Provisorischer Aufzug für die Stadthalle

St Ingbert · Jetzt wird's doch einen „Außenaufzug“ für die Stadthalle geben. Noch diese Woche wird ein Hub lift installiert, der zur Rampe neben der Halle führt. Finanziert wird er vom Privatmann Schulz, Vorarbeiten leistete die Stadt. Vom Ortsvorsteher kommt Lob für den Stifter und Kritik an weiter fehlender Barrierefreiheit.

 Neben der St. Ingberter Stadthalle ist der Standort für einen Hublifter bereits vorbereitet. Foto: Cornelia Jung

Neben der St. Ingberter Stadthalle ist der Standort für einen Hublifter bereits vorbereitet. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Bauarbeiten neben der Stadthalle blieben nicht unbeobachtet und führten in den vergangenen Tagen zu mancher Spekulation. Inzwischen steht fest: Außen an der Stadthalle wird ein provisorischer Aufzug installiert. Genauer ein Hublifter, der zwischen Wiesentalschule und Halle zum Endpunkt der Rampe führt, über die der dortigen Nebeneingang zu erreichen ist. Im Wesentlichen finanziert wird der Lifter, der schon beim Start der St. Ingberter Pfanne zur Verfügung stehen soll, allerdings nicht von der Stadt, sondern von dem St. Ingberter Klaus Schulz.

Das ehemalige Mitglied im Seniorenbeirat erinnerte im Gespräch mit unserer Zeitung nochmals an seinem im Frühjahr gemachten Vorschlag, an der Stadthalle einen Außenaufzug zu bauen, um die Wartezeit zu verkürzen, bis der geplante Innenaufzug entstehen kann. Obwohl diese Variante beim Seniorenbeirat und dem Stadtrat keine Gegenliebe fand, hat Schulz nach eigenen Angaben diese Idee keineswegs losgelassen. "Ich habe das Gespräch mit einer St. Ingberter Firma gesucht, die solche Aufzüge und Lifter montiert und beispielsweise an der Ökumenischen Sozialstation schon solch einen Hublift installiert hat, der mit dem Vorhaben an der Stadthalle vorgesehenen vergleichbar ist", berichtete er.

Bei dem Lift, der die zwei Meter Höhenunterschied bis zur Stadthallen-Rampe ausgleichen soll, wird es sich laut Schulz um ein Standard-Modell handeln. Dieses koste über 10 000 Euro. Bei der Vorbereitung seiner Installation hätte der städtische Bauhof geholfen. Dessen Mitarbeiter haben bis zum vergangenen Freitag eine Bodenplatte aus Beton errichtet und in der Balustrade vor der Hallen-Rampe einen Durchbruch geschaffen. Der Beton sei bis zum kommenden Donnerstag trocken, somit könne der Lifter noch rechtzeitig zum Pfannen-Start montiert werden.

Schulz betonte im Übrigen, seine Initiative sei nicht als Aktion gegen den Stadtrat zu verstehen. "Es handelt sich um ein Provisorium. Wenn der Lifter nicht mehr gebraucht wird, kann man ihnen wieder abbauen und verkaufen."

Ortsvorsteher Ulli Meyer hat zwischenzeitlich die neue Entwicklung an der Stadthalle und das finanzielle Engagement von Klaus Schulz in einer Pressemitteilung begrüßt. Das Provisorium sei leider notwendig geworden, nachdem Oberbürgermeister Hans Wagner "rechtswidrig den Einbau des Innenaufzuges immer wieder blockiert hatte". Diese Einschätzung habe mittlerweile auch das Landesverwaltungsamt in einem Schreiben bestätigt, dass Wagners Widerspruch zum Aufzug-Beschluss des Stadtrates zurückweise. "Jetzt werden wenigstens provisorisch einige Barrieren abgebaut", sieht Ulli Meyer den Einbau pragmatisch. Der Ortsvorsteher verweist jedoch auf die bestehende Beschlusslage des Ortsrates und des Bauausschusses, wonach nur ein Innenaufzug für echte Barrierefreiheit sorgen kann.

Diese Einschätzung teilten laut Meyer auch der Seniorenbeirat, die städtischen Behindertenbeauftragen und verschiedene Behindertenverbände . Der geplante Außenaufzug verwehre Menschen mit eingeschränkter Mobilität nach wie vor den Zugang zum Eingangsbereich mit Garderobe sowie zu Bar und Bühne. Sie blieben dadurch benachteiligt, so der Ortsvorsteher. Der Einbau des Innenaufzuges sei daher im Sinne echter Barrierefreiheit weiter rechtlich geboten.

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