Prototypen des Bachelor-Studiums

St. Ingbert. "Abi 2007" stand am vergangenen Mittwoch auf einem Auto vor der Stadthalle in St. Ingbert. Das passt, denn an diesem Tag erhielten die ersten 160 Bachelor-Absolventen der ASW Berufsakademie Saarland in St. Ingbert, die vor drei Jahren ihr Studium begannen, ihre Abschlusszeugnisse

 Das sind die Besten des ersten Bachelor-Jahrgangs (von links): Barbara Becker (Wirtschaftsingenieurwesen), Michael Masuhr (Maschinenbau), Christian Degen (Wirtschaftsinformatik) und Christina Meiers (Betriebswirtschaft). Foto: Cornelia Jung

Das sind die Besten des ersten Bachelor-Jahrgangs (von links): Barbara Becker (Wirtschaftsingenieurwesen), Michael Masuhr (Maschinenbau), Christian Degen (Wirtschaftsinformatik) und Christina Meiers (Betriebswirtschaft). Foto: Cornelia Jung

St. Ingbert. "Abi 2007" stand am vergangenen Mittwoch auf einem Auto vor der Stadthalle in St. Ingbert. Das passt, denn an diesem Tag erhielten die ersten 160 Bachelor-Absolventen der ASW Berufsakademie Saarland in St. Ingbert, die vor drei Jahren ihr Studium begannen, ihre Abschlusszeugnisse. "Seit der Reform vom Diplom zum Bachelor ist die Zahl der Studierenden an der ASW deutlich angestiegen", resümierte Geschäftsführer Bernd Funk. Unternehmen wie Telekom, Globus, Bosch, IDS Scheer, Villeroy und Boch oder Aldi lassen seit Jahren ihre Nachwuchskräfte hier studieren. Während der drei Jahre wechseln Theorie und Praxis in den Betrieben in ständigem Rhythmus. Wer als Studierender angenommen wird, erhält nicht nur ein festes Gehalt, sondern kann in das jeweilige Unternehmen langsam hineinwachsen. Gerhard Theis, Finanzchef bei Karlsberg und Vorstandsvorsitzender des Trägervereins der ASW, hob hervor, welch wichtigen Beitrag die ASW für den vergleichsweise kleinen Standort Saarland leistet. "Es gibt eine Trendwende, denn die Anzahl der Schulabgänger ist zurückgegangen", so Theis. Umso wichtiger sei die Qualität der Lehre. "Die Wirtschaft braucht dringend zukunftsfähige und zukunftsfreudige Nachwuchskräfte", prophezeite er. Der Präsident der saarländischen Metall- und Elektroindustrie, Oswald Bubel, hält die Durchsetzung des Bachelor für richtig. "Dieser Abschluss wird sich durchsetzen und das es bei etwas Neuem auch berechtigte Kritik gibt, gehört zu einem solchen Prozess einfach dazu", so Bubel. "Sie haben alles richtig gemacht und auch die andere Seite der Medaille glänzt. Der Betrieb freut sich und die Unternehmen wissen, was sie an Ihnen haben", sagte er an die erfolgreichen Absolventen gerichtet. Mit dem Hinweis darauf, dass das Saarland im Bundesschnitt die zweitgrößte Industriedichte aufzuweisen hat, erinnerte er daran, in welch hohem Maße man hier auf gute Nachwuchskräfte, vor allem im technischen Bereich, angewiesen sei. Da passte es ins Bild, dass mit dem Einzug des Wirtschaftsingenieurwesens, als zweiter technischer Disziplin an der ASW, eine Premiere gefeiert werden konnte. Wirtschaftsstaatssekretär Joachim Kiefaber sagte der ASW "eine große Zukunft voraus, die klein angefangen hat". Ihr Stellenwert ließe sich daran ablesen, dass sie mittlerweile sogar Hochschule genannt würde. In der Rede der Absolventen wurde deutlich, dass man sich als erster Bachelorjahrgang wie ein Versuchskaninchen vorgekommen sei, doch gleichzeitig auch die Chance hatte, elementare Änderungen zu bewirken. "Die neuen Prototypen dieses Studienganges", wie Barbara Becker sich und ihre Kommilitonen nannte, nutzten diese Möglichkeiten jedenfalls mit Erfolg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort