für den Betrieb des Steins eingebaut worden, doch der Wasserfluss war nicht von langer Dauer. Aktuell warte die Verwaltung noch auf eine Rückmeldung aus dem Bauhof, der aber im Moment mit anderen Arbeiten ausgelastet sei. Da bisher aus seiner Sicht nicht viel passiert sei, habe Ortsvorsteher Roland Weber Eigeninitiative ergriffen und mit Hilfe einer Firma festgestellt, dass im Zuge des Abrisses der Toilettenanlage Strom- und Wasserzufuhr, die zum Betrieb des Quellsteins nötig sind, gekappt wurden. Er habe bei der Begehung eine intakte Brunnenanlage mit Tauchpumpe angetroffen. Da es eine Tatsache sei, dass der Quellstein aus dem Grundwasser gespeist werde und demzufolge nur dafür gesorgt werden müsse, dass die Pumpe und die Stromversorgung wieder funktionieren, könne es nach seiner Meinung keine "große Sache" sein, den Wasserfluss zu reaktivieren.

"Ich verstehe nicht, was bei einer Aktivierung so teuer sein soll. Ich kann die hohen Kosten nicht nachvollziehen", reagierte er bei der jüngsten Ortsratssitzung auf die Mitteilung der Verwaltung, dass die Inbetriebnahme mit größerem Aufwand und damit höheren Kosten verbunden sei, als man bisher angenommen hatte. Dies wurde auch mit neuen Richtlinien der Trinkwasserverordnung begründet, die eine Quellfassung fordere, derer es bisher nicht bedurfte. "Das kann keine große Aktion sein", meinte der Ortsvorsteher, "man muss es nur wollen. Jeder schiebt dem anderen die Schuld zu, die Leitung gekappt zu haben. Wir sind jedenfalls nicht die Verursacher" Der Ortsrat fasste daher den Beschluss, dass der Quellstein sofort in Betrieb zu nehmen sei.

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